Eine Neuerung war in diesem Jahr das Partyzelt , welches nach Ende der
Musik auf dem Hauptgelände noch ein paar Stunden Unterhaltung für die
ganz Unentwegten bot. In der ersten Nacht gab es den Band-Contest, an
den darauf folgenden Label-Nights mit Bands von AFM bzw. Lifeforce. Den
Abschluss machte dann die Metal Hammer-DJ Night am Samstag. Zum Glück
wurde der Schall aus dem Zelt außerhalb gut eingefangen, so dass die
Besucher in den umliegenden Campingplätzen nicht ihres Schlafes beraubt
wurden.
Dort bekamen die Besucher auch noch Gesellschaft von den
Jorns-Wikingern, die ihr Lager dort aufgeschlagen hatten. Die Truppe
begleitet seit geraumer Zeit AMON AMARTH bei allen größeren Auftritten.
Mittwoch, 15. August
POWERWOLF (Partytent)
Vor zwei Jahren gaben die Wölfe auf dem Summer Breeze ihren Festival -
Einstand, damals noch zu unheilig früher Stunde morgens in praller
Sonne. Zwei Jahre und ein Hammer Album namens „Lupus dei" später haben
es POWERWOLF zum quasi Headliner des Tages im Party Zelt geschafft! Ein
steiler Aufstieg, der absolut zu Rechtens erfolgt ist, wenn man sich
sowohl die Liveperformance als auch die musikalischen Qualitäten der
Band anschaut. Schon Minuten vor dem Auftritt hört man auf dem Gelände
mehrfach POWERWOLF Sprech - Chöre und das Zelt füllt sich angenehm. Was
folgt, ist ein weiterer Triumphzug des Wolfes in der Schnittmenge von
fantastischen Songs wie „Saturday Satan", „Mother Mary", „Mr. Sinister"
oder „In blood we trust", einer dynamischen, bis in die Spitzen
motivierten Show und dem unnachahmlichen Wortwitz von Sänger Attila.
Wer bis jetzt immer noch keine POWERWOLF Show gesehen hat, dem ist fast
nicht mehr zu helfen. Diese Band wird noch ganz groß! Summer Breeze
2009 auf der Hauptbühne zur besten Sendezeit!! (Bernie)
IMPIOUS (Partytent)
Mit „Holy murder masquerade" bewiesen die Schweden von IMPIOUS, dass
sie neben gnadenlosem Gebolze auch einiges mehr auf dem Kasten haben,
nämlich typische schwedische Melodien in eingängige Songs. Zu später
Stunde wird der halbierten Menge vor der Bühne noch mal schön der
Hintern versohlt. Der Auftritt ist gut und weiß Fans durchaus zu
gefallen, der allerletzte Funke springt irgendwie nicht über, was aber
eher an der Müdigkeit und dem obligatorischen totalen Besäufnis am
ersten Tag des Festivals liegt. IMPIOUS bringen mit neuen Songs wie dem
geilen „Everlasting punishment" oder „Holy murder masquerade" und dem
älteren Knaller „Hellucinations" die Menge noch mal an ihre Grenzen und
lassen den ersten Abend, der von den Veranstaltern als Geburtstagsbonus
geschaffen wurde, wunderbar ausklingen. (Bernie)
Donnerstag, 16. August
FEAR MY THOUGHTS (Painstage)
Bei teils bewölktem Himmel, aber durchaus zufrieden stellendem Wetter
beginnt also nun das eigentliche Festivals für uns. Zum Beginn hatte
ich mir FEAR MY THOUGHTS ausgesucht,
was sich als gute Idee erwies. Die deutschen Ex-Metalcoreler, die
musikalisch nie viel mit der Szene zu tun hatten, haben die Core -
Anteile bis auf Stumpf und Stiel aus ihrem Sound verbannt und
überzeugen mit einer engagierten Performance. Ein zeitweiliger Ausfall
der zweiten Gitarre wird locker überspielt und weiter gezockt. Der
moderne, melodische Death/Thrash Metal weiß zu Gefallen, wenn der Band
auch irgendwie noch das Tüpfelchen auf dem i fehlt. Dafür gibt es
einfach zu viele Truppen mit ähnlichen Auftritten in ähnlichem Look und
ähnlichem Auftreten. Die Qualität der Musik auf Dose, die den Großteil
der besagten Truppen locker überragt, muss auch live irgendwie noch
erreicht werden, wenn auch musikalisch alles in trockenen Tüchern ist.
