Grand Design - Time Elevation

Ihr wollt retro mal anders? Dann sind die Schweden von GRAND DESIGN genau das Richtige für euch. Im Gegensatz zu den vielen jungen „früher war alles besser“ Bands der Neuzeit, die sich überwiegend an den 70er Jahren orientieren, um den traditionellen Sound dieses Jahrzehnts ins neue Jahrtausend zu bringen, stehen GRAND DESIGN mit ihrem Debütalbum „Time Elevation“ mit beiden Beinen fest in den Achtzigern. Stadionrock für die kleinen Bühnen der Clubs, das haben sich GRAND DESIGN zum Ziel gesetzt, und Bands wie EUROPE, DEF LEPPARD oder die SCORPIONS standen unüberhörbar Pate.

Diesem Ziel kommt die Band um Sänger und Kopf Pelle Saether relativ nahe, denn eines muss man den Schweden wirklich lassen - „Time Elevation“ klingt in der Tat wie eine Zeitreise 25 Jahre zurück in die Blütezeit des „Hair Metals“. Das fängt bei den megaeingängigen Songs an, geht über die typischen platten Texte, und findet seinen Höhepunkt in einer Produktion, die alles besitzt, was man damals liebte oder hasste. Massenhaft Keys, eine Armada an Chören und ein Schlagzeug, das so dermaßen nach Computer klingt, aber trotzdem so knallt, als würde einer mit dem Vorschlaghammer draufkloppen. Legt mal wieder DEF LEPPARD's „Hysteria“ ein und ihr wisst, was ich meine.

Was die Qualität der zehn Songs auf „Time Elevation“ angeht, muss man allerdings Abstriche in Kauf nehmen, das muss bei allem Respekt ganz deutlich gesagt werden. „Slugged Out“, „Hello Mr. Heartache“ und die abschließende, vor Kitsch nur so triefende Ballade, „Love Will Know“ können heute keinen mehr hinterm Ofen hervorlocken. Dafür machen Songs wie die Hymnen „Air It Out“, „Piece Of The Action“ und „Let's Go Down Fighting“ umso mehr Spaß, und auch die zweite Ballade von „Time Elevation“, „Sad Sound Of Goodbye“, läuft einem gut rein.

Leider ist Sänger Pelle Saether kein zweiter Joe Elliott oder Joey Tempest, auch was das angeht, bleiben GRAND DESIGN hinter ihren Vorbildern zurück. Tragisch ist das aber insofern nicht, da bei GRAND DESIGN eh der Spaß im Vordergrund steht, das zeigt schon die Besetzung der Band, in der sich auch Mitglieder von WOLF und STEEL ATTACK widerfinden, die normalerweise deutlich rasanter und härter zu Werke gehen. Fazit: Ein Daumen zeigt schräg nach oben, der andere verharrt in der Waagerechten, das macht dann zusammen 6,5 Punkte. (Maik)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 49:27 min
Label: Metal Heaven
Veröffentlichungstermin: 23.10.2009