Als diese schwedische Band 2003 ihr Debütalbum „Of The Son And The Father“ veröffentlichte, lag ihr der rote Teppich zum weltweiten Erfolg quasi direkt vor der Tür. Damals war eine gute Zeit für diese Art des epischen und energischen Heavy Rock und mit Nils Patrik Johansson hatte man einen Sänger in Reihen, der es in den besten Momenten sogar mit dem unsterblichen Ronnie James Dio aufnehmen konnte.
Irgendwie sollte die Geschichte der Band dann aber eine andere Wendung nehmen, denn trotz einiger weiterer guter Album, insbesondere erwähnt seien „New Revelation“ (2007) und „Evil Is Forever“ (2005), verlief sich die Band zunehmend im Sand und in Sachen Konzerte zog man sich zunehmend zurück. Nicht gerade die beste Voraussetzung, um in der Dekade ab 2020 zu bestehen.
Und auch wenn ich die Band in den letzten zwanzig Jahren mehr oder weniger verfolgt habe, nach dem 2011er „Jerusalem“ verflachte das Interesse etwas, bin ich schon etwas überrascht gewesen als ich im Vorfeld von „The End Of It All“ beim Durchzählen der Diskografie der Band auf zehn Studioalben gekommen bin.
„The End Of It All“ ist tatsächlich bereits das zehnte Studioalbum der Band und hoffentlich mehr ein Anfang als ein Ende, denn so frisch wie auf dieser Platte klang die Band meinen Ohren nach bei den letzten Alben nicht. Das aktuelle Album spricht mich jedenfalls deutlich mehr an und bietet im gewohnten Kontext einige ganz starke Songs wie „When The Clock Strikes Midnight“, „ A Game Of Terror“ und „The End Of It All“. Diese drei genannten Songs gehen alle in die epische, hymnische Richtung, was bereits seit Beginn der Band die Stärke und das Markenzeichen der Band sind.
Also Songs im Stil von DIO und BLACK SABBATH („The Eternal Idol“, „Headless Cross“).
Der Opener „Temple Of Lies“ oder „A Night In Berlin“ sind hingegen etwas straighter gehalten und stehen für die andere Seite der Band. Im großen und ganzen kann das Songmaterial durchweg überzeugen, das Wikinger-Thema in „Vikings Rise“ hätte ich jetzt nicht unbedingt gebraucht und wie auch auf anderen Alben der Band bleibt es ein kleines Manko, dass schnelle Songs nahezu komplett fehlen. Das gleiche gilt auch für die Sache mit den Balladen, auch davon gibt es keine, was am Ende dazu führt, dass „The End Of It All“ zwar tolle Songs zu bieten hat, aber im Ergebnis auch stark vorhersehbar klingt.
Ungeachtet dessen, soll dieser Text natürlich mit einem positiven Fazit enden, denn erstens hatte ich nicht damit gerechnet, dass mich die ASTRAL DOORS nochmals mit einem neuen Album wirklich mitziehen können und zweitens ist es sehr respektabel, dass es in einer Zeit, in der sich Bands schneller wieder auflösen oder umstrukturieren als man schauen kann, noch Konstanten gibt wie die ASTRAL DOORS, die nun seit über zwei Dekaden mit vergleichsweise wenigen Besetzungswechseln auskommen und abseits aller Trends vermutlich immer noch genau die Musik machen, die sie wirklich auch machen wollen. (Maik)
Bewertung:

8 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 49:00 min
Label: Metalville
Veröffentlichungstermin: 18.10.2024