Die seltsamen Ansagen rund um Petrus, Jesus und das Wetter sollten aber
nicht den Weg zu mehr Eigenständigkeit weisen, bitte ;-)
IMMOLATION (Mainstage)
Old School Ami Death Metal ist nun nicht zwingend das, was die meisten
Summer Breeze Besucher auf dem Schirm haben, wenn sie sich vor die Bühne
begeben. Dafür ist das Festival an sich etwas zu modern ausgerichtet.
Aber ein paar Schmankerl scheinen zwischendurch immer mal wieder durch,
diesmal in Form von IMMOLATION. Und genau wie auf dem Party San eine
Woche zuvor zeigen die Amis, warum sie einen Kultstatus innehaben.
Schwere Rhythmen, komplexe Strukturen, eine Tonne an Riffs und die pure
Leidenschaft für die eigenen kreativen Werke machen IMMOLATION zu einer
Ausnahmeband. Wenn auch die Motivation vom bahrköpfigen Gitarristen
links im Gegensatz zum Party San etwas niedriger erscheint, zeigt
Sänger und Haarwunder Ross Dolan, wie der Prototyp des Death Metallers
aussieht und sich anhört. Gute Show, wenn auch etwas früh und mit
Lightshow mit Sicherheit um einiges geiler, aber eindeutig DAS
Schmankerl für die Old Schooler unter den Zuschauern (zu wenige vor der
Bühne bei der Klasse der Band). (Bernie)
LACRIMAS PROFUNDERE (Painstage)
Die Oberbayern spielen einen schon verdächtig nahe an die Schlafgrenze.
Nicht dass ihr an HIM und SISTERS OF MERCY angelegter Gothic-Rock
schlecht wäre. Songs wie „Again it´s over", "For bad Times" und "Sarah
Lou" wissen durchaus zu gefallen und finden auch einige Abnehmer. Aber
die Bühnenpräsenz lässt mehr als zu wünschen übrig. Da ist kaum
Bewegung zu verspüren oder Drang zum Publikum, vor allem bei Sänger
Roberto Vitacca. Dessen Ansage „Jetzt gibt´s was auf die Fresse" entfacht
auch keinen Sturm, der nächste Song zieht im Tempo vielleicht mal 10
Prozent an. Und wer bei Mitklatschspielchen so einen Elan an den Tag
legt, darf sich nicht wundern, wenn keiner mit einsteigt.
(MetalPfälzer)
AFTER FOREVER (Mainstage)
Da machen die niederländischen Bombast-Metaller doch schon entschieden
mehr her. Vor allem Frontsirene Floor Jansen wirbelt ständig herum,
während die Formation mit Songs vom neuen Album loslegt. Ab und zu wird
sie von Sander Goormans, der als Grunzelement fungiert unterstützt. Die
Stimmung der Songs unterstreicht sie mit ihrer Mimik und Gestik, was
ihre Ausstrahlung noch mehr hebt. Der einzige der da mithalten kann,
war Gittarist Bas Maas, der ein paar gute Posen drauf hat. Der Rest
steht eher angewurzelt auf den Brettern.
Leider ist auch der Sound sehr unausgeglichen, der Bass dröhnt
erschreckend. Trotzdem gelingt es AFTER FOREVER im Laufe ihres Gigs
immer mehr Zuschauer vor die Hauptbühne zu bringen. Die dürfen sich bei
„Who I am" noch über ein DORO-Gastspiel freuen. Auch wenn ihre
Rock-Röhre nicht ganz so zu den Klängen der Deichbewohner passt, wird
sie mächtig abgefeiert. (MetalPfälzer)
KRYPTERIA (Painstage)
Frauenpower die zweite: Doch im Gegensatz zu ihrer Kollegin setzt die
Koreanerin Ji-In Cho nicht so sehr auf Theatralik sondern eher auf
natürliche und sympathische Ausstrahlung. An die Präsenz von Frau
Jansen kommt sie indes nicht ganz heran, was sie aber mit ihrer
Quirligkeit und ihrem stärker eingesetzten Sex-Appeal wettmacht.
