As I Lay dying - An ocean between us

asilaydying_anoceanbetweenus.jpgEs sind nun schon wieder knapp zwei Jahre vergangen, seit As I Lay Dying die Messlatte im MetalCore Genre mit ihrem letzten Album "Shadows Are Security" ein ganzes Stück höher legten. Auf dem letzten Langspieler "A Long March: The First Recordings" wurden lediglich die Songs der Split-EP neu eingespielt und mit den Originalen sowie dem "Frail Words Collapse" Album versehen. Nach dem Weggang von Gründungsmitglied Clint Norris und Übergangsbassist Eli Burto haut nun Multitalent Josh Gilbert kräftig in die Saiten. Im Vorfeld zur neuen CD war man gespannt, was die Jungs aus San Diego, Kalifornien, uns diesmal präsentieren würden. In diversen Interviews war zu höheren, dass die neue Scheibe "wesentlich abwechslungsreicher" sei und noch mehr Metaleinflüsse enthalten solle.
Soviel zur Geschichte nun zum neuen Album.

Ein "trostlose Endzeitstimmung"-verbreitendes Intro geht nahtlos über in den ersten Song "Nothing Left", welcher zugleich die erste Single-Auskopplung ist. In gewohnter AS I LAY DYING Manier gehen die Jungs zu Werke und knüppeln mit brachialer Gewalt auf den Zuhörer ein. Auch das darauf folgende "An Ocen Between Us" tut diesem keinen Abbruch. Doch was ist das? Als Refrain ein Cleanpart? Für AS I LAY DYING wohl eher untypisch besteht der Refrain komplett aus einem Cleanpart, den Josh Gilbert mitreißend zwischen die Shouts haut. "Whitin Destruction", welcher für mich der mit Abstand schwächste Song auf der Platte ist, knüpft an seine beiden Vorgängersongs an und so langsam kommt die Frage auf: "Wo bitte ist hier die versprochene Abwechslung?"

Die Antwort folgt auf dem Fuße:
"Forsaken" bricht nun mit dem typischen MetalCore-Einerlei und beschert einen frischen Mix aus Gitarrensoli, Cleanparts und brachialem MetalCore. Man möchte förmlich aufstehen und in den Circle hüpfen um dann gleich darauf wieder stehen zu bleiben, um den einfach klasse gesungen Cleanparts zu lauschen! An alle CALIBANS und Möchtegern-Core'ler da draußen: So hören sich Cleanparts an! Gleich darauf ist wieder Schluss mit lustig und mit "Comfort Betrayes" gibt es wieder eins auf die Fresse: Schneller als zuvor rauscht der D-Zug aus Kalifornien ohne Rücksicht auf Verluste durch die Bude! Einer der Höhepunkte stellt "I Never Wanted" dar. Ich denke der Begriff "Core-Balade" trifft die Sache am allerbesten. Im Mid-Tempo shouten und singen Tim Lambesis und Josh Gilbert um die Wette, dass einem glatt zu ner Portion Gänsehaut zu Mute ist. "Bury Us All" und "The Sound of Truth" fügen sich nahtlos in das Gesamtbild der CD ein, wobei letzterer von beiden es mir besonders angetan hat: Seine messerscharf gespielten Gitarrensoli sollten wohl auch hartgesottene Metalfans vollends von der Qualität der Scheibe überzeugen. Die letzten beiden Songs sind durch ein extra Intro von den anderen Songs "Departed" und stellen somit die Rausschmeißer dar. Mit "Wrath Upon Ourselves" lässt Fronter Lambesis in typischer HATEBREED-Manier alle Wut ab, die sich in letzter Zeit wohl so angestaut hat! Leider kommen wir mit "This Is Who We Are" schon zum letzten Schmankerl der CD! Noch einmal zeigen uns die Jungs, dass sich das Genre MetalCore und AS I LAY DYING in den letzten Jahren weiterentwickelt haben. Mit einem hymnenartigen Ende verabschieden sich die Kalifornier und schieben zur Abrundung ein Klavier-Outro hinterher...

Zusammenfassend muss man sagen, dass AS I LAY DYING es wieder geschafft haben die Messlatte eine bis zwei Etagen höher zulegen und dass zwischen ihnen und dem restlichen MetalCore-Einerlei doch ein Ozean liegt. Dies wäre aber sicher nicht ohne Neuankömmling Josh Gilbert möglich gewesen, der trotz der kurzen Zeit schon zu einem festen Bestandteil der Band geworden zu sein scheint. Für jeden MetalCore-Fan ist die Scheibe ein Pflichtkauf, den keiner so schnell bereuen wird! Auch noch nach mehrfachem Rotieren macht die Scheibe soviel Spaß wie zu Beginn!


Bewertung:  9 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 43:22 min
Label: MetalBlade Records
Veröffentlichungstermin: 27.08.2007