ATARGATIS - Sinnbild für Schöpfungskraft und den Ursprung des Lebens, für den Drang nach mystischer Erfahrung, für die Sehnsucht nach Unergründlichem und Unermesslichem, sowohl außerhalb menschlicher Sphären, als auch tief im Innern.... Mit dieser kleinen Anekdote wird man in die Welt von ATARGATIS eingeführt und man weiß, dass damit niemandem Unrecht getan wird. Die Gothic Metaller um Stephanie Luzie (DARKWELL) bringen mit ihrer zweiten Fulllength „Nova" wieder Futter für die hungrige Hörerschaft, und wollen erneut ein gutes Wörtchen mitreden. Doch was hat man zu sagen?
Nach getragenem Intro, während welchem einem schon eine ordentliche Orchestrierung ums Gesicht weht, geht's auch schon direkt mit „Ebon Queen" zur Sache. Fettes Orchester und kräftige Riffs paaren sich hier mit der zarten Stimme der Frontfrau und hinterlassen ein ordentliches Bild, schon nach der ersten halben Minute. Im Verlauf des Songs wird ersichtlich, dass ATARGATIS in keinem Fall auf irgendeine Welle aufspringen, oder irgendwen kopieren wollen; der eigene Stil ist ohne Zweifel vorhanden. Trotzdem man hier an konkret keine andere Band großartig erinnert wird, stellt sich irgendwann während des Songs das Gefühl ein, die Melodien schon irgendwann einmal gehört zu haben, was die Qualität des Titels in keiner Form mindert, jedoch irgendwo im Gehörgang aneckt.
Weiter geht's mit dem in sehr ähnlicher Form gearteten „Frozen Inoocence". Ähnliches Tempo, ähnliche Arrangements, ähnlicher Gesang der Frontfrau. Auch der Aufbau des Songs erinnert stark an das vorhergegangene „Ebon Queen", immer wechseln sich knackige, energetische Verse mit moshigen Zwischenspielen und bombastischen Refrains ab. Traurig, wenn man bei guter Musik schon nach dem zweiten Song ein Schema F erkennen kann...
Da gefällt das recht poppige „Riven" doch umso mehr, wenn man bedenkt, dass es zwar wieder in eine sehr ähnliche Kerbe wie die vorangegangenen Songs schlägt, jedoch diesmal mit echter Hookline und ausgefeilteren Strukturen aufwarten kann. Durch männlichen Gesang, sodass man das ganze im Refrain als Duett aufziehen konnte, wird „Riven" zu einem zwar einprägsamen aber keinesfalls lieblos geratenen Song, der sich doch glatt zur Bandhymne mausern könnte!
Den stilistisch selbst gebastelten Rahmen sprengt einzig und allein noch die melancholische Ballade „Green Lake's Ground", die alleine schon wegen den fehlenden typischen Zwischenrifffs bestechen kann. Man verbindet wieder die gewohnt-guten Streicher im Hintergrund mit Panflötenmelodien und bittersüßen Keyboardparts, sodass neben „Riven" hier der zweite Hit der Platte auszumachen ist.
Die Messlatte lag, alleine schon weil man Matthias Hechler von CREMATORY als Gastsänger an Bord holte, sehr hoch, und man konnte sie nicht ganz erreichen. Das durchweg gute Songmaterial verläuft sich selbst in der eigenen Ähnlichkeit, sodass keine richtige Abwechslung aufkommen will, und man sich nach der Hälfte der Platte doch irgendwie angeödet fühlt. ATARGATIS liefern beileibe keine schlechte Platte ab, jedoch kann mich „Nova" noch nicht so ganz davon überzeugen, dass man hier alles zeigt was man kann. (Reini)
Bewertung: 7 / 10
Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 58:49 min
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 14.11.2007