Aufgrund ihrer recht geringer Größe waren auch die Bewegungen
flüssiger, während die riesige Floor doch des Öfteren etwas stakste.
Die Songs ihres letzten Albums, wie „Somebody save me" oder „ Scream",
werden alle von prägnanten Riffs eröffnet, die hingegen poppigen
Refrains gehen sehr gut ins Ohr. Damit können KRYPTERIA doch schon
einiges an Stimmung entfachen, vor allem weil Drummer S.C. Kuschnerus
alles gibt und die etwas seltsame Optik der drei weiteren Herren
vergessen macht. (MetalPfälzer)
RAGE (Mainstage)
Schande auf mein Haupt. Die Würste waren zu lecker und somit verpasste
ich dummerweise einen großen Teil der RAGE Show. Böse Zungen mögen
behaupten, dass man bei RAGE eh immer dasselbe zu sehen bekommt.
Ähnliche Setlist, immer die gleichen Sprüche („Hallo Freunde") und
einfach zu wenig Leute auf der großen Bühne. Stimmt alles! Keine Frage,
ja und? RAGE sind immer noch eine der besten deutschen Metalbands im
melodischen Beriech, was der Querschnitt aus der Historie mit „Down",
„No regrets" und „Straight to hell" aus den neuen Tagen und „Higher
then the sky" oder das übergeniale „Refuge" von vor langer Zeit
beweisen!
Was bei RAGE mal wirklich genial wäre, ist eine Tour mit ausschließlich
alten Songs. Denn dem Langzeitfan mag aufgefallen sein, dass die neuen
Songs (ob wegen der Triobesetzung oder nicht) den alten Klassikern
schon um einiges nachstehen. Wie geil wären denn ein Set aus Songs von
„The missing link" oder „Black in mind" oder ein paar ganz alte
Klassiker aus „Don't fear the winter" Tagen? Überlegt es euch mal,
Männers!
Rage ziehen eine solide Show ab, die die Anwesenden durchaus zu
begeistern weiß, wenn man auch nicht immer eine einzigartige Show
sieht, dann doch jedes Mal eine perfekte Live Band. (Bernie)
THE BLACK DAHLIA MURDER (Painstage)
Wo man noch auf dem Party San Old Schooler weinen sehen konnte, passen
THE BLACK DAHLIA MURDER nun beim Summer Breeze viel besser ins Bild.
Hier fallen die rote Jogginghose von Frontwutz Trevor Strnad und die
Kapuzenjacke des Bassers auch nicht so auf. Was allerdings auffällt
ist, neben dem unfassbar verkaterten oder gejetlaggten Gitarristen, ist
das unvergleichliche spielerische Können der Amitruppe. Die bei weitem
nicht einfache Musik des Dahlien Mörders wird ohne einen einzigen
hörbaren Fehler herunter gezockt, dass es eine wahre Freude ist. Diese
Band ist ein wahres Killerkommando! Neben bekannten Songs wie „Miasma",
„Statutory ape" oder „A vulgar picture" durfte sich die gut angeheizte
Menge über einen neuen Song vom bald erscheinenden dritten Album namens
„What a horrible night" freuen. Und das, was man auf ihrer Myspace
Seite an neuem Material bestaunen darf, lässt auf eine absolute Granate
hoffen. Eine geile Band der neuen Schule, vollkommen ohne jeglichen
Core, einfach die Faust in die Fresse und das ohne Unterlass! Eine
fantastische Band, die mit ihrer Spielfreude und musikalischen Leistung
immer wieder eine wahnsinnige Freude machen! Ganz großes Kino!
