Leandra - Metamorphine

leandra_-_metamorphine.jpgLEANDRA - das Soloprojekt der Keyboarderin von JESUS ON EXTASY - will kommunizieren. Die bildhübsche Pianistin hinter dieser Band hat vor, zu polarisieren und der Welt ihre Message zu präsentieren und genau so funktioniert auch die neue Langrille „Metamorphine": Songs, die direkt aus der Gefühlswelt der Verfasserin in die Köpfe der Zuhörer eindringen und dort für ein wahres Fest der Botenstoffe sorgen sollen. Ob der Ausnahmemusikerin dies auch gelingen kann, oder ob man hier nur leerem Geschwätz gegenübersteht, mag man im Vorfeld noch nicht behaupten, weswegen „Metamorphine" jetzt einem kleinen Verhör unterzogen wird.

„Metamorphine" gibt sich zu Beginn schon von seiner besten Seite. „Noisy Awareness" beginnt mit eindrucksvollem, melodiösem Piano und im Hintergrund wummern die synthetischen, tiefen Töne, die hier auf instrumentaler Ebene das Klavierspiel der Frontfrau stützen. Der Gesang von Leandra erinnert stark an Sonja Kraushofer und fügt sich nahtlos in die Musik ein.  Der Opener fließt nun vor sich hin, ohne große Überraschungen mit sich zu bringen und man wird von einer Menge Atmosphäre und Intensität gepackt, sodass die Platte ihre Wirkung schon jetzt voll entfaltet.
„Lie To Me" verstärkt diese Wirkung dadurch, dass mehr Instrumente hinzustoßen und so die Spannung der Musik noch verdichtet wird. Das einsetzende Schlagzeug steigert die besagte Wirkung wiederrum und so schlägt der zweite Song der Platte ein eine Bombe.
Man sieht sich wie schon erwähnt einer sehr dichten Art von Musik gegenüber, die sich wohl am besten mit avantgardistischer Pop-/Rockmusik in eine unnötige Schublade stecken lässt, da man hier einfach mal gepflegt auf Genregrenzen pfeift und sich ganz der Musik an sich hingibt, anstatt irgendwelchen Trends hinterherzulaufen.
Ob jetzt der teilweise von Sven Friedrich begleitet Kracher „The Art Of Dreaming", das in Fantasiesprache verfasste „Tyberi Folla" oder das am Ende doch sehr metallische „Pi", wo man an die CRANBERRIES erinnert wird, immer erzählt jeder Song für sich eine eigene Geschichte und steht für sich selbst und will sich auch nicht in irgendwelche Albumbedingten Formen pressen lassen.

„Metamorphine" als Gesamtkunstwerk betrachtet fließt aus den Boxen und hämmert mit seiner Intensität auf den Hörer ein, dass es einfach nur Spaß macht, sich der Musik von LEANDRA hinzugeben. An Dichte selten erreicht ist dieses Album wirklich jedem uneingeschränkt zu empfehlen, der sich für atmosphärische, pianobegleitete Musik begeistern kann.(Reini)


Bewertung: 8 / 10 Punkten

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 55:20 min
Label: eWAve Records
Veröffentlichungstermin: 22.02.2008