Also mein lieber Herr Gesangsverein, die Dänen von ILLDISPOSED sind ja mal überfleißig. Bereits ein Jahr nach dem „The Prestige“ Album, welches unter AFM Records erschienen war, haben die Herren einen Labelwechsel zu verzeichnen und veröffentlichen bereits die mittlerweile elfte Scheibe, diesmal unter Massacre Records. „To Those Who Walk Behin Us“ heißt das gute Stück und soll sich wieder einmal in einem anderen Gewand als das Vorgängeralbum zeigen. Scheinbar versucht man mit diesem Silberling doch wieder ein wenig an „Burn Me Wicked" und „1-800 Vindication" anzuschließen. Doch hören wir uns einmal genauer an, ob die Dänen überhaupt kreativ genug sind um wirklich ständig in so kurzen Abständen neues Material rauszuhauen…
Um ehrlich zu sein weiß ich grade gar nicht was ich euch großartig zu diesem Album sagen soll. Vielleicht sollte ich einfach damit beginnen, dass ich selbst total zwiegespalten bin. Ich kann für mich selbst weder sagen, dass „To Those Who Walk Behind Us“ der Überburner ist, noch kann ich sagen dass dieses Album ultra schlecht wäre. Irgendwie halten ILLDISPOSED diesmal komplett die Waage und ein mittelprächtiges Album kann seinen Weg in die Discographie der Dänen finden.
Wie bereits erwähnt wurde sich von dem Stil des Vorgängeralbums „The Prestige“ wieder entfernt und man versucht etwas origineller zu sein und eher an die beiden Klassikerscheiben „Burn Me Wicked“ und „1-800 Vindication“ anzuknüpfen. Es wird also wieder ein bisschen experimentiert und rumgespielt. Wirklich schlechte Songs weist das Album somit auch keine auf, aber die Tracks haben ein gewaltiges Problem: Sie bleiben schlichtweg nicht hängen! Während im ersten Moment alles ganz cool und ILLDISPOSED gewohnt klingt, die Sache recht gut ins Ohr zu gehen scheint, so ist im nächsten Song die Erinnerung doch gleich wieder vollkommen verschollen.
Das beste Beispiel hierfür ist gleich schon der Opener Track von „To Those Who Walk Behind Us“. „Blood On Your Parade“ startet mit einem markant groovigen Sound im Nacken und geht auch direkt ins Blut über. Die einsetzenden schallernden Growls von Bo Summer föhnen wie gewohnt einen ultra bassigen Druck dazu und dieser Kerl wird einfach zu Recht von seinen Bandkollegen liebevoll als „Subwoofer“ bezeichnet. Aber recht schnell fängt man an bei dem Song abzuschalten, sich gedanklich anderen Sachen zu widmen und den Track nur noch vor sich hinplätschern zu lassen. Er kann einen einfach nicht bei der Stange halten und wirkt so unglaublich monoton. Schon gar etwas lieblos wird hier in das neue Album eingeführt.
In genau diesem Stil geht die Scheibe dann weiter. Tolle Melodien und Riffs schallern aus den Lautsprechern, die Drums legen auch einen ordentlichen Groove hin, doch einfach nichts fesselt. Weiterhin plätschert „To Those Who Walk Behind Us“ vor sich hin. Ausnahmen findet man auf dieser ILLDISPOSED Scheibe meiner Ansicht nach mit dem fünften Song „At the Misery Factory“, welcher sich allerdings überwiegend wegen dem Motorradsample und dem anschließenden doch schon fast thrashigen Part in der Mitte einprägt und mit dem FINE YOUNG CANNIBALS Cover „Johnny Come Home“.
ILLDISPOSED Fans sollten hier sicherlich zugreifen, denn schlecht ist das Album auf keinen Fall, jedoch wirkt es ein wenig unkreativ und unreif. Hier hätte man sich doch vielleicht eher ein wenig Zeit gönnen sollen, um Songs zu schreiben, die bei der Stange halten können und nicht nur so lieblos vor sich hinplätschern. Sorry, aber das hat man von den Dänen wirklich schon besser gehört… (Sebastian)
Bewertung: 6,5 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 44:06 min
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 28.08.2009