DORO (Mainstage)
Was soll man da noch groß schreiben, zumal man die Dame vor vier Wochen
auf dem Metalcamp gesehen hat. Eine der ganz großen Persönlichkeiten im
harten Rock, immer mit vollem Einsatz dabei. DORO ist seit mehr als
zwanzig Jahren im Geschäft und weiß immer noch die Massen zu
begeistern. Und
man sieht Abend für Abend warum. Überraschend, dass es seit neuestem im
Bandkarussell Bewegungen gibt. Dieses Mal ist zwar der neue Axtmann
Chris Caffrey dabei, dafür bleibt Oliver Palotai zuhause. Dass der
ex-SAVATAGE-Mann eine feurige Klampfe spielt ist natürlich weithin
bekannt. Ein gewohnt guter Auftritt der deutschen Metal Lady Nummer
Eins! (MetalPfälzer)
Setlist DORO:
Earthshaker Rock
I rule the Ruins
You´re my Family
Burning the Witches
True as Steel
Above the Ashes
Hellbound
Für immer
Fight
Metal Racer
Breaking the Law
All we are
SUFFOCATION (Painstage)
Oha, die Veranstalter meinten es gut mit den Old Schoolern und packten
mit SUFFOCATION gleich noch eine Kult Death Metalband mit aufs Billing.
Neben IMMOLATION gleich ein weiteres Schmankerl für Knüppelextremisten!
Hier bleibt kein Kopf ungebangt, wenn es auch bei den vertrackten
Rhythmen nicht immer einfach ist. SUFFOCATION ziehen seit knapp 18
Jahren ihr Ding durch, ohne auch nur einen Zentimeter von ihrem Kurs
abzuweichen. Dafür gebührt ihnen gehörig Respekt!! Mit Frank Mullen
malträtiert hier einer der leidenschaftlichsten Frontmänner des Extreme
Metals das Mikro, der Mann kann sie nicht mehr alle haben und das ist
dieser Musik mehr als zuträglich. Mit einem dicken „FUCK OFF" in
Richtung Kommerzfestivals wie dem Ozzfest und einem ganz deutlichen Lob
an die treuen deutschen Fans macht sich Mr. Mullen gleich ein paar
Tausend Menschen auf einmal zum Freund. Die Musik gibt ihr Übriges
hinzu, vom ersten jemals geschriebenen SUFFOCATION Track „Catatonia"
aus dem Jahre 1989 bis hin zu neuem Material von „Suffocation" oder
„Souls to deny" knallt es an allen Ecken und Enden, „as brutal as
possible", wie Mr. Mullen verspricht. Wie kann man noch allen Ernstes
nicht von Old School Death Metal überzeugt sein? Tststs...
SUFFOCATION rulez!! (Bernie)
NEVERMORE (Mainstage)
Notbesetzung bei NEVERMORE. Der seit längerem schwer erkrankte Steve
Smyth ist leider immer noch nicht fit genug, wieder seine Gitarre um zu
schnallen. Sein Ersatz heißt immer noch Chris Broderick. Der
hauptamtlich bei JAG PANZER angestellte Gitarrengott lässt aber nichts
vermissen, im Gegenteil teilt er sich mit Cheffe Jeff Loomis sogar
einige Soli. Und der Mann kann! Und wie! Kaum ein anderer in diesem
Gewerbe spielt so schnell und perfekt und hat dabei noch eine solch
souveräne Ausstrahlung! Außerdem war Basser Jim Sheppard wohl
verhindert, und das Summer Breeze wird mit einem namenlosen Tieftöner
gespielt. Dem Gesamtsound von NEVERMORE an diesem Abend tut die
Notbesetzung keinerlei Abbruch. Der äußerst differenzierte Sound drückt
wie die Hölle und Songs wie „Born", „I, voyager" oder das selten
gespielte „Deconstruction" begeistern mehrere Tausend Fans. Warrel
Dane, mit neulich brauner Mähne, singt wie ein junger Gott und sieht so
langsam auch körperlich wieder richtig gesund aus!
