Besteht eine Band bereits seit siebenundzwanzig Jahren und ich habe tatsächlich noch nie etwas von ihr gehört, dann werde ich persönlich immer extrem skeptisch. Nun kann es natürlich sein, dass man eine Gruppe nicht auf dem Schirm hat, weil sie nun einmal extremer Untergrund ist, oder aber auch, dass sie einem einfach durchgerutscht ist, weil man nun einmal nicht jede Band dieses Planeten kennen kann. Von den ursprünglich 1997 im Saarland gegründeten und mittlerweile in Nürnberg beheimateten ANDABATA habe ich zumindest noch nie etwas gehört. Obwohl mir der Name zunächst irgendwie bekannt vorkam. Man muss jedoch auch beachten, dass ANDABATA von 2012 bis 2013 komplett auf Eis lagen.
Während ihrer Karriere haben die Franken immerhin vier Alben veröffentlicht wobei „Corpse Grinding Machine“ (2011) bereits stolze dreizehn Jahre zurückliegt. Dreizehn Jahre sind eine verdammt lange Zeit. Das dachten sich wohl auch ANDABATA und veröffentlichten mit der EP „Hirnfresser“ am 19.03. ihr erstes musikalisches Lebenszeichen nach einer gefühlten Ewigkeit.
Der musikalische Ansatz von Carsten Lutter (Bass, Gesang) und Sabine Landsberg (Schlagzeug) klingt auch erstmal nicht ganz uninteressant. Verzichtet das Duo doch komplett auf Gitarren. Doch leider wird einem schnell klar, dass das Ganze auf dem Papier deutlich interessanter aussieht als es nun wirklich ist. Als jemand, der seit vierzehn Jahren über Musik schreibt bin ich ja Kummer gewohnt und auch in hohem Maße leidensfähig, aber so ein Werk ist mir in all den Jahren, die ich jetzt Metal in allen Stilrichtungen höre noch nicht untergekommen. Und wir reden hier immerhin von siebenunddreißig Jahren!
Das einzige Adjektiv, dass mir dazu einfällt ist „dilettantisch“. Und das ist noch nett ausgedrückt. Ich habe echt versucht mir diese EP anzuhören, den Versuch aber nach wenigen Sekunden aufgegeben, weil dieses Machwerk schlicht und ergreifend unhörbar ist. Ich habe in der Jugend, inspiriert vom Death Metal aus Florida, mal versucht wie David Vincent (I AM MORBID, ex-MORBID ANGEL) zu singen. Es aber schnell wieder gelassen, weil ich gemerkt habe, dass ich a) nicht weiß was ich da tue und es b) absolut beschissen klang. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich da fünfzehn oder sechzehn Jahre alt war und noch keine Ahnung von der Technik hatte, welche für Growls nötig ist.
Genau so klingen ANDABATA. Mit dem Unterschied, dass es sich bei dem Duo nicht um unbedarfte Teenager, sondern um erwachsene Musiker handelt, die auch nicht erst seit fünf Minuten Musik machen. Nichtsdestotrotz kann zumindest ich mir „Hirnfresser“ nicht anhören ohne den Drang zu verspüren mein Smartphone mit Karacho an die Wand zu werfen.
Ich bin kein Mensch, der gerne irgendwelche Veröffentlichungen niedermacht, schließlich steckt da ja auch immer Zeit, Arbeit und Herzblut drin. Was ich allerdings bin, und da kann ich einfach nicht aus meiner Haut, ist gnadenlos ehrlich. Diese EP ist die schlechteste Scheibe, die mir je untergekommen ist! (Matthias)
Bewertung:
0,5 / 10
Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 20:35 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 19.03.2024