Chris Laney - Pure

chrislaney_pure.jpgCHRIS LANEY mag für die Masse vielleicht jemand Unbekanntes sein, im Musikbusiness selber ist der Schwede (eigentlich hätte ich auf Ami gewettet), der im Laufe der Jahre fast jede Facette desgleichen kennen gelernt hat, alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. So arbeitete Laney u.a. als Songschreiber und Produzent für CRASHDIET, CANDLEMASS, BRUCE KULICK und EASY ACTION und als Studio- bzw. Livemusiker für Bands wie RANDY PIPER'S ANIMAL und ZAN CLAN. Dass CHRIS LANEY einen ganzen Haufen an Instrumenten beherrscht, kommt ihm diesbezüglich sicher sehr zu Gute, auf seinem ersten Soloalbum „Pure“ hält er sich aber Teamplayer alike vornehm zurück, und beschränkt seine Hauptaktivität auf den Gesang und die Gitarre. Für den Rest überlässt er anderen das Feld, namentlich J. Koleberg (Drums) und Nalle Pählsson (Bass), und bei so vielen Kontakten innerhalb der Szene leistet selbstverständlich auch eine stattliche Zahl an Gästen ihren Beitrag; u.a. Zinny Zan, Mats Levén, Martin Sweet, Vic Zino, Anders Ringman und Nick Draglor.


Bei diesen ganzen Namen dürfte es jetzt bereits klar sein, dass wir es auf „Pure“ mit purstem Hardrock zu tun haben. So weit so gut, ein Blick auf die Tracklist schreckt erst mal ab, denn was kann man schon von Songs wie „I Dunno“, „I Hate Yer Guts“, „Pissed At What Ya Missed“ oder ganz übel „Pride B 4 The Fall“ erwarten? So schlimm, wie man befürchten mag, kommt es dann zum Glück gar nicht, „Pure“ ist eine durch und durch kompakte und kurzweilige Rockscheibe, nicht mehr und nicht weniger. Von der spiel- und produktionstechnischen Seite perfekt in Szene gesetzt, allerdings, und das ist wiederum weniger schön, ohne große Highlights oder Ausrufezeichen. Von Leuten wie Bruce Kulick, Lennart Östlund und Mats Levén, die ebenfalls für einen Teil des Songwritings verantwortlich waren, hätte ich mir etwas mehr erwartet.

Ein paar Songs lassen aufhorchen, bspw. „I Dunno“, „Fire & Ice“, „The Stranger In You“ oder „Skin On Skin“, der Rest ist ganz nett, aber weder zwingend noch spektakulär. Dafür geht CHRIS LANEY auf seinem Solodebüt wenigstens schön vielseitig zu Werke, und deckt mit seinen Songs viele Bereiche der Rockmusik ab. Von 80er Jahre Hairspray Rock, über radiotaugliche AOR Nummern, über Balladen bis hin zu modernen groovigen Rockern, bietet er samt seinen Mitstreitern die ganze Palette.

Von daher richtet sich dieses Album an alle, die gerne Abwechslung mögen, und Rockmusik als etwas zeitloses ansehen. Da sich auch die gesangliche Leistung von Herrn Laney sehen oder besser hören lassen kann, was nicht immer der Fall ist, wenn Instrumentalisten auf Solopfaden wandern, gibt’s von mir zumindest eine eingeschränkte Kaufempfehlung für „Pure“; essentiell ist dieses Album mit Sicherheit aber nicht. (Maik)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 44:40 min
Label: Metal Heaven
Veröffentlichungstermin: 27.03.09