Immer wieder ein Erlebnis zwischen beeindruckender Leistung und Klasse Songs. Fein. (Bernie)
TANZWUT (Painstage)
Die vierte große Mittelalter-Rockband aus deutschen Landen muss in
diesem Jahr leider mit der Nebenbühne vorlieb nehmen. Das tut der
Stimmung keinen Abbruch, den trotz der Vorfreude auf den mächtigen
Headliner ist der Platz vor der Bühne gut gefüllt. Zu einem Intro
stapfen die Herrschaften auf die Bühne und legen mit etwas Verspätung
los. Gleich der zweite Song „Ihr wolltet Spass" klärt dann endgültig
alle Fronten. Im Instrumentalteil werden die Sackbläser von Sänger
Teufel unterstützt, was bei dem guten Sound stark rüberkommt. Trotz des
vielen Instrumentariums wird doch nicht auf Elektronik verzichtet,
welche die Hymnen noch zusätzlich unterstützt. Klingt aber auch sehr
nach RAMMSTEIN. Am Ende gab es noch das Ärzte-Cover „Bitte lass mich
Dein Sklave sein", was zeigt, dass heute bei TANZWUT der Spaß im
Vordergrund steht. (MetalPfälzer)
AMON AMARTH (Mainstage)
Der Aufstieg, den die Schweden in den letzten Jahren vollzogen haben,
ist beeindruckend! Mit jedem Album einen großen Schritt weiter den
Metal - Olymp hinauf. Hier ist allerdings mit Sicherheit nicht vom
Olymp die Rede, sondern eher von dem Metal - Walhalla, in das die
Wikingerhorde im Begriff ist, aufzusteigen. Entsprechend
sinnig beginnt die gigantische Show, die so manchem Nachwuchsmusiker
die Tränen des Neids ins Gesicht treibt, auch mit „Valhall awaits".
Nicht kleckern, sondern klotzen, heißt es im AMON AMARTH Camp und es
wird aufgefahren, was nur geht! Die Bühnenaufbauten werden allenfalls
noch von IN EXTREMO getoppt und beinhalten ein riesiges Wikingerschiff
in der Mitte der Bühne, auf das sich Johan Hegg desöfteren mal begibt
(als ob er nicht so schon groß genug wäre), hinter dem Drumkit ragt
eine Mauer aus Holzpfählen herauf und der Rest der Bühne ist äußerst
passend geschmückt mit Schildern und dem markanten „A", das
mittlerweile Markenzeichen der Band geworden ist. Die Jorns - Wikinger,
die auf dem Breeze Gelände ein kleines Dorf aufgebaut hatten, dürfen
selbstverständlich nicht fehlen und liefern sich zu ausgesuchten
Momenten kleine Showkämpfe auf der Bühne, nichts spektakuläres, aber
eine Art Bonus, der zum Gesamtbild beiträgt.
Die Setlist des Abends konzentriert sich weitestgehend aufs aktuellen
Album „With Oden on our side" und verzichtet zum Leidwesen der Fans der
ersten Stunde wieder einmal auf alte Klassiker wie „Masters of war",
mit der Ausnahme von „Without fear" und dem obligatorischen „Victorious
march" versteht sich. Letzterer scheint sogar teils auf Deutsch
gesungen zu werden.
Eine Wahnsinns Show, wenn man sie noch nicht gesehen hat, die Band ist
auf ihrem bisherigen Gipfel angelangt und wenn das nächste Album wieder
passt, zeigt der Thorshammer weiterhin steil nach oben. Auf nach
Walhalla! (Bernie)
Setlist AMON AMARTH:
Valhall awaits
Runes to my memory
Cry of the blackbirds
Asator
Pursuit of Vikings
With Oden on our side
Fate of norns
Without fear
With Oden on our side
Where silent gods stand guard
Ancient sign of coming storm
Victorious march
Death in fire
DORNENREICH (Painstage)
Was man von den Avantgard-Blackmetalern zu erwarten hatte, wusste man
im Vorfeld nicht so recht. Als Metalshow angekündigt hofften vor allem
die alten Fans, endlich wieder bedient zu werden. Das akustische Intro
stimmt zwar noch etwas skeptisch, doch die ersten Worte fegen alle
Zweifel weg: „Trauerbrandung"! Und von da an gibt es keinen Halten mehr
auf der Achterbahn dunkelster Emotionen, von Meister Eviga
hingebungsvoll vorgetragen. Man spielt den kompletten „Her von Welken
Nächten" - Klassiker, abzüglich der ruhigen Songs, es setzt also nur so
Frostgitarren.
