Vor mittlerweile 16 Jahren gründete sich in Dänemark eine Deathmetalkapelle namens MORDOR. Dieser Name hielt allerdings nur bis zur Demoveröffentlichung, denn mit dem ersten Longplayer „Labyrinths of Horror“ war es um den Namen schon geschehen und man nannte sich nun EXMORTEM. Nach fünf Silberlingen hauen die Dänen nun ihren sechsten Output in die Plattenläden.
Für viele wird diese Band wohl keine Unbekannte sein, ich muss für meinen Teil aber gestehen, dass ich in den 16 Jahren Bandgeschichte bisher nie etwas von den Jungs gehört habe. Aber das muss ja nicht unbedingt etwas heißen und so lassen wir uns doch mal von „Funeral Phantoms“ überraschen.
In dem mir vorliegenden Promotext äußert sich Gitarrist Martin Thim mit folgenden Worten über das neue Album „Funeral Phantoms“: „Bei dem neuen Album geht es nicht darum besonders brutal oder technisch zu sein. Der Grundgedanke war bereits zu Beginn der, sowohl den richtigen Sound als auch die richtige Atmosphäre zu erreichen und dieses Ziel haben wir definitiv erreicht. Die Musik, der Sound, die Songtexte und das Artwork – alles ist komplett.“
Man muss tatsächlich zugestehen, dass Thim mit dieser Aussage nicht wirklich falsch liegt. Es ist ein schönes Stück oldschool Deathmetal das uns hier vorgelegt wird. Gleich mit dem ersten Song „Black Opium“ rappelt es gewaltig aus den Lautsprechern. Groovende mid-tempo Riffs, welche durch druckvolle Drums und einige Double-Bass Gewitter unterstützt werden, wissen durchaus zu fesseln. Wie Thim bereits sagte wird wirklich eine wahnsinnige Atmosphäre erzeugt und ein druckvoller Track rausgehauen, der regelrecht ins Mark einfährt. Man fühlt sich sehr stark an den guten alten 90er Jahre Death erinnert. Parallelen zu Größen wie BOLT THROWER sind sicherlich auch nicht von der Hand zu weisen.
Die Jungs aus Dänemark haben mit „Funeral Phantoms“ eine ganz schöne Dampfwalze auf die Beine gestellt. Auch die anderen Songs des Albums wie „Souls of Tyrants“ oder „The Vultures Gather“ wissen durch ihren Groovefaktor und einer ordentlichen Portion Härte absolut zu überzeugen.
Doch EXMORTEM trumpfen nicht nur mit reinen Midtempo Stücken auf, sondern scheuen sich nicht davor immer wieder das Gaspedal ordentlich durchzutreten. So schrammelt beispielsweise der Titeltrack „Funreal Phantoms“ gleich zu Beginn gewaltig los.
Geboten wird also ein absolutes 90er Jahre Deathmetal Brett, welches sich sowohl den groovenden Midtempo Parts als auch dem flotteren Geknüppel verschrieben hat. Atmosphärisch ist auf diesem Album alles Bestens und es lässt sich von Anfang bis Ende sehr gut hören. Allerdings bin ich der Meinung, dass man die Scheibe zwischendurch ruhig hätte irgendwie auflockern können. Obwohl die Songs ja schon abwechslungsreich sind, bleibt das Schema aber letztlich das Selbe. So macht sich bei zehn Songs schon irgendwann ein Anflug von Monotonie breit, der Flair geht verloren und Langeweile kann durchaus auftreten.
Dennoch sei dieser Silberling den Deathmetal Freunden unter euch sehr ans Herz gelegt. Enttäuscht wird man von der Scheibe wohl kaum sein, dafür ist sie einfach zu energiegeladen. Wer allerdings eher auf neueres Gerappel steht, sich eher dem Deathcore, Metalcore verschrieben hat, wird sich mit EXMORTEM wohl etwas langweilen. Wer allerdings mit Leib und Seele nach wie vor den 90er Deathmetal verehrt, ist bei dieser Scheibe auf jedenfall gut aufgehoben. Viel Spaß damit! (Sebastian)
Bewertung: 7,5 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 37:32 min
Label: Mighty Music
Veröffentlichungstermin: 23.01.2009
