Zum siebten Mal hieß es in Gemünden am Main „Metalfranken
strikes back"!
Was sich bei anderen Festivals oft als leere Worthülse herausstellt,
wurde beim Up From The Ground Festival am 24. und 25. August 2007 fröhliche
Wahrheit! Denn hier wurde extrem hart zurück geschlagen und zwar mit einer Old
School Ladung der aller ersten Klasse! Die Veranstalter setzten auf alte Helden
wie TESTAMENT, BENEDICTION, ENTOMBED und ONSLAUGHT und trafen damit voll ins
Schwarze!
Das stimmte auch den Wettergott gnädig, der dem UFTG ein
richtig schönes Festivalwetter bescherte und die organisatorischen Mängel des vergangenen
Jahres wurden radikal ausgemerzt! Ein großartiges Wochenende, Bernie war
mittendrin, um zu berichten:
Bereits bei Ankunft auf dem Gelände wurde klar, dass das
UFTG ein ganzes Stück gewachsen ist. Wie zuvor angekündigt, wurde um einiges
mehr Campingfläche geschaffen, um mehr feierwütige Fans unter zu bringen.
Diesmal gab es auch keine Probleme mit Parktickets und leer bleibenden Flächen,
da man besagtes Ticket ausschließlich am Einlass zum Gelände kaufen konnte.
Wohl die wichtigste Neuerung des UFTG 2007, die extrem fruchtete und viele
Probleme von vorne herein ausmerzte!
Doch dazu später mehr, erst einmal kümmern wir uns um das
Wichtigste, die Musik
Ein ganz großes Plus verdient das UFTG jedes Jahr mit gleich bleibenden Preisen aber auch mit gleich bleibender Tradition, so richtete man sich auch dieses Jahr gegen den Trend hin zu Mammut Festivals und beließ es bei zwei Festivaltagen. Eine nette Neuerung gab es trotzdem mit dem kleinen Partyzelt vor dem Festivalgelände, in dem man sich ordentlich für die zwei folgenden Tage aufwärmen konnte!
Freitag, 24. August
Der erste Tag wird eröffnet von EARSHOT, die den Opener Slot durch den Gewinn eines Nuclear Blast Bandcontests gewonnen haben. Was geboten wird ist Core - lastiger Metal, der irgendwo zwischen PANTERA und FEAR FACTORY wandelt. An letztere fühlt man sich durch die eingestreuten Samples erinnert. Aufgrund der fehlenden Bekanntheit der Gruppe finden sich auch nur ein paar Nasen vor der Bühne wider, die der Band mit Höflichkeitsapplaus „huldigen". Hier bleibt nicht viel hängen, außer dem unangenehm dröhnenden Bass, der im Laufe des Morgens allerdings noch verbessert wird. Mal sehen, ob der Auftritt auf dem UFTG der Band weitergeholfen hat, man könnte es wagen, dies zu bezweifeln. (Bernie)
APOPHIS sind namentlich bereits recht bekannt. Gesehen haben sie allerdings noch nicht viele. Durch immense Besetzungswechsel geschwächt, war es lange Zeit ruhig um die deutsche Truppe. 2005 kehrte man zurück mit „I am your blindness" und 2007 präsentiert man sich nun endlich auch auf dem UFTG. Ausgehungert scheinen die nicht mehr ganz so jungen Musiker, dementsprechend motiviert wirkt ihr Auftritt, besonders der bullige Sänger legt sich ordentlich ins Zeug und überzeugt mit guter Stimme. Der Old School Death Metal kommt recht gut bei der zu vorher deutlich gewachsenen Menge an und ein paar alte Fans scheinen auch unter den Zuschauern zu sein, die APOPHIS einen freundlichen Applaus bereiten. (Bernie)
Bei DISASTER KFW tummeln sich ehemalige Mitglieder der Apokalyptischen Reiter aus Urzeiten. Somit ist der Sound der Jungs auch recht gut mit dem ihrer aufgestiegenen Kollegen zu vergleichen. Death Metal ohne großen Knüppelfaktor, solide gezockt, allerdings ohne die Reiter - typischen Blödeleien. Die lassen sich zwar in Songs wie „Fear Is Our Crowd (Fuck Sauerkraut)" erahnen, kommen aber musikalisch nicht rüber. Deshalb bleibt die Band auch eine durchschnittliche Death Metal Band, die nichts Schlechtes, aber auch nichts Überragendes leistet und heute morgen wohl auch nicht sehr viel mehr als ihre beinharten Fans überzeugen kann. (Bernie)