Die Songs sind trotzdem ein bisschen umarrangiert, es gibt keine
Keyboards, dafür übernimmt die Geige viele Parts. Verstärkt wird die
Truppe auf der Bühne von Musikern aus dem Prophecy/Klangschmiede
E-Umfeld, Ulf Theodor Schwadorf selbst übernimmt den Bass. Das
Publikum, das schon beim Headliner auf der Hauptbühne dicht gedrängt
steht, ist schier aus dem Häuschen und gibt sich der tosenden
Leidenschaft hin.
Als Zugabe servieren DORNENREICH noch einmal den Opener des Konzerts,
was wohl vor allem aufgrund der DVD-Aufzeichnung passiert. Denn anfangs
hat der Soundmensch die Sache gar nicht im Griff, KANN aber schnell
entscheidend nachbessern. Klar hätte man hier gerne noch einen Song von
den ersten beiden Alben gehabt, aber die Anwesenden sind froh, das
überhaupt noch mal zu erleben. (MetalPfälzer)
Setlist DORNENREICH:
Trauerbrandung
Eigenwach
Ich bin aus mir
Wer hat Angst vor Einsamkeit?
Grell und dunkel strömt das Leben
Schwarz schaut tiefsten Lichterglanz
---------------------------------------------
Trauerbrandung
Freitag, 17. August
ELUVEITIE (Mainstage)
Die Schweizer scheinen ja echt das nächste große Ding zu sein, da ist
schon zu früher Stunde ordentlich was los. Klar spielen an dem
Wochenende genügend Mittelalter - und Folkcombos, somit ist die
Klientel anwesend, aber dennoch ist der Zuspruch überraschend. Die
Hörner recken sich bis zum Mischerturm empor.
Im Gegensatz zu ihrem Auftritt vier Wochen zuvor in Slowenien gefallen
mir ELUVEITIE aber hier deutlich besser. Das liegt zuerst einmal an der
größeren Bühne, so dass sich die vielen Musiker bei ihrem ausgeprägten
Bewegungsdrang nicht im Weg rumlaufen. Aber auch am ausgewogeneren
Sound, der die Feinheiten besser betont. Nun zeigen die Songs auch live
Hymnencharakter. Neben dem Material vom Debüt wird auch ein neues Lied
präsentiert, bei dem Geigerin ein paar Vocals beisteuert. Der Titel
gefällt auf Anhieb, bei denen könnte in Zukunft einiges gehen.
(MetalPfälzer)
KOLDBRANN (Painstage)
Mit KOLDBRANN gibt es nun die erste True Black Metal Band des Festivals
zu begutachten. Die Norweger schlagen sich wacker und überzeugen mit
ihrem teils schnellen, teils höllisch groovendem Black Metal, der eine
gelungene Abwechslung zu zum reinen Knüppel BM darstellt. Hier sind die
Wurzeln des Genres, Hellhammer, Venom und Konsorten, deutlich heraus zu
hören.
In der brennenden Mittagssonne wirkt der räudige Black Metal allerdings
nicht sehr düster. Ein wenig fehlt es an Atmosphäre, wofür die Band
natürlich nichts kann. Wofür sie etwas kann, sind die teils äußerst
lustlosen Gesichter der Instrumentenfraktion, ein wenig Emotion hat
noch niemandem geschadet! Bis auf den engagierten Sänger ist nicht so
viel Leidenschaft zu sehen, wie es die Musik erhoffen lässt. Trotzdem,
die Musik überzeugt und die nicht sehr große Menge vor der Bühne wird
zufrieden gestellt! (Bernie)
ILLDISPOSED (Mainstage)
Was ein Spaß man doch mit den schwulen eierlosen Nutten aus dem Norden haben kann. Die
Qualität der Musik sei mal dahin gestellt. Man mag sie oder eben nicht,
obwohl Songs wie das ultragroovige „Throw your bolts" eigentlich keine
metallischen Wünsche offen lassen sollte. Was eine ILLDISPOSED Show
aber wirklich interessant und vor allem einzigartig macht, sind die
spontan wirkenden, in gebrochenem Deutsch dargebotenen Sprüche von
Sänger Bo Summers. Allerdings muss man zugeben, dass sich sein Deutsch
stetig verbessert, die Frage ist nur, woher er diese ganzen Ausdrücke
hat und ob die Comedyeinlagen nun spontan oder vorher ausgedacht sind.
