Infinite Horizons - Dominion

infinite_horizon_dominion.jpgDie deutschen Prog-Powermetaller von INFINITE HORIZON wurden in ihrer Karriere nicht gerade von Rückschlägen verschont. Trotz des bis auf einen Wechsel stabilen Line-Ups kam man nie so richtig in die Gänge. Als man nach zwei Longplayern den Deal bei TTS verlor brauchte man fast fünf Jahre, um mit Black Bards einen neuen Partner zu finden. Positiver Nebeneffekt war allerdings das viele Material, welches sich in Zwischenzeit angesammelt hatte, denn kaum war „Soul Reducer“ veröffentlicht, ging man erneut ins Studio, um das nun vorliegende „Dominion“ einzuspielen.

Der klingt trotz derselben Kompositionsphase anders als der Vorgänger, die progressiven Nuancen sind weiter in den Hintergrund getreten, ebenso die rockige Attitüde von „Soul Reducer“. Heuer regiert bei INFINITE HORIZON das Metal-Brett mehr denn je, gepaart mit der Wucht von SAVATAGE. Aufgrund der nicht zu verleugnenden teutonischen Anklänge kommen BRAINSTORM als relevantester Querverweis der Sache am nächsten.

Das hört man vor allem bei treibenden Nummern wie „God Of Lies“ oder „Pay High, Fly Low“. Noch eine Spur heftiger präsentiert sich „Liar“, das mit thrashigem Riffing den Bogen zu ICED EARTH spannt. Gefrickelt wird auch etwas, wie etwa im Opener „I´m Alive“ oder dem orientalisch angehauchten „N.G.S.“.
„28 Days“ ist eher eine atmosphärische, flächigere Nummer, noch mehr Melodien gibt es bei „Code Of Deavdence“. Hier bringt Thomas Bäcker ein paar schöne, warme Leads an den Start, die aber nicht die Ausstrahlung solcher Könner wie THRESHOLD besitzen. Gleiches gilt für die immer wieder auftauchenden Harmonien mit seinem Partner Jens T. Hahn. Völlig aus dem Rahmen fällt dann das von Drummer Christian Schmitt komponierte „Oblivion“. Mehr noch elektronisches Experiment als Gothic-Ballade.

Aber bei allen Anstrengungen die unternommen wurden und Abwechslung die das Album birgt, irgendwie kommt „Dominion“ nicht ins Rollen. Das Gitarrenduo agiert zwar gekonnt zusammen, macht ordentlich Dampf, wirkt aber im Gesamtsound zu dominant. Das Schlagzeug kann keine Akzente setzen, geht ziemlich unter. Darunter leiden die Arrangements, die Songs können sich dem Hörer nicht aufdrängen.
Auch Frontmann Marc L. Lemler zählt nicht gerade zu den Meistern seines Fachs, vieles wirkt zu verhalten und unsicher. Er schafft es nicht den Songs seinen Stempel aufzudrücken, hier fehlt es an eigenem Charakter. Und auch die Produktion klingt zahnlos, was an der schon erwähnten unzureichenden Aussteuerung liegen könnte.

Alles irgendwo schon einmal besser gehört, lautet dann auch das Fazit. Wirklich schlecht ist das was INFINITE HORIZON machen nicht, aber die wirkliche Klasse fehlt. Am Ende bleibt kaum Nachhaltiges übrig, womit man sich öfter beschäftigen möchte. Wer gerne in der Stilrichtung wildert kann hier mal Reinhören, Pflicht ist das nicht, dazu gibt es zuviel andere starke Bands. (Pfälzer)

Bewertung: 5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 52:40 min
Label: Black Bards
Veröffentlichungstermin: 09.10.09

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