Amorphis - Tales From The Thousand Lakes (Live At Tavastia)

Corona hat, ganz offen gesagt, wenn man einmal in Ruhe darüber nachdenkt, eine ganze Menge Mist hervorgebracht, den die Welt nicht braucht. Unter anderem die Auflösung nicht gerade weniger Bands oder deren harten Kampf um das Weiterbestehen. Denn wo soll die Kohle herkommen, wenn man keine Shows spielen darf? Jeder, der sich mal etwas länger, egal mit welchem Musiker, über das Thema unterhält, der wird zu hören bekommen, dass die Bands mit Streams und Albumverkäufen so gut wie nichts verdienen. Es sei denn man heißt METALLICA oder IRON MAIDEN. Jack Gibson, seines Zeichens Bassist von EXODUS, die ja eigentlich eine bekannte und feste Größe in der Szene sind, hat es neulich in einem Interview mit den Worten „Ich bin T-Shirt Verkäufer und kein Musiker“ schonungslos offen auf den Punkt gebracht.

Musiker machen heutzutage nur noch Geld über Ticket- und Merchandise-Verkäufe. Während der Pandemie fielen natürlich die Ticketverkäufe zum Großteil weg. Also kam irgendein „schlaues Köpfchen“ auf die findige Idee einfach ein Konzert im Proberaum oder in einer leeren Halle zu spielen, das Ganze im Internet zu streamen und Geld dafür zu nehmen. Soweit so legitim. Schließlich leben auch Musiker nicht nur von Luft und Liebe. Bis zu einem gewissen Punkt kann ich das alles auch nachvollziehen.

Eine Sache kann ich jedoch absolut nicht verstehen. Warum muss man innerhalb von nicht einmal einem Jahr gleich zwei Livescheiben veröffentlichen, die bei genauerer Betrachtung nichts anderes als reiner Etikettenschwindel sind? So geschehen im Falle von AMORPHIS und ihren beiden „Livealben“ „Queen Of Time (Live At Tavastia 2021)“ aus dem Jahr 2023 und dem am 12.07. dieses Jahres erschienenen „Tales From The Thousand Lakes (Live At Tavastia)", bei denen die Publikumsreaktionen jeweils komplett fehlen.

Ich habe schon mehrmals deutlich zu verstehen gegeben, was ich von solchen Pseudolivescheiben halte. Sorry, aber für mich sind diese Werke genauso spannend wie die Inhaltsangabe auf einer Packung Mehl. Ja, das 1994 veröffentlichte Zweitwerk der Finnen ist ein Klassiker des Melodic Death Metal und ist hier in seiner Gänze mit Tomi Joutsen hinterm Mikro zu hören, doch das hätte man ebenso gut als Neuaufnahme im Studio haben können.

Wer so etwas mag, der darf hier gerne zugreifen. Ich persönlich schließe mit den Worten „Danke, aber nein danke.“ (Matthias)

Bewertung:

Matthias9,5 - / -

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 54:04 min
Label: Reigning Phoenix Music
Veröffentlichungstermin: 12.07.2024

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