Auf alle Fälle reicht sein Selbstbewusstsein dazu aus, von seinen
kleinen Eiern zu erzählen, die er immer mit hinten reinschiebt, um den
Effekt zu erhöhen. Kein Problem mit Selbstkritik, der Mann.
Geschäftsinn scheint der Däne auch en masse zu besitzen, weiß er doch
den Wert eines auf der Bühne gefundenen Plektrums von einem auf fünf
Euro zu erhöhen, in dem er es sich kurz in den Schritt steckt!
Die Bande von dänischen Hooligans (zumindest sehen sie aus wie der
Prototyp) gibt stets eine vernünftige musikalische Grundlage mit Songs
wie „We are history" oder dem Hit „Dark" und bei guter Laune pfeffert
Bo eine Schote nach der anderen raus, was einen ILLDISPOSED Gig zu
einem wahren Lacherlebnis machen kann. Sehr unterhaltsam! (Bernie)
DISILLUSION (Painstage)
Himmel, wie schwer liegt mir „Gloria" immer noch im Magen. Ein
fantastisches Album, das in diesem Genre absolut alleine steht, ohne
jegliche Konkurrenz. Allerdings auch unwahrscheinlich schwer
verdaulich. Deshalb hätte man im Vorfeld zu den Festival Gigs der Band
durchaus bibbern können, ob denn diese Songs live überhaupt umsetzbar
sind. Bei den älteren von „Back to the times of splendor" hatte es auch
in schmaler Besetzung ohne Orchester gut funktioniert. Mit neuem
Drummer und neuer Bassistin sind die Voraussetzungen also wieder recht
gut. Die Schwere der Songs spaltet dann allerdings doch wieder die
Masse in zwei Teile. Entweder man findet es richtig gut oder kann so
gar nichts damit anfangen. Und da macht der Geschmack oder die
menschliche Aufnahmefähigkeit auch vor Fans des „Splendor" Albums nicht
halt.
Die Überprogressivität, die hier eher in Punkto Atmosphäre über den
Zuhörer einstürzt, war für viele nicht ganz zu fassen. DISILLUSION ist
und bleibt ein zweischneidiges Schwert, eine technisch einwandfreie
Band sind sie allerdings ohne Zweifel! Und sie tun ihr bestes, die
wahnsinnig komplexen, schweren Songs live so gut wie möglich rüber zu
bringen. Mit Bassistin Alla hat man einen Blickfang und fantastische
Musikerin in einem ins Team geholt und als letzter Song knallt „Don't
go any further" noch mal recht straight in die Menge. (Bernie)
HEVEIN (Painstage)
Die Mannen um den ehemaligen
APOCALYPTICA-Cellist Max Lilja können nur wenige Leute für ihren
düsteren Melodic-Death begeistern. Das liegt wohl am doch für Festivals
stilistisch sehr weit gefächerten Material ihres Debüts. Von ganz
ruhigen, atmosphärischen Nummern wie „Bleed the day" bis zu Abgehtiteln
im Göteborg-Sound a la „Worth fighting for" wird alles geboten. Die
Integration der beiden Streicher ist auch sehr interessant, aber alles
wirkt nicht zugänglich genug. Dazu ist die Bewegung auf der Bühne
begrenzt, weil Axtmann Leif Hedström noch ein paar Clear-Vocals
beisteuert. Als Überraschung gibt es dann aber noch PANTERAs Klassiker
„Walk" in einer sehr eigenwilligen Version. (MetalPfälzer)
SIRENIA (Mainstage)
Das Hauptproblem bei den Norwegern ist immer noch die Tatsache, dass
sie keine komplette Band mit auf Tour nehmen. Neben dem Bass kommen
auch die ganzen Orchestrierungen und Chöre vom Band. Gut, letzteres
kann man schlecht reproduzieren, aber einen Viersaiter und einen
