Circus Maximus - Isolate

circusmaximus_isolate.jpgMit ihrem Debutalbum „The 1st Chapter“ kamen die Norweger von CIRCUS MAXIMUS 2005 praktisch aus dem Nichts und landeten direkt einen Volltreffer. Der kraftvolle Metal, gemischt mit vielen progressiven Elementen war gekonnt inszeniert (kein Geringerer als Top-Produzent Tommy Hansen hatte seine Finger im Spiel) und wusste auf Anhieb zu Überzeugen – so wurden CIRCUS MAXIMUS auf Festivals regelrecht abgefeiert.

Mittlerweile haben die Nordlichter einen neuen Keyboarder – und natürlich mit „Isolate“ ein neues Album am Start. Ansonsten ist vieles gleich geblieben: Tommy Hansen ist ebenso wieder dabei und auch an progressiven Elementen herrscht beileibe kein Mangel…

Wenn CIRCUS MAXIMUS mit dem Opener „A Darkened Mind“ loslegen, hat man das Gefühl, es mit einer leicht gemäßigteren Version der deutschen Powermetaller von BRAINSTORM zu tun zu haben. Im weiteren Verlauf verliert die Nummer aber viel ihres ursprünglich sehr straighten Gerüsts und präsentiert u. a. einen länglichen Instrumentalteil.

Shouter Michael kann bereits bei diesem ersten Track sein vielseitiges Können unter Beweis stellen.

Recht keyboardlastig schallt „Abyss“ durch die Boxen – ein wenig gemäßigter als der Opener, aber nichtsdestrotz angenehm heavy und trotz erneut ausgiebiger Instrumentaleinlagen weitgehend druckvoll. Lediglich die ein oder andere Keyboardpassage hätte etwas weniger „dudelnd“ ausfallen dürfen.

Exakt in die gleiche Richtung geht „Wither“ – hier wird allerdings zwischenzeitlich auch mal beherzt auf die Bremse getreten – da man aber ebenso schnell und genauso kräftig wieder Gas gibt und insbesondere im letzten Drittel mit einem hervorragenden Gitarrensolo punkten kann gehört die eingängige Nummer eindeutig zu den Empfehlungen auf der Scheibe.

Das Instrumental „Sane No More“ ist mit knapp unter vier Minuten der kürzeste Track auf „Isolate“ – und lässt sich zu Beginn mit einem leicht befremdlich wirkenden Synthie-Intro erstmal ausgiebig Zeit, bevor zur Mitte hin die ein oder anderen Gitarrenparts die ansonsten eher frickelige Nummer ein wenig korrigieren.

Dafür ist „Arrival Of Love“ zu Beginn fast mainstreamig straight und tönt nach 80er EUROPE oder VAN HALEN. Insgesamt eine ziemlich glatte und eher leicht rockige, denn metallische Nummer, die man so nebenbei durchgehen lassen kann.

Mit „Zero“ liefern CIRCUS MAXIMUS dann auch ihre balladeske Nummer ab – Wenngleich die Gitarrenparts völlig in Ordnung sind und durchaus gewisse Heavyness besitzen – gesanglich besteht allerdings Optimierungspotential…

Einen Titeltrack gibt es auf „Isolate“ nicht – wohl aber eine Art „zentralen Song“, denn „Mouth Of Madness“ ist mit fast 13 Minuten Spielzeit schon ein ziemlich schwerer Brocken. Bei so viel Spielzeit ist es nicht verwunderlich, dass man allein zwei Minuten Anlauf nimmt, bevor die erste Gitarre auftaucht. Danach bietet der Track so ziemlich alles, womit man im Rockgenre aufwarten kann – wenngleich die Grundstimmung durchweg eher ruhig ausfällt – auf Dauer etwas zu ruhig.

Dass es spannender und knackiger geht, beweisen CIRCUS MAXIMUS im Anschluss mit dem majestätischen „From Childhood´s Hour“, bevor nach nur neun Titeln, aber immerhin wieder einer knappen Stunde Spieldauer mit „Ultimate Sacrifice“ schon das Ende der Scheibe erreicht ist. Auch hinter den neun Spielminuten von „Ultimate Sacrifice“ verbirgt sich eine kleine Metal-Oper, so viele Tempi- und Stilwechsel verpacken Michael & Co. in dem Track, der in den ruhigeren Passagen leicht zum Langweilen neigt, aber im Gegenzug in den rockigen Momenten ordentlich abgeht. Der atmosphärisch dichte Ausklang in den letzten Minuten sucht seinesgleichen.

CIRCUS MAXIMUS können mit „Isolate“ nahtlos an ihr beachtenswertes Debut anknüpfen. Die Musik ist deutlich progressiv, aber glücklicherweise nicht zu arg „verspielt“, Vergleiche zu KAMELOT sind an diversen Stellen durchaus legitim – allerdings muss erneut festgehalten werden, dass auch der „neue“ Keyboarder so manches Mal besser etwas eher zurückgepfiffen worden wäre…(Naglagor)


Anspieltipps: „A Darkened Mind”, „Wither”, „Ultimate Sacrifice”

 

Bewertung:   7,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 54:41 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 31.08.2007