Laut Beipackzettel resultierte die Gründung des dreiköpfigen Ungeheuers TREACHERY aus der Verachtung für die heimtückischen und schwachen Eigenschaften der menschlichen Rasse - ein pathetischer Klumpen Klischee, den ich mit Schulterzucken abtue.
Das Line-Up, welches ich ebenfalls dem Beiblatt entnehme, besteht neben Abelcain (lustiger Name) und Slutmachine aus der guten Rachael Kozak, auch genannt Hecate, die sich auf dem TREACHERY-Debut "Treachery" für "Vox und Weltanschauung" verantwortlich zeigt - erneutes Schulterzucken sowie Augenrollen meinerseits.
Geradezu geplättet von soviel perphider Kreativität stürze ich mich so langsam wie möglich auf den akustischen Teil des Werkes, dessen Inhalt sich - und wieder berufe ich mich auf den Zettel - aus Dark Ambient, Doom, kakophonischem Black Metal, Industrial und Breakcore zusammensetzen soll - ach Du lieber Himmel!
Und zügig geht es auch los - und zwar mit düsteren Keyboardklängen, wie ich sie mir als Intro gerade noch gefallen lasse.
Da Intros an sich aber reine Zeitverschwendung sind, widme ich mich umgehend dem Rest der Scheibe und entdecke zwischen elektronischem Geknöre der Marke "Bound In Your Entrails" doch tatsächlich auch einen echten schwarzmetallischen Stimmungsmacher: "Could Not Find Her Heart" rast instrumental auf der Black Metal-Schiene dahin und lässt sich lediglich von einer verzerrten Stimme in den Industrial-Sektor ablenken, was dem Song aber nicht schlecht zu Gesicht steht.
Der einzige Höhepunkt von "Treachery" ist also gefunden - und damit ist meine Arbeit getan. Das outroeske Gedudel von "Enter Dominion" erspare ich mir daher in all seinen Einzelheiten.
Tja, also, sagen wir mal so - ich würde vor vorliegendes Scheibchen keinen Cent ausgeben, da mir erstens die verquere Musik nicht in den Kram passt und zweitens der knappe Umfang der fünf Melodien keine ausufernden Reisen in die Abgründe der menschlichen Psyche erlaubt - oder sollte ich die Platte einfach auf Dauerschleife laufen lassen?
Bitte nicht entscheiden, ohne reingehört zu haben!
Danke! (Bluttaufe)
Bewertung: 4,0 / 10
Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 23:18 min
Label: Czar Of Crickets Productions
Veröffentlichungstermin: ??.11.2008