Keyboarder könnte sich Morten Veland ruhig mal leisten. Denn die Songs
sind die besten in diesem Genre nach der großen Welle Mitte der
Neunziger. Zwar können die Titel vom letzten chartprämierten Longplayer
„Nine Destinies and a Downfall" nicht ganz mit denen der ersten zwei
Alben mithalten, aber live kommen sie doch um einiges rauer. Da bleibt
der Gothic-Rock etwas auf der Strecke und es regieren die fetten Riffs
des Gitarrengespanns. Der Ex-TRISTANIA-Kopf ist trotz Doppelbelastung
ein Frontmann von Format und verfügt über ein kraftvolles Organ. Die
neue Dame an seiner Seite, Monika Pedersen verfügt ebenfalls über eine
sehr schöne, klare Stimme, welche die bombastischen Melodien trägt. An
ihrer Performance muss sie noch etwas arbeiten, aber den Kontakt zum
Publikum wusste sie gleich zu knüpfen. (MetalPfälzer)
Setlist SIRENIA:
Sundown
The Other Side
Meridian
One by One
Star-crossed
Downfall
My Mind´s Eye
Sister Nightfall
NECROPHOBIC (Painstage)
Schon desöfteren als die würdigen, lebendigen Vertreter von DISSECTION
gehandelt, freuen sich wohl nicht wenige Metaller auf den Auftritt der
Schweden NECROPHOBIC. Und die bekommen einen astreinen Trip in die 80er
Jahre. Leder und Nieten in Massen und eine Old School Death, Thrash und
Black Attacke, die sich gewaschen hat! Schön eins auf die Zwölf, aber
immer mit den typisch schwedischen, doppelläufigen Gitarrenleads. Songs
wie „Nailing the holy ones" knallen einfach genial durchs Gebälk und
machen jedem Freude, der ein bisschen auf die alte Schule steht! Sänger
Tobias Sidegard präsentiert sich mit seiner fiesen, dreckigen Stimme
als besonders engagierter Fronter und seine Backmannschaft tut es ihm
gleich, toller Auftritt, gerne mal auf Tour zu sehen! (Bernie)
L´AME IMMORTELLE (Mainstage)
Einen optischen wie musikalischen Gegenpol sind die Österreicher und
sich dessen auch bewusst, wie Sänger Thomas Reiner ständig erwähnt. Und
in der Tat ist die auch sehr uneinheitliche Optik recht sonderbar. Vom
Techno-Keyboarder über einen Anzug tragenden Frontmann, einer
Frontdame, die auf Photos irgendwie besser aussieht, einem
Punk-Wave-Gitarristen zu einem Basser, der bei NICK CAVE oder JOY
DIVISION besser aufgehoben wäre. Da wären wir auch schon bei den
Einflüssen dieser Kapelle, die mit äußerst theatralischen
Gothic-Stampfern und getragenen Nummern das
Publikum auf ihre Seite locken will. Das gelingt nur bedingt, weil
Sonja Kraushofer anscheinend nicht weiß, dass jemand anwesend ist. Man
bekommt den Eindruck, sie singe nur für sich selbst. Doch die Zahl
derer, die ihre Clubhits wie „5 Jahre" und „Live will never be the
same" kennt und abfeiert, war auch erstaunlich groß. (MetalPfälzer)
FINNTROLL (Mainstage)
So genau weiß man es bei den Humpaa-Königen nicht. Kommen die Fans,
weil sie die Musik mögen, oder nur weil bekannt ist, dass bei deren
Auftritten der größte Party-Mob westlich des Ural tobt. Ich denke mal
beides, wobei ich zur ersten Sorte gehöre, und die hat manchmal gehörig
unter den vornehmlich jungen Wilden zu leiden. Kaum erklingt der erste
Ton, geht es auch schon los mit Pits und Crowdsurfern, obwohl es
FINNTROLL mit einem Song vom sperrigeren neuen Album spannend machen.
Doