Manticora - The Black Circus - Part 2

Manticora - The Black Circus Pt. 2 Mit „The Black Circus Part 2 – Disclosure“ stellen die Dänen MANTICORA ihr nunmehr sechstes Studioalbum vor. „Part 2“ ist das Sequel zum im vergangenen Jahr erschienenen ersten Teil der Songs über einen Wanderzirkus im 19. Jahrhundert.
Klingt unspektakulär, ist aber textlich recht ansprechend geraten.

Dass die Band um Shouter Lars Larsen durchaus anspruchsvollen Power Metal abzuliefern weiß, hat sie spätestens auf der ausgedehnten Europatour 2005 mit ANGRA und EDENBRIDGE unter Beweis stellen können.
Man darf gespannt sein, ob MANTICORA sich mit „Disclosure“ noch haben steigern können… MANTICORA verpacken die 42 Minuten Spielzeit in 10 Songs – wobei drei Songs mit ca. 30 Sekunden Dauer mehr als „Zwischenspiel“ anstatt als richtiger Song durchgehen. Das kurze Intro verbreitet zunächst ein wenig Jahrmarktstimmung, bevor dann mit dem epischen „Beauty Will Fade“ ordentlich Druck gemacht wird.
Eine gesunde Mischung aus Power- und Progressive Metal legen die Dänen hier an den Tag, bisweilen erinnert der Song gar an BLIND GUARDIAN zu „Imaginations From The Other Side“-Zeiten. Mal verdrischt Drummer Mads Volf als ob es kein Morgen mehr gebe, dann wieder wird der Song hochmelodisch.
In die gleiche Richtung tendiert „Gypsies Dance Pt. 2“, das mit seinen 8:30 Minuten nochmal eine Ecke länger ist, als „Beauty Will Fade“ – und insgesamt eine Nuance ruhiger daherkommt.
Danach folgt eines der erwähnten Zwischenspiele – hier völlig gebremst und als Überleitung in das ebenfalls instrumentelle „Haita Di Lumpi“ gedacht. Selbiges gibt allerdings ordentlich Gas und präsentiert sich mit leichtem Einschlag in spanischer Konzertgitarre und der Mixtur aus aggressivem Drumming und rasanten Gitarrenläufen als interessante Nummer.

Mächtig rumpelnd und drohend kommt „When The Soulreapers Cry“ durch die Boxen gepoltert – wieder treiben zunächst die durchschlagenden Drumattacken den Song nach vorne, bevor sich auch diese Nummer wieder im klassischen BLIND GUARDIAN-Niveau einpendelt. Danach lassen es MANTICORA erneut ruhig angehen und schieben das nächste Zwischenspiel ein, das es diesmal schon fast symphonisch angehen lässt.
Dafür dreht „All That Remain“ wieder auf gewohntes Geschwindigkeits- und Härtelevel auf.

Es bleibt nochmal mit „Intuneric VII“ ein weiteres Zwischenspiel, wenngleich diesmal doppelt so lang, wie die bisherigen Überleitungen und außerdem mit Gesang, bleibt aber nichtsdestotrotz wieder fest mit beiden Füßen auf der Bremse. „Of Madness In Ist Purity“ bildet danach den furiosen Abschluss des Albums.

Ja, „The Black Circus Part 2 – Disclosure“ zeigt, dass MANTICORA hervorragenden Power Metal spielen können. Allerdings kann man sich des Eindrucks nicht ganz erwehren, dass man beim Weglassen der Lückenfüller, pardon: Überleitungen einen einzigen langen Track übrig behalten würde. Zu wenig Abwechslung lassen MANTICORA auf die Distanz durchscheinen. Hier muss zukünftig noch das ein oder andere am Songwriting gefeilt werden, hinreichend Potential ist aber durchaus vorhanden.

Note: 7,0 / 10

Anspieltipps: „Gypsies Dance Pt. 2”, „When The Soulreapers Cry”, „All That Remain”

VÖ: 18.05.2007

Spielzeit: 42:13 min
Titel: 10
Label: Locomotive Music

(Naglagor)