Nachdem CENTINEX die ewigen Jagdgründe betreten hatten, war noch lange nicht Schluss. Keine Musik machen ist auch keine Lösung, dachten sich Sänger und Bassist und gründeten DEMONICAL, um mal wieder die richtig alte Schwedenschule aufleben zu lassen. „Servants Of The Unlight" nennt sich ihr Manifest, das nun auch zum ersten Mal live im deutschen Raum präsentiert wird. Da haben sich die UFTG Veranstalter ein richtiges Schmankerl ins Boot geholt (gleich hinter EVOCATION). Und DEMONICAL enttäuschen nicht an diesem Tag. Hier heißt es Old School Death der schwarzen Sorte. Sänger Ludvig Engellau glänzt mit zerrissenem Shirt und Reibeisenstimme und einem gewissen Irrsinn, den die Performance sehr interessant gestaltet. Es werden viele Songs vom Debüt gespielt und im Nachhinein sieht man nicht wenige mit DEMONICAL Shirts bekleidet das weitere Festival genießen. Ein super Einstand für die Old Schooler, die hoffentlich nicht dem Beispiel von CENITNEX folgen und uns erhalten bleiben. (Bernie)
Das war ein schwedisches Brett, dass einen wahrlich umgehauen hat, doch Verschnaufen ist was für Weicheier und daher legt die Frankenelite JUSTICE auch gleich nach dem in Franken allseits beliebten „Bonanza"-Intro mit ihren thrashigen Eigenkompositionen los. Ja, hier muss man betonen dass es sich um eigene Songs handelt, immerhin ist JUSTICE die wohl erfolgreichste deutsche Metal Coverband überhaupt. Mit Recht! Fronter Mitch huscht über die Bühne wie ein Wirbelwind und zieht damit wohl so manchen Blick auf sich. Vor allem da es auf der Bühne wohl gefühlte 50 Grad haben muss! Aber komme ich mal wieder zurück zur Musik und zur Setlist, welcher sich aus Songs wie „Life Undead", „Total blackout", „Future oppressions" oder „Highschool Death" gestaltet. Feinster Thrash/Death wird über die treuen Anhänger gestreut, sodass bei diesen die Nacken rotieren wie sonst nur die Formel 1 Motoren! Ich selber muss sagen, dass ich die Fünf schon in besserer Form erlebt habe, aber sie trotzdem einen soliden und professionellen Gig abgeliefert haben. Bei unseren absoluten Lokalhelden können die Leute plötzlich sogar in großer Anzahl in der größten Sauna im Frankenlande ausharren!!! Ist es zu laut, bist du zu alt! [Tanja]
Super Old School Band
Nummer Zwei, diesmal aber mit einer ganzen
Ladung Kult behaftet, denn EVOCATION starteten ihre musikalische Reise bereits
1991. Dummerweise war damals nicht viel rauszuholen neben zwei Demos. Trotz
immensem Interesse von Fans und Labels, lösten
sich die Schweden 1993 auf. 2007 schaffte man
es dann endlich, Tale from the tomb"
aufzunehmen, das erste reguläre Full length Album, das wie eine Bombe bei den
Schwedentod Fans einschlug. Klar, dass die
Idee, die Band zur Liveprämiere nach Deutschland
auf das UFTG zu holen, absolut brillant war.
Die Jungs versprechen dann auch gleich zu
Beginn „30 minutes of Swedish pornography".
Das erfreut natürlich die Menge vor der Bühne, wobei der
geile Old School Schwedische Death Metal auch seins dazu beigetragen haben wird.
Arschtight, abwechslungsreich, melodisch und sehr rhythmisch präsentieren sich
EVOCATION und lassen Münder offen stehen, wen man
bedenkt, dass diese Band gerade mal ein
einziges Album auf dem Markt hat. Sänger Thomas "Tjompe" Josefsson
wirkt mit seinem Gehüpfe auf der Bühne zwar äußerst deplaziert, weiß aber mit
seiner Stimme durchaus zu gefallen. Generell sieht man
den Recken den Spaß an, den sie auf den
Brettern haben, was auf mehr Live Präsenz der Truppe in Zukunft hoffen lässt!
EVOCATION sind eine der geilsten Old School Schwedenbands,
die das Land seit langem
hervor gespieen hat, da muss einfach noch viel mehr kommen, alles andere
wäre pure Verschwendung, geil!! (Bernie)
Irgendwie habe ich mich dazu verdonnern lassen, mir den
Auftritt der Schweden von SCAR SYMMETRY anzusehen.
Dabei ist das bis auf 1 Song so überhaupt nicht
meine Welt, wie ich im Jahre 2006 schon auf dem Neckbreakers Ball in
Lichtenfels feststellen durfte. Mit musikalisch nicht zu bemängelnden
Wechselsprüngen zwischen klaren Gesängen und dunklem Death-Metal Gegrunze führt
uns Kahlkopf Christian Älvestam durch das
Programm der Band. Der für mich größte
Wehrmutstropfen ist, dass SCAR SYMMETRY ihren wohl beliebtesten und bekanntesten
Song „The Illusionist" von ihrem Erfolgsalbum „Pitch Black Progress" performen.
Damit scheinen sie auch vollkommen den Nerv der Zuschauer vollendest zu treffen,
denn die Schlange am Bierstand
und in der Bar im Nebenzelt wird kleiner und die Menge vor der Bühne immer
größer. Schade eigentlich, dann es nach einer
halben Stunde der abwechslungsreiche, poppige Mix aus Prog und Death-Metal
schon vorbei ist. Zumindest für die Anhänger der Band.
