In den Achtzigern begann der Aufstieg der US-Metaller von OVERKILL. Die Herren um Sänger Bobby „Blitz“ Ellsworth konnten den ein oder anderen Meilenstein im Metalbereich platzieren. Etwas weniger bekannt, aber nicht minder interessant entwickelten sich die ebenfalls aus New Jersey stammenden HADES. Zwei Dekaden später treffen die beiden Frontmänner der Bands zusammen und veröffentlichen mit Unterstützung des sich etwas unmetallisch nennenden "Job The Raver" (MURDER ONE) sowie Mike Cristi (NON-FICTION) an den Drums ein Album, das sich im Vorfeld rühmt, wie alte MOTÖRHEAD und BLACK SABBATH zu tönen… Hören wir in "Room Full Of Sinners" also mal rein... Wer Shouter Blitz vornehmlich in gehobenen Oktaven kennt, wird sich bei THE CURSED zunächst wundern Sweeter ist so dreckig-rotzig und Blitz tönt mehr nach LORDI als nach OVERKILL. Die Gitarrenarbeit lässt in der Tat entfernt an frühe BLACK SABBATH erinnern, das Gesamtwerk ist aber deutlich zeitgemäßer und dröhnt mächtig durch die Boxen wenngleich das letzte Fünkchen nicht so ganz überspringen mag. Noch deutlichere Anleihen an Tony Iommis Gitarrenstil nimmt das nachfolgende leicht flottere Evil, In The Bag, bevor man dann mit Wij Leven Als God In Frankrijk zumindest vom Titel her einen unerwarteten Abstecher in die Niederlande macht. Die Nummer ist allerdings etwas sperrig, eignet sich sicher hervorragend zum Moshen, wirkt auf dem Album aber eher befremdlich. Da weist das erneut nu-metallisch tiefgestimmte Breaking Her Down schon mehr Stimmigkeit auf ist allerdings bereits nach weniger als einer Minute wieder vorbei. Best Of The Worst ist von der Gitarrenarbeit anfangs fast ein 1:1 Klon einer Nummer aus BLACK SABBATH´s Anfangstagen, um danach Shouter Blitz in Bestform zu präsentieren. Leicht psychedelisch wirkt das Intro zu Native Tongue, sobald der runter gestimmte Sechssaiter einsetzt, beginnt der Track aber zu wachsen. Irgendwie erinnert die Nummer von den Vocals aber ein weiteres Mal an LORDI
Mit Serpentine Slither lassen es THE CURSED zur Abwechslung mal gemächlich angehen eine nette Bluesnummer, die lediglich im letzten Viertel nochmal ein paar Riffs auffährt. Nach dieser kleinen Verschnaufpause fährt das Quartett bei All´s Right wieder ein Riffmonster auf, das Tony Iommi zu Freudentränen verleiten könnte und auch One Time ist nicht von schlechten Eltern, wirkt aber deutlich moderner. Bei dem ansonsten überaus düsteren Groover Queen Of The Down experimentieren die Vier zwischendurch sogar mit Saxophoneinlagen, um zum Abschluss mit GenerateHer alle bislang aufgetischten Register zusammenzuwerfen und in dem abwechslungsreichen Track gekonnt zu mischen. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist es ja schon, was Blitz & Co. als THE CURSED abliefern. Zwar sind die SABBATH-Anleihen deutlich zu hören, die von MOTÖRHEAD sind irgendwie an mir vorbei gehuscht. Nichtsdestotrotz kann sich das Ergebnis an meist düsteren Riffmonstern zumeist durchaus hören lassen. Einzig der etwas bemüht wirkende nu-Sound und das fehlende letzte Zünden der Tracks drücken die Punkteausbeute am Ende etwas herunter. (Naglagor)
Anspieltipps: Best Of The Worst, All´s Right, Generate-Her
Bewertung: 7 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 37:17 min
Label: Locomotive Records
Veröffentlichungstermin: 25.05.2007
