Ein klarer Fall: SIX FEET UNDER braucht man heutzutage keinem Todesblei-Verköster mehr vorzustellen. Entweder man liebt diese sipmle Art des Death Metals oder wendet sich ob des Ein-Riff-Prinzips angeödet ab.
Ich für meinen Teil konnte den Jungs um Zottelrübe und Pot-Vernichtungsmachine Chris Barnes immer noch was abgewinnen, auch wenn die letzten Alben über die gesamte Länge lange nicht mehr die Klasse der ersten beiden Outputs "Haunted" und "Warpath" erreichten.
Nun steht also Album Numero Neun in den Regalen - im Morrisound Studio im heimischen Tampa wurde der Silberling mit Chris Caroll an den Reglern eingeprügelt und von Toby Wright (SLAYER, KORN, IN FLAMES) abgemischt.
Nanü!?! Sind das immer noch DIE SIX FEET UNDER? Ein halbakustisches Intro bei "Death by Machete" eröffent den Reigen und bringt dem geneigten Fan sehr ungewohnte Klänge zu Ohren. Ach nee, da sind sie ja wieder..nach genau einer Minute wird der Sound wieder vertraut und es gibt einen typischen SFU-Klopper zu hören. Sofort fällt auf, dass Barnes wieder deutlich tiefer growlt, was an alte CANNIBAL CORPSE-Zeiten erinnert - dennoch merkt man ihm an, daß er nicht mehr der Jüngste ist und ein paar Schwächen seiner Stimmbänder offenbart.
Weitgehend ohne Überraschungen ist "Death Rituals" auch insgesamt geblieben. Zu oft kopiert man sich selbst ("None will escape" oder "Involuntary Movement of Flesh" - wie dreist man hier ein "Best of" von SFU-Parts zusammenstückelt ist fast schon wieder genial) und kann auch dieses Mal nicht an alte Glanztaten anknüpfen. Zu oft verharrt man im einheitlichen Stakkato-Rhythmus und neigt dazu, den Hörer zu langweilen.
Immerhin versucht die Band, neue Varianten im eingesessenen Sound einzubinden: Oben genanntes Intro, ein minimalistisch gehaltenes Spoken Word-Stück ("Crossroads to Armageddon") und ein Outro ("Crossing the River Styx") sollten nicht unerwähnt bleiben. Ein atmosphärisches Bass-Intro gibt´s bei "Into the Crematorium" und auch der Background-Chor bei "Seeds of Filth" ist ein bisher unverwendetes Element,welches ebenso beim MÖTLEY CRUE-Cover "Bastard" zum Einsatz kommt. Dieses kann sich im Übrigen in die große Riege der SFU-Cover einreihen und zementiert einmal mehr die Liebe der Band zu alten Rock-Schinken, aber fällt in meinen Augen relativ unspektakulär aus.
Tjoa, leider bin ich doch recht enttäuscht von den Todes-Ritualen. Selbst der Versuch durch o.g. Elemente frischen Wind hineinzubringen, schlägt fehl. Die Hard-Fans werden sicherlich mit dem Teil zufrieden sein, mir ist der SFU-Stil mittlerweile musikalisch gesehen einfach viel zu wenig. Auch wenn der Sound druckvoll und klar gehalten ist, verlaufen zuviele Tracks einfach in Monotonie. Schade!
(Brix)
Bewertung: 6,5 / 10 Punkte
Anzahl der Songs: 13Spielzeit: 49:06 Minuten
Label: Metal Blade Records
Veröffentlichungstermin: 14.11.08