[Tanja]
Die bayrischen Wikingern von EQUILIBRIUM blasen ins Horn, locken mit Met und das Gefolge kommt gekrochen. Oberhaupt Helge und seine Kampfesgesellen, sowie Häuptlingsbraut Sandra sind schon seit Monaten auf allen Festivals unterwegs, dabei sollten sie mal lieber ihr Album fertig bekommen als uns immer und immer wieder mit demselben Set zu langweilen. Zwar hissen die Bayern selbstverständlich die Folk-Viking-Metal - Fahne, schaffen es aber auch heute nicht, mich mit ihren schweren Geschützen vollends zu überzeugen. Technisch kann ich an dieser Band natürlich immer noch nichts aussetzen, doch bis auf Helge kann ich leider wieder einmal nur statisches Herumstehen statt Headbangen verzeichnen. Auch wenn hier oder da mal kurz der Schopf zum rotieren gebracht wird. Trotz dieser mauen Publikumsmotivation und der sengenden Hitze, hat sich doch eine gewaltige Meute der Methörnerfraktion vor der Bühne versammelt. EQUILIBRIUM stehen eben für unsägliche Hymnen, die klangvolle Namen wie „Der Sturm", „Unter den Eichen", „Met" oder „Tote Heldensagen" tragen. „Turis Fratyr" war eben einfach ein Hammeralbum im Jahr 2005! All diese Lobgesänge würden live noch viel mehr an Ausstrahlung und Kraft gewinnen, würde nicht das Keyboard vom Band kommen. Ist es heutzutage wirklich so schwer, einen adäquaten Keyboarder zu finden??? Doch glücklicherweise ist das hiesige Publikum schon gut angeheizt (und aufgeheizt...*g*) und frisst dem Quintett trotz schlechten Sounds aus der Hand und grölt die Songs inbrünstig mit. Doch nicht nur die Bandklassiker werden gespielt, man hat auch einiges vom bald erscheinenden Album „Sagas" im Gepäck. Weiterentwicklung Fehlanzeige - Tanzstimmung am Limit!!! Na ja, in diesem Sinne: Hebet das Horn!!! [Tanja]
In meinem Geburtsjahr 1985 haben sich ein paar Herren aus Nottingham formatiert, um einen SABBAT der besonderen Art zu feiern. Kaum drei Jahre später überfallen sie die Metalwelt mit ihrem Thrash-Debüt „History Of A Time To Come" und können damit in der Metalszene für erhebliches Aufsehen sorgen. Doch damit nicht genug. Kaum ein Jahr später veröffentlichen die illustren Gesellen das Nachfolgewerk „Dreamweaver" und festigen sich damit für alle Zeiten den Kultstatus. Aber Erfolg kann einem recht schnell zu Kopfe steigen oder sonstige Nebenwirkungen hervorrufen und somit verlässt Sänger Martin Walkyier, ein Teil des Zweigestirns Walkyier/Sneap, den Reigen und macht mit SKYCLAD sein eigenes, folkiges Ding. 1993 dann das endgültige Aus für SABBAT um sich dann, 13!!! Jahre später zusammen zu raufen und 14 Jahre später eine bombastische Reunion zu feiern. Heute stehen die Herren in knackigen Outfits und dem Original-Line Up auf dem Up From The Ground! Welch ein Glück! Selbstverständlich sind alle Anwesenden mortz mäßig darauf gespannt, was die Truppe letztlich bei ihrem Auftritt zeigen könnte. Und ich kann euch sagen: SABBAT schicken ein fatales und grooviges Thrash-Inferno über den Platz, das neben der Bühne auch das gesamte Gelände in Schutt und Asche legt. Schon jetzt darf ich sagen, dass die Rückkehr mehr als gelungen ist, vor allem da das Bühnenrepertoire ein kultiger und knallender Cocktail der beiden, oben genannten, Kultalben „History Of A Time To Come" und „Dreamweaver" besteht. Die ehemaligen Kampfgockel Andy Sneap und Martin Walkyier haben jedenfalls Spaß auf der Bühne und ich bin überrascht, doch so eine große Heerschar an Mitsingkandidaten im Publikum ausmachen zu können. Einfach Kult und geil!!! Wir wollen mehr und vor allem Neues von SABBAT!!! [Tanja]
Die Mega-Senkrechtstarter des Jahres hinterlassen
mittlerweile zum wiederholten Mal in Europa ihre Visitenkarte. Auf dem With
Full Force haben wir uns die gecastete Blast Band
zum ersten Mal zu Gemüte geführt und ich muss sagen, dass ich damals schon eher
den Eindruck hatte, dass wir es hier mit einer Band
zu tun haben, die es ohne Dr. Blast mit Sicherheit nie auf diese Position
gebracht hätte. Doch auch heute legen SONIC SYNDICATE flott los und machen auf
dem Ground einfach gute Stimmung - zumindest in den ersten Reihen. Die Hände
gehen gen Himmel und die zusammengefundene Meute feiert bei strahlend blauem
Himmel mit den Metro Herren und der durchaus hübschen Basserin. Zwar sind die
Songs noch nicht ganz so bekannt,
aber der Applaus steigert sich mit der Spielzeit. Allerdings darf ich auch
feststellen, dass der Andrang in der
Händlermeile immer größer wird und die Dichte in den Ständen erdrückende
Ausmaße annimmt. Eine amtliche Empfehlung auf
jeden Fall für alle, die Linkin Park, Bullet For My Valentine, neue In Flames
und Konsorten auf ihrer Dauerplaylist stehen haben! Ein nicht unbekannter
Herr hat zu dieser Band einen für mich doch
sehr treffenden Kommentar abgelassen: SONIC SYNDICATE sind H&M Metal!!! [Tanja]
Mit KRISIUN folgt die Überraschung des Festivals! Kenner der
Band wird es wenig überraschen, welch
unchristliches Inferno das brasilianische Trio
hier in Gemünden entfacht. Mein erste Mal mit der Band
wird mir deutlich in Erinnerung bleiben als der tighteste, brutalste und beste
Death Metal Gig, den ich bisher gesehen habe. Tight wie ne nasse Unterhose
präsentieren sich die Jungs auf dem UFTG und bollern alles weg, was an
diesem Tag versuchte, einen halbwegs brutalen Gig auf die Bretter zu bringen.
Drei Mannen auf der Bühne, das reicht.
Zumindest dann, wenn diese Drei musikalisch so
Unfassbares leisten wie KRISIUN. Da bleibt einem die Spucke weg, wenn man
vollkommen vergeblich auch nur den kleinsten Fehler im Spiel sucht und nichts
aber auch gar nichts finden kann.
