Thurisaz - Scent Of A Dream

thurisaz_scentofadream.jpgEs ist immer wieder ganz besonders toll, wenn man erst weit nach der Veröffentlichung einer Scheibe ein Promoexemplar auf seinen Tisch bekommt. Rekordverdächtig sind in dieser Hinsicht die Belgier von THURISAZ (nicht zu verwechseln mit den Finnen von TURISAS). Kurz vor Ende des letzten Jahres trudelte vorliegendes Album "Scent Of A Dream" in unserer Redaktion ein, ein Album dessen Release sich in drei Monaten bereits zum ersten Mal jährt. Merkwürdig, aber was solls. Doch das ist erst die halbe Wahrheit, denn die eigentliche Erstveröffentlichung von "Scent Of A Dream" liegt bereits einige Jährchen zurück, genau genommen geht sie ins Jahr 2004 zurück, d.h. diese Veröffentlichung von "Scent Of A Dream" über Shiver Records ist so eine Art Re-Release. Über die Sinnhaftigkeit einer Wiederveröffentlichung eines Albums, für das sich schon damals niemand interessierte, kann man geteilter Meinung sein, die 0,005% unserer Leser, die das Original besitzen, brauchen sich aber keine Sorgen zu machen. Die akustische Version von "Years Of Silence", die den Re-Release als Bonus schmückt, ist verzichtbar. Für alle anderen bietet sich jetzt die Chance, ihre Sammlung mit einem Album zu erweitern, das zwar kein Must-Have, aber doch irgendwie nett ist. 

Vorausgesetzt man fühlt sich in mehreren Stilarten des Heavy Metals zu Hause. Denn wenn man die Songs von "Scent Of A Dream" so miteinander vergleicht, allen voran "When Images Are Fading" und "Endless", dann hat man das Gefühl, man lausche zwei verschiedenen Bands. 
Songs wie "A Timeless Flame", "Scent Of A Dream" und "When Images Are Fading" sind tief im melodischen Black Metal verwurzelt. Die beiden Ausreißer "Years Of Silence" und "Endless" hingegen erinnern sehr stark an ANATHEMA zu "Alternative 4" bzw. OPETH zu "Damnation" Zeiten. Auch stimmlich haben wir einen Dreiklang zu vernehmen. Fieses Black Metal Gekeife, Death Metal artiges Gegrunze und ruhig-melancholische klare Gesänge paaren sich auf "Scent Of A Dream". Nehmen wir noch den ein oder anderen hymnischen Pagan Metal Refrain in "A Timeless Flame" oder "Scent Of A Dream" hinzu, sogar einen Vierklang. Die einzelnen Bandmitglieder, die den Gesang unter sich aufteilen, geben dabei alle eine gute Figur ab. Ähnlich abwechslungsreich ist auch die musikalische Grundlage. Da haben wir derbes Gebolze und Blastspeeds, DIMMU BORGIR light Orchestersamples, Midtempoparts, Pianoeinschübe und zu guter Letzt verträumte und nachdenkliche Passagen.

Das wirkt auf den ersten Blick etwas chaotisch, macht sich aber über das gesamte Album nicht schlecht, ein roter Faden ist jedenfalls zu erkennen. Wenn man bedenkt, dass "Scent Of A Dream" damals das erste Werk der Belgier war, muss man schon sagen: ordentliche Leistung.
Die grundsätzliche Ausrichtung von "Scent Of A Dream" ist also sehr solide, leider fehlt den Songs, insbesondere den Schwarzmetallischen, noch das gewisse Etwas. Hinzu kommt als Kritikpunkt, dass die Belgier stellenweise dann doch zu viel wollen, und vor allem die Songs zu lang und unübersichtlich werden lassen. Dafür hat man mit "Years Of Silence" einen eher ruhig gehaltenen Song parat, der im Vergleich zu OPETH’s Meisterwerk "Damnation" nicht durchs Raster fällt. Und das muss man erst mal schaffen. Ähnliches gilt für das ebenfalls durch und durch klare "Endless". Diese beiden Songs geben mir einfach mehr als der Rest, was aber nicht unbedingt verwundert, zählen doch ANATHEMA und OPETH zu meinen Faves. Wer sich mit einer solchen nicht alltäglichen Mischung anfreunden kann, macht mit "Scent Of A Dream" zumindest keinen Fehler! (Maik).


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 45:12 min
Label: Shiver Records
Veröffentlichungsdatum: 30.04.2008
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