Half Past Dead - Reborn To Bury My Pain

hpd_reborn_cover.jpgIm Saarland brodelt es gewaltig! Der Untergrund hat im Hartwurst-Bereich einiges an Potential entwickelt, was man an den regelmäßig erscheinenden "Saarland-Underground-Samplern" deutlich erschließen kann.
Eine der vielversprechensten Bands sind sicherlich HALF PAST DEAD aus St.Ingbert, die sich in (Death-)corigen Gefilden am wohlsten fühlen, aber bereits mit ihrer Sechs-Track-EP "All My Rage Will Rise Today" bewiesen hatten, daß man in dieser Sparte weitaus klischee-freier zu Werke gehen kann als die meisten ähnlich gearteten Bands.
Im SU2-Studio in Illingen verpasste Phil der Band den passend druckvollen Sound, der sich wie immer keinen internationalen Vergleichen zu scheuen braucht - somit sind die Voraussetzungen für ein schön blutiges Steak in CD-Form bestens geschaffen! 

Und HALF PAST DEAD enttäuschen mich nicht! Auf knapp vierzig Minuten bekomme ich alles das geboten, was mir bei so manch anderer Combo fehlt: Abwechslung im Songwriting, geile Riffs und Hooks, ein variabler Sänger und die (unvermeidbaren) Breakdowns effektiv und stimmig eingesetzt.
Natürlich kann man keine musikalische Revolution erwarten, aber dafür schaffen es HALF PAST DEAD, die ausgelatschten Pfade ein uns andere Mal zu verlassen und ihre eigenen Duftnoten am Wegesrand zu hinterlassen.

Hört euch beispielsweise das Blast-durchsetzte "Reborn" oder mit astreinen Grunts versehene "Becoming The Storm" an - das ist wirklich gehobene Klasse! Bei "Insane Clown Posse" wird eines der geilsten Samples aus FULL METAL JACKET vorangestellt und gewissen politisch fragwürdigen Leuten mit DYING FETUS-ähnlichen Riffs fett der Mittelfinger entgegengereckt. 
Die zweistimmigen Gitarren-Arrangements (beispielsweise "Rage") und die saftigen Background-Shouts ("Down With Us") sind alle kleine Puzzle-Teile, die "Reborn To Bury My Pain" im Ganzen zu einer Scheibe machen, die unterhaltsam, niemals langweilig und immer am Sack packend geworden ist.

Die bereits erwähnte Produktion erster Kajüte sollte HALF PAST DEAD über kurz oder lang einem interessierten Label in die Arme treiben - dies hätten sie sicherlich eher verdient als so manche 08/15-Kloppertruppe... (Brix)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 38:26
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 04.07.2009  

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