Freundlich bedanken sich
die Jungs auch für den Support über die Jahre hinweg und belohnen das Publikum
mit „In league with Satan", das schnell mal um
200% schneller gezockt wird. Die eigenen Songs der Brasilianer
halten mit allem mit, was der brutale Death Metal zu bieten hat und
übertrumpfen den Großteil mindestens in spielerischer Qualität (diese Breaks,
diese Breaks!!). Mit dem besten Sound des gesamten Festivals brennen sich
KRISIUN so einigen Zuschauern ins Hirn und in die Erinnerung. Dabei merken
viele nicht, dass nach dem kurzen Gitarrensolo (Ein unfassbares Drumsolo wurde
auch gegeben und hier nicht überflüssig, wenn man
bedenkt, wie körperlich anstrengend die Songs
sind) aus Zeitgründen leider Schluss ist, weil sie immer noch damit beschäftigt
sind, ihre Augen auf fränkischem Boden zu suchen die ihnen soeben aus dem Kopf
gefallen sind. Unfassbar geil, ein MUSS für jeden Deather!! Die mit Abstand
beste Band des Festivals! (Bernie)
Zum Leidwesen vieler Besucher wurde der Auftritt von DYING FETUS - die eigentlich am Freitag den Co-Headliner hätten geben sollen - noch kurz vor dem Festivalwochenende abgesagt, da es zu Differenzen zwischen dem Management der Band und der Festivalleitung kam. Stattdessen machen - einmal mehr - die Dänen von ILLDISPOSED die Bühne auf den Steinwiesen unsicher. Für mich persönlich eine Show auf die ich - obwohl der Death Metal den die Jungs spielen wahrlich nicht zu den schlechtesten gehört - auch ganz gut verzichten kann. Irgendwie wollen mir die spaßigen und vor allem vulgären Bemerkungen des offenbar ziemlich betrunkenen Frontmannes Bo nicht so recht ins Konzept passen. Musikalisch gesehen wie immer ein echtes Brett... insgesamt betrachtet aber eher eine peinliche als eine ernst zu nehmende Vorstellung. Anklang bei den Fans findet der Auftritt nichtsdestoweniger. [Michael Klimczak]
Eins vorweg: ARCH ENEMY haben an
diesem Abend unter einen wahnsinnig schlechte, viel zu leisen Sound zu leiden.
Der dafür Verantwortliche gehört von seinem
Posten enthoben, ausgepeitscht und für immer in den Musikantenstadl
verbannt. Wie kann
man diese großartige Band
nur so fies verhunzen?
Aber ARCH ENEMY wären nicht ARCH ENEMY, wenn sie nicht das Beste
daraus machen würden (ob sie überhaupt mitbekommen, wie schlecht der Sound vor
der Bühne klingt?) und so erlebt das UFTG mit einem der ersten Festivalgigs mit
Rückkehrer Christopher Amott eine großartige Band.
Die Brüder sind wieder vereint und irgendwie merkt man
es der Band an,
alles ist irgendwie vertrauter und enger. Die Motivation ist auf einem
beängstigend hohen Level und somit spielen sich die Schweden und die Deutsche
in die Herzen der Zuschauer, die den miesen Sound recht schnell vergessen. Alle
Kracher von „Nemesis" über „Ravenous" und „We will rise" werden perfekt in die
Menge geschmettert und es kommt auch, neben wenigen alten Songs, Material der
neuen, bald erscheinenden Platte „Rise of the tyrant"
zum Tragen, das so einiges verspricht. ARCH ENEMY sind ein würdiger Headliner,
eine Klasseband mit einer stetig wachsenden
Frontdame, die stimmlich immer mehr überzeugen kann
und die Massen ganz fraulich stets um den
Finger wickelt. Trotz dem unmachbaren Sound (der zugegebenermaßen im Verlauf
etwas besser wird, so dass auch mal Gitarren zu hören sind) ein toller Auftritt
einer fantastischen Band!
(Bernie)
Samstag, 25. August
Wir sitzen gemütlich beim Frühstücken im Wirtshaus ums Eck und die Bedienung ist so langsam, dass ich erst gegen Ende des SCARECROW-Gigs auf dem Gelände eintreffe. Die Finnen waren 2006 schon mal im Immerhin und sollten abends auch wieder, diesmal mit Suicide Kings dort spielen. Aber jetzt sind sie erstmal Opener und dürfen zeigen, dass sie auch in der prallen Mittagshitze einiges draufhaben. SCARECROW spielen lau eigener Aussage „fucking raw horrorpunk from Finland", wir würden sagen, Misfits treffen GenocideSS. Wie sich das anhört? Wie punkiger Trash Metal und leichtem Grindcore mit Refrains zum ausgelassenen mitgrölen. Also genau das Richtige um sich den fiesen Vorige-Nacht-Kater aus den Gliedern zu brüllen! Doch diese Undergroundband hat es nicht leicht, nur wenige halten sich tapfer vor der Bühne und trotzen der Mittagssonne, doch die Mehrheit sucht sich einen Platz im Schatten, der wie immer rar ist. Schade eigentlich, aber vielleicht erkennen bald mehr den großen Unterhaltungsfaktor dieser Band! [Myriam Lochner]
