C-Rom - The winding star

c-rom_winding_star.jpgBands, die 2001 gegründet werden sind in der Regel von den späten Neunzigern beeinflusst, so auch die Franzosen von C-ROM. Die Femalefronted Formation wildert in so ziemlich allen Genres, die damals modern waren. Seit ihrer Gründung haben sie zwei Demos veröffentlicht nun haben sie einen Plattendeal an Land ziehen können. Und bei Thundering Records/Manitou erschien ihr Debüt „The winding Star". Immer noch präsent die Vorgaben aus der Ära vor ihrer Gründung, bleibt zu sehen wie sie diese verarbeitet haben.

 

Was kam damals nicht alles auf an verschiedenen Stilen und Prägungen. Da wäre zuerst einmal elektronisch verwässerter Metal, dann hatte der Gothic Metal da seine Hochzeit. Und auch Neo-Thrash ist viel auf „The winding Star" zu finden.
Gerade bei den Gothic Metal-Anleihen ist immer wieder erstaunlich wie viel Einfluss THEATRE OF TRAGEDY heute noch in der Musiklandschaft haben. Jedenfalls hat sich Frontdame Christelle einiges an Gesangslinien bei der mittlerweile in Deutschland lebenden Norwegerin abgeschaut. Leider kommt ihre Stimme nicht ganz an die von Liv Kristin dran, das gilt vor allem für die Variabilität.

Im Bereich der Gitarren sind dann vor allem fette Staccatos angesagt, wie man sie von FEAR FACTORY und Konsorten kennt. Bei C-ROM treten diese noch abgehackter und phrasierter auf als bei den Vorbildern. Dadurch verlieren die Songs an Fahrt und treiben in langsameren Parts fast schon in Richtung Doom ab.
Das soll ja bei der Verbindung mit Gothic keine allzu schlechte Lösung sein, zumal Tastenmann Laurent wie bei „Locked inside" oder „Not so far away" ein paar Grunts beisteuert. Leider lässt aber der Dreher der Franzosen die nötige Dramatik, Wärme und Atmosphäre vermissen. Die Songs wirken durch die Bank sehr unterkühlt, stampfen stattdessen vor sich hin.

Auch die teils hektischen elektronischen Spielerein wie in „Blured Sight" tragen dazu merklich bei. Zusammen mit den Riffs erinnern sie öfter an die Briten von PITCHSHIFTER oder ESKIMOS&EGYPTS, im Fall von „Even if" sogar an RAMMSTEIN. Beim bereits erwähnten „Not so far away" kommen einem sogar Querverweise an THE PRODIGY in den Sinn. Na ja, wenigstens bleiben sie der maßgebenden Ära treu.

Nun waren ja aber die Neunziger auch bekannt dafür, dass der Musik der zeit etwas das Feuer, das rockende fehlte. Oftmals war einfach die Message und die Attitüde wichtiger. Und auch bei C-ROM hapert es genau hier. Die Kompositionen kommen einfach nicht von der Stelle, schleppen sich einfach so am Gehörgang vorbei. Und wenn dann auch noch die nötige Magie fehlt verfehlt das Songmaterial vollkommen die Wirkung.
Zu Gute halten kann man ihnen lediglich die schönen Leads in „Falling" sowie das getragene Duett in „W.A.H." Ebenfalls ganz okay ist noch „My Madness", das wenigstens etwas losgeht und nicht völlig stehen bleibt.

Der Hauptgrund für das ganze Übel ist dann auch noch zu allem Leidwesen die Frontfrau, die einfach gar kein Gefühl in die Lieder zu bringen vermag. Kaum einmal eine Wendung ein schicker Melodiebogen, alles mit der gleichen monotonen Stimmlage vorgetragen. Da hilft auch keine stimmliche Ähnlichkeit zur alten NIGHTWISH-Grazie, denn die konnte wie kaum eine andere die Emotionen transportieren. Von den technischen Voraussetzungen mal ganz abgesehen.
Auch die trockene Produktion von Alex Wursthorn in den bekannten Walnut Groove Studios kann da nicht mehr retten. Mit der Zeit gehen einem die monotonen Gesänge schon auf die Nerven. Da kann man sich noch so bemühen im instrumentalen Bereich für Abwechslung zu sorgen, wenn die Stimme null variiert. Ein Album, das einen kalt lässt. (MetalPfälzer)


Bewertung: 3,5/10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 54:47 min
Label: Thundering Records/ Manitou
Veröffentlichungstermin: 2007

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden