Auch wenn ich sagen muss, dass die mit gesendeten Informationen mehr als dürftig waren, genauer gesagt gar keine, kann sich unser einer ja via Internet auch ein Bild machen. Bei FORCENTURY hat man es mit einem dänischen Sextett zu tun, welches sich anschickt, so wie der Titel „Vanguard“ (= Vorreiter/Vorhut) schon sagt, den Power Metal in neue Gefilde zu lenken und der Szene vorzustehen, das ist ja schon mal ein Wort, das es zu überprüfen gilt.
Doch dass diese Behauptung nicht nur ein wenig, sondern in extremem Maße übertrieben ist, merkt der Hörer bereits zu Beginn. Übertrieben bombastisch und Keyboard-überladen (da würden wahrscheinlich sogar SAGA mit dem Kopf schütteln) präsentiert sich die noch junge Band eher als Anhänger der italienischen RHAPSODY (OF FIRE) und kaum als innovative Gruppe voller neuer, blendender Ideen.
Selbstverständlich darf auf „Vanguard“ nicht alles schlecht gemacht werden. Stücke wie „Through The Eyes Of Thunder“, welches einen unheimlich epischen Charakter besitzt oder „Rise Of The Machines“, das eine verdammt gute schwermetallische Nummer abgibt, wissen zu gefallen. Aber alles in allem zeigen sich noch zu viele Schwächen. Angefangen bei der mittelmäßigen Produktion (okay, Independent-Release), übertriebenen Eskapaden mit dem Keyboard, bis hin zu Johnn Thunders (wie originell) Stimme, die mir einfach zu hektisch ist und zu wenig Kraft, respektive Volumen aufzeigt.
Zwar ist es wirklich mal eine schöne Abwechslung, mal keine schrille Eunuchenstimme wahrzunehmen, aber dies ist nicht gleichbedeutend mit dem Gefallen jedes x-beliebigen Organs; als Referenz zu einer Stimme fern des typischen Klischees in Bezug auf Powermetal empfehle ich, sich mal die Underground-Band INFINIGHT anzuhören, bei denen dies um einiges besser funktioniert.
Doch bevor ich zu weit abschweife, wieder zurück zum eigentlichen Review. Prinzipiell wäre es unfair die vorliegende Platte als schlecht zu bezeichnen, die konventionellen Trademarks sind ja vorzufinden. Was ich aber noch als störend empfinde sind neben den erwähnten Dingen und der teils wenig passenden Stimme, hauptsächlich jedoch die Behauptung, man wolle das, zugegebenermaßen recht puristische Power/True Metal-Genre reformieren, um nicht gar zu sagen zu revolutionieren.
Wenn man sieht wie bereits Anfang der 90er Bands wie VICIOUS RUMORS und SANCTUARY bzw. NEVERMORE mit ihrer Vermischung aus Power und Thrash neue Maßstäbe zu setzen und Ende der derselben Dekade viele europäische Truppen auch noch mal eigene Elemente hinzubringen konnten, ist die Anfangsbemerkung von FORCENTURY eben ein bisschen dreist. (David)
Bewertung: 5,5 / 10
Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 49:46
Label: Metal Revelation
Veröffentlichungstermin: 27.10.2009