Die nächste Band ist GRIND INC und es kommt deutlich sichtbar Bewegung vor die Bühne. Unzählige finden sich ein, um mit den Krefeldern ordentlich abzumoshen und sich treiben zu lassen. Die beiden Sänger Thomas Strater und Christoph Mieves sind immer in Bewegung, lassen ordentlich den Hammer kreisen und verstehen ihr Publikum mitzureißen und zu animieren. Bei der Frage ans Publikum "Habt ihr Spaß?!" War nur ein lautes und krachendes "Jaaa" zu hören. Antwort: "Wir auch" und weiter geht's mit einer netten Auswahl an alten und neuen Krachern. Alle Alben haben ja eigentlich durchwegs gute Kritiken verzeichnen können und somit walzen Schlachtfetzen wie „Non-Existence", "Scanning The Molecules", „Murder & Slaughter Repeat", „While The Vile Wept" oder „Executed" auch wie geschmiert über die hart gesottenen Anhänger der Band hinweg. Auch für das Auge wird neben den beiden Frontschlächtern etwas geboten, denn Basser Thomas schneidet Grimassen, als ob ein Metzgermeister hinter ihm die Gedärme entleeren würde und Kesselklopfer Adriano drischt sein armes Instrument, wie sonst nur ein Gerber die frischen Felle gerbt. Wer hier in der ersten Reihe steht, braucht sich danach über Herzrhythmusstörungen nicht beschweren! [Tanja & Myriam]
KROMLEK sind eine junge, aufstrebende, fränkische Viking
Metalband und ist für uns eines unsere
persönlichen Festivalhighlights. Unsere fränkischen Festivalbarden bieten eine
gelungene Verknüpfung aus treibenden Gitarrenriffs und majestätischen
Keyboardmomenten in Kombination mit Geige und verkörpern dadruch die intensive
Atmosphäre nordischer Mythologien. Einmarschiert wird selbstverständlich unter
den atmosphärischen Klängen von „Herjan" um dann,
leider etwas lahm, ein Paganfeuerwerk zu
entfachen. Das Publikum, jammerschade das es in so minimalistischer Anzahl hier
vor der Bühne ist, kennt zum größten Teil die Texte von Songs wie „Grim Omens",
„Fólkthing" oder „Kromlek", umklammert fest die Absperrung um ordentlich die
mittelalterlichen Läuse aus den Matten zu bekommen. Zwar fordert Alphavarg
immer mal wieder mehr Einsatz seitens des Publikums, aber wenn aber nur gut 50
Leute da sind, die eh schon für min. 80 Lärm machen, dann
ist eben eine Obergrenze erreicht. Schließlich sind wir hier im Franken
des 21. Jahrhunderts und leider nicht in einer mittelalterlichen Taverne mit
Fässern voll flüssigem Gold! *g* Aber auch ich kann
mich bei den mitreißenden Humppa-Klängen kaum am Platze halten und das hat
natürlich wildes Getanze zur Folge. Wie
gesagt, allein schon durch die fehlende, heidnische Gewandung
geht etwas verloren bei KROMLEK, trotzdem sind sie musikalisch einfach
affenstark! Horns Up! [Tanja]
Perlen vor die Säue... so in etwa dürften sich SADIST auf der Bühne fühlen. Das ist nicht gegen das Publikum des Up From The Ground gemeint, aber trotz der wirklich großartigen Bühnenshow kommt während des gesamten Auftritts nie so richtig Stimmung auf. Zu progressiv und zu verspielt ist die Musik der vier Italiener für die überwiegend auf klassischen Death Metal fixierten Zuschauer. Vor allem Tommy ist auf der Bühne ein echtes Highlight. Ein Musiker, der mit der einen Hand den Rhythmus auf der Gitarre und mit der anderen eine Melodie auf dem Keyboard, oder einen Akkord auf dem Tasteninstrument und ein Tapping-Solo in den höheren Lagen der Gitarre spielen kann, hat schon einen gewissen Seltenheitswert. Eigentlich ein wirklich toller Auftritt, von einer außergewöhnlichen Band, der wie gesagt leider nur mäßigen Anklang findet. [Michael Klimczak]
Nach dieser Legende, kommen wir eigentlich schon wieder zu
einer Band, die zwar schon etliche Jahre auf
dem Musikerbuckel verzeichnen kann, aber nie
so richtig den Rücken durchgestreckt hat und aus dem Schattendasein
herausgetreten ist: FLESHLESS! Die Tschechen zählen zu den ältesten Grind-Death
Metal - Veteranen ihres Landes
und dafür, dass sie am heutigen Samstag zum ersten Mal überhaupt auf einem
namenhaften und großen Festival zocken, liefern sie eine amtliche Leitung ab.
Ihre brutalen und absolut tödlichen Faustschläge schwingen unaufhörlich über
dem Ground und sammeln auch noch den letzten Flüchtigen ein. Mit einem fotzigen
Grinsen im Gesicht erteilt uns das prügelnde Quartett einen Abtreibung, das uns
wohl auch noch Wochen später der Hintern und der Nacken wehtut. Jedoch dreschen
FLESHLESS nicht einfach blind drauflos, sondern man
serviert den Brutal Death Metal gleichwohl abwechslungsreich und stellenweise
sogar mit einigen, transparenten Melodien. In
der Arena direkt vor der Bühne drängeln sich diejenigen, die auf die harte Tour
stehen und lassen in gleichmäßiger Regelmäßigkeit den Mop aufleben. Dies scheint
besonders Prügelknabe und Brülllöwe Vladimir zu gefallen, denn er heizt die
hungrige Meute weiter an und rast wie ein
irrer Derwisch über die Bretter. Kein Wunder das sich die Tschechen Vegetarier
nennen wenn sie ständig eine so blutrünstige Schar vor der Bühne stehen haben!
Bin ich froh wenn der Schmerz nachlässt...Einfach nur geil! [Tanja]
VOMITTOOOOOOORRRRRYYYYYYYYY *grunz**prügel**bang*...
So derbe, wie diese Schwedenhorde wüten nicht viele. Den
letzten Killer - Output „Terrorize, brutalize, sodomize" in den Ohren,
versammeln sich in gleißender Mittagssonne nicht wenige vor der Bühne, um sich
von den Schweden mal so richtig links machen zu lassen. Zugegebenermaßen
passiert in Punkto Kommunikation mit dem Publikum und Bewegung auf der Bühne so
gut wie nichts, es sei VOMITORY aber verziehen, denn diese Band
glänzt eher mit ihrer schieren, rasenden Brutalität denn mit großen
Showeinlagen. Mein Gott, wird dem UFTG hier der Arsch versohlt! Die Ansage
(eine der wenigen) „You want a fast one or a
faster?" ist Programm, hier wütet der schwedische Derwisch und holzt gleich den
ganzen mittelfränkischen Wald nieder. VOMITORY
tragen ihre „Message" in den Songnamen: „Chaos fury" oder „Terrorize,
brutalize, sodomize" sagen alles, was man
wissen muss. Da tun die Knochen noch Tagelang
weh. Nix für Waschlappen, diese Musik. Schweinegeil! (Bernie)
Nach kurzer Umbaupause, die im Übrigen am ganzen Wochenende immer sehr flott von Statten gehen, betreten dann endlich SUIDAKRA die Bretter die die Welt bedeuten und werden auch gleich mit einem lauten Applaus und gegrölten „Suidakra"- Rufen von anwesenden Fans begrüßt, wo ich mich spontan anschließe. Immerhin ist Frontgrunzer Arkadius ja seit geraumer Zeit Würzburger und somit fast schon eingefränkt. *g* Sichtlich erfreut über die herzliche Begrüßung legt die Truppe auch gleich mit ihrem folkig-keltischen Death Metal los und begeistert die Masse ein ums andere Mal. Ich habe diese Truppe, welche am heutigen Tag im Einheitslook (Caledonia-Shirts) auftritt, schon so oft live bewundern dürfen, doch auch heute wird es mir zu keinem Zeitpunkt in irgendeiner Form langweilig. Es wird mitgesungen, gebangt und geschwitzt was der Körper und die Schweißdrüsen hergeben zu Songs, die eigentlich das gesamte Schaffen der Band umfassen. Das SUIDAKRA mittlerweile auf allen großem Bühnen zu Hause sind, haben sich die Herren wirklich verdient und ich kann nur sagen: Wer dieser Band keine Chance gibt, der soll durch den Steinkreis für immer in den unergründlichen Tiefen verschwinden!!! Optisch und musikalisch mal wieder eines der Festivalhighlights!! [Tanja]
Als einzige Vertreter an diesem Wochenende halten unsere belgischen Nachbarn von ENTHRONED die Black Metal-Fahne hoch. Schwarz-weiß angepinselt wollen sie versuchen, mit ihrem frostig-thrashigen Black Metal etwas Düsternis, Kälte und Schwärze über die fränkischen Wiesen zu streuen. Obwohl ich mich ja in schwarzen Gefilden heimisch fühle, so will die Zündung bei den Belgiern einfach nicht so recht zünden. High Speed-Black, wie man ihn mittlerweile tausendmal gehört hat und der bei mir am heutigen, brütend heißen Samstagnachmittag so gar nicht funktionieren will. Auch wenn Nornagest und seine 3 Weggefährten böse und evil in die Menge glotzen, so will absolut keine schwarzmetallische Bosheit durch meine Adern fließen und von einer Gänsehaut kann ich schon mal gleich ganz absehen. Nornagest krächzt sich sämtlichen Welthass von der eingefrorenen Seele, die Axtmänner sägen sich klirrend durch das Unterholz am Main und Glaurung entfacht ein Gewitter der ganz anderen Art - denn die Abkühlung fehlt leider. Also heute kann man mich nicht in den ENTHRONED - Bann reißen, aber ich bin doch sehr auf die Gorgoroth - Tour gespannt, denn hier werden die Pandas aus Belgien zusammen mit Tyrant den Support übernehmen!!! [Tanja]
Thrash is back! Immer mehr Old School Thrash Bands
sprießen aus dem Boden und werden für den internationalen Vertrieb
verpflichtet. Eine Band, die das alles
gleichzeitig hinter und auch noch vor sich hat, ist ONSLAUGHT! Eine Kultband
in den Achtziger Jahren, lösten sich die Briten nach drei Alben auf und man
hörte über 15 Jahre nichts mehr von ihnen. Anfang
des Jahres kam dann das Comeback mit dem
Paukenschlag „Killing peace" und nach dem Keep It True Festival nun auch das
zweite bekannte Festival.
Und was das dynamische, beinharte und kraftvolle Album
voraussagte, kann man
live genau so erleben. Die schwer gealterten Thrasher zeigen, wie fit und
hungrig sie noch oder wieder sind. Besonders überzeugt Sy Keeler mit seiner
perfekt geölten Stimme und seiner mitreißenden Performance.
Davon abgesehen kann eine Band
mit Songs wie „Metal forces" oder „Power from hell" aus den alten Tagen oder
„Burn" und „Seeds of hate" vom neuen Output nur gewinnen. Hier steht eine kleine
Legende auf der Bühne, die Männer sehn zwar nicht mehr ganz
frisch aus, was aber aus den Boxen knallt, ist purer, vor Kraft strotzender
Thrash Metal! Mögen uns ONSLAUGHT mit weiteren Hammerscheiben und so geilen
Auftritten wie auf dem UFTG beglücken und zu einem neuen Thrash Revival
beitragen! Thrash ´till death! (Bernie)
Als begeisterte Anhängerin schwarzmetallischer Klänge, kann ich mich nicht so wirklich für den dunklen, sehr melodischen Black Metal der Italiener von GRAVEWORM erwärmen. Jedoch beginnt das Schauspiel der Italiener erstmal mit einem kleinen Kabarett aus den Zuschauerreihen, denn in der ersten Reihe tobt ein Wilder mit Holzkreuz, welches ihm letztendlich von einem Security angenommen wird. Damit ist die Wartezeit deutlich verkürzt und der Einstieg mit „I - The Machine" ruft bei den Melodiefans bereits erstes Kopfnicken hervor. Auch ich erwische mich dabei, wie ich seicht meinen Kopf von vorne nach hinten bewege. Frontmann Stefan Fiori, im stylischen, uralt AC Mailand Trickot, gibt sich redlich Mühe, um den kleinen, aber feinen Hexenkessel mit Songs wie dem Überkracher „Legions Unleashed", „Suicide Code" oder „Never enough" ordentlich am brennen zu halten - was ihm und seiner doch recht bewegungsfreudigen Band auch bestens gelingt. Äußerst positiv, man möge mich dafür ohrfeigen, finde ich den Keyboardsound, der sich deutlich im Hintergrund hält und dadurch nicht so aufdringlich wie auf den GRAVEWORM-Alben zur Geltung kommt. Weniger ist manchmal eben doch mehr. Der Menge scheint es auch zu gefallen und Band, sowie Publikum bilden eine schöne und homogene Einheit!!! Der neue Song „Touch Of Hate" vom neuen „Collateral Defect"-Album kann live durchaus überzeugen und macht ebenso wie die alten Bandhymnen richtig gute Stimmung und auf beiden Seiten sieht man glückliche Gesichter!!! Ich werde wohl trotz der soliden Leistung eher bei den rauen, frostigen Black Metal-Klängen bleiben! [Tanja]
Je größer die Band, desto
mieser der Sound. Leider trifft diese Abhängigkeit auf das diesjährige UFTG
(mit der rühmlichen Ausnahme KRISIUN) durchaus zu. Warum, weiß kein Mensch.
Aber auch BENEDICTION haben mit unangenehmem
Verzögerungen zu kämpfen, die ihnen effektiv Spielzeit kostet. Der „Sound" der
danach aus den Boxen wabert ist alles andere
als differenziert und gut gemischt. Von den Death Metal Perlen der alten Schule
von „Transcend the rubicon" oder „The dreams
you dread" kommt nicht viel beim Publikum an,
dabei zeigt sich gerade Sänger Dave Hunt mit gereifter Stimme und guter Performance.
Auch die Hintermannschaft überzeugt
prinzipiell mit viel Motivation in den Backen, wenn man
denn nur was hören würde...
BENEDICTION scheinen aber endlich wieder auf dem Damm zu
sein und werden uns bald mit einem neuen Album namens „Killing music" (von dem
auch ein Travk live gegeben wurde) beehren. Hoffen wir inständig, dass die
kahlen letzten Jahre vorbei sind und man
wieder mehr von den britischen Deathern zu hören und zu sehen bekommt! Dann
auch in einem würdigen Soundgewand. (Bernie)
Die Zeichen stehen auf Sturm im Hause ENTOMBED! Nach der
„When in Sodom" EP durfte man so einiges
erwarten von den Schweden und teils wurde dies auch mit dem folgenden Langspieler
„Serpent saints" erfüllt. Zurück zu den alten Tagen. Da wird doch nicht etwa die
glorreiche Masters of Death tour ihre Spuren hinterlassen haben. Mit etwas
verbessertem Sound entert das Quartett die Bühne und bricht ein Old School (ja,
schon wieder) Schwedeninferno los, das sich gewaschen hat. Das kongeniale,
mystische „When in Sodom" reiht sich ein unter die Klassiker der Band
wie „Sinners Bleed", „Crawl", „Stranger Aeons"
oder „Wolverine Blues".
Eine alteingesessene Band
lässt sich auch nicht von einem Stromausfall, der die komplette Bühne lahm
legt, aus der Ruhe bringen, Sänger L.G. Petrov kann
nicht still stehen und wandert auch im Dunkeln
über die Bretter. Ein geiler Auftritt einer geilen Band,
so soll das sein, schön! (Bernie)
Dann sollte das absolute
Highlight des Festivals folgen. TESTAMENT!
Doch daraus wird erstmal leider nichts. Eine geschlagene
Stunde dauert der „Soundcheck" der Thrash Helden, die Menge vor der Bühne wird
immer ungehaltener, es hagelt Pfiffe en masse und es fliegen nicht wenige
Bierbecher. Wesseen schuld es ach immer sein mag, es kann
kaum einen Grund geben, warum man die hungrige
Meute so lange warten lässt! Eine bodenlose
Unverschämtheit, deren Grund leider vor den Kulissen nicht zu finden ist... wie
so oft...
Man sieht verzweifelte
Tontechniker der Band nichtstuend über die
Bühne stampfen und mehreren Zuschauern wird es zu bunt und die Menge vor der Bühne
wird immer weniger. So dass bei dem verspäteten Beginn des Headlinergigs nur
noch geschätzte 70% anwesend sind. Im Verlauf
der nächsten halben Stunde werden es tatsächlich noch weniger, bis die Menge
auf ca. 50 % der ursprünglich Thrashwütigen geschrumpft ist. Was man allerdings
überhaupt gar nicht verstehen kann, missachtet
man das Ärgernis der massiven Verspätung und
spricht allein über die Show, die nun geboten wird. TESTAMENT at ist best!!!
1,5 Stunden die pure Thrashkeule ohne Auslassung eines
einzigen Hits, wer da nicht zufrieden gestellt wird, dem kann
ich auch nicht mehr helfen. OK, der Sound ist zu Beginn mehr als unterirdisch
und erinnert sehr stark an ARCH ENEMY am
vorigen Abend (und das nach einer gigantischen
Stunde Soundcheck, eine Frechheit!!!), das sollte nicht ungesagt bleiben.
Glücklicherweise bessert sich das Klangbild
aber im Laufe des Sets und vor allem wird das komplette Set durchgezogen, wo man
schon befürchtete, aufgrund rechtlicher Bestimmungen nur eine halbe Stunde
TESTAMENT sehen zu können. Alte Killer wie „Over the wall", „Alone in the dark"
oder „Disciples of the watch" geben sich die Hand
mit dem kongenialen „Souls of black" und dem vom „Gathering" Album stammenden
„DNR". Eine geniale Setlist, die nun wirklich keine Wünsche offen lässt und die
gesamte Bandbreite der Bandhistory
abdeckt. Chuck Billy ist super bei Stimme und auf der Bühne wird gepost und
gethrasht, was das zeug hält. Die zu Anfang
noch zu Recht gereizte Stimmung im Publikum bessert sich im Laufe des Sets, als
die elenden Moserer keine Bierbecher mehr zum schmeißen finden und ihre Stimme
vor lauter Pfeifen versagt.
TESTAMENT bieten dann doch
noch einen würdigen Abschluss eines wieder einmal sehr geilen Festivals und
lassen zumindest diejenigen, die ausharrten, mit einem zufriedenen Lächeln im
Gesicht zum Zeltplatz zurückkehren. Man darf
auf das lang erwartete Album der Thrasher gespannt
sein, wenn es denn endlich mal das Licht der Welt erblicken würde. Geil, geil,
geil! (Bernie)
Setlist
TESTAMENT:
The
preacher
New Order
The
Haunting
Electric
Clown
Low
DNR
?
Practise
what you preach
Souls of
black
Return to
Serenity (?)
Into the
pit
Over the
wall
Burnt
offerings
Alone in
the dark
Disciples
of the watch
„Old school as fuck", das dachten sich die Veranstalter des UFTBG 2007 wohl, als sie an die Bands für dieses Jahr heran traten! Ein Freudenfest für jeden wahren Metaller wurde aus dieser Idee, und das UFTG erfüllte musikalisch wieder alle Wünsche der härteren Fraktion!
Ein Punkt der Kritik sei aber noch erlaubt:
Schwieriger Sound war beim UFTG die letzten Jahre immer ein Thema, doch nie so sehr, wie dieses Jahr! Dabei fing es deutlich verbessert an, alle Bands durften sich über einen exzellenten Sound freuen, viel besser als die Jahre zuvor. Zum Headliner hin wurde der Sound jedoch regelrecht katastrophal, besonders bei ARCH ENEMY und BENEDICTION traute man fast seinen Ohren nicht. Wer dafür nun verantwortlich zu machen ist, ist verdammt schwer zu sagen und wohl nicht heraus zu finden, außer durch eine offizielle Stellungnahme vielleicht. Größere Bands reisen oft mit eigenem Mischer an und die Anlage funktionierte in Sachen Power den ganzen Tag bis abends einwandfrei. Fakt ist, dass der Sound gen Abend sehr problematisch wurde, wer dafür verantwortlich ist, bleibt offen.
Auch die massive Verspätung des TESTAMENT Auftritts wirft einige Fragen auf. Gerüchten zufolge war die Band nicht bereit oder willig, pünktlich auf die Bühne zu treten. Dass irgendwas nicht stimme, wurde klar, als Chuck Billy zum Ende des Sets das Drumkit komplett umschmiss, mit seinen Worten, „er muss, weil es ja sonst keiner macht". Sehr seltsame Angelegenheit. Es sieht alles nach der Unprofessionalität der Band (die trotz allem ja einen geilen Gig lieferte) aus und nicht nach einer Schuld des Veranstalters.
Damit hat es sich auch schon mit den Kritikpunkten.
Die Campingplatzaufteilung, die letztes Jahr mit leer
gebliebenen Flächen für Unmut sorgte, hatte sich wie schon erwähnt extrem und
den Besuchern genug Freiheit gegeben, Platz für nachkommende Kollegen zu
lassen.
Das führt auch gleich zum nächsten Punkt: Security. Die Firma wurde gewechselt, nachdem man im letzten Jahr extrem unzufrieden mit der teils sehr unangenehm unfreundlichen „Sicherheit" hatte. Bis auf die üblichen kleineren Ungereimtheiten, die bei jeder Begegnung mit einer Autorität anfallen, durften sich die Besucher über eine durchweg freundliche und gut gelaunte Securitiy freuen, was man auch den zahlreichen Lobsagungen im UFTG Gästebuch entnehmen kann. Stark verbessert!
Was 2006 den größten Unmut auslöste, war die Dixi -
Situation. Dieses Jahr gab es keinerlei Probleme mit dem Wetter, von daher
konnten alle Dixis auf dem Festivalgelände auch regelmäßig gereinigt werden!
Schon mal ein großer Pluspunkt!
Zusätzlich muss man ein ganz ganz dickes Lob an die Klowagen
- Damen aussprechen, die ihre Arbeit fantastisch erledigten und dafür sorgten,
dass die drei großen Klowagen immer sauber und gut ausgerüstet waren, Tag und Nacht. Vielen vielen Dank!
In guter, erhöhter Position am Rande des Campingplatzes stand
neben den besagten Klowagen diesmal auch eine größere Anzahl von Dixis, so dass
jeder Besucher recht angenehm sein Geschäft verrichten konnte! Große
Verbesserung zum letzten Jahr! Sehr gut gemacht!
Man könnte vielleicht am hinteren Ende des Campingplatzes
noch eine Reihe Dixis platzieren, so dass die dort Ansässigen nicht so weit laufen
müssen. Ansonsten Top Klo Situation!!
Fazit: Die Kritik zu letztem Jahr wurde reihenweise
angenommen und alle Punkte wurden radikal verbessert!
Auch dieses Jahr wurde das Up From The Ground seinem Ruf als eines der geilsten, kleinen Festivals gerecht und bleibt Lieblingsfestival von vielen Metallern! Und 2007 sollten es wohl um einige mehr geworden sein!
Bleibt zu hoffen, dass das Gerücht, man würde umziehen für 2008, sich nicht bewahrheitet, denn die Location auf der Halbinsel im Main mit direkter Nähe zur Stadt ist einfach perfekt!
Das nächste Jahr heißt es „Metalfranken strikes back again"
zum achten Mal und ich werde definitiv wieder dabei sein!! Up From The Ground 2007, ein großartiges
Wochenende!
Vielen Dank für die Unterstützung von metalroxx.com.
Weitere Bilder findet ihr wie immer in usnerer Galerie . Bilder von Max, Tanja und Michael. (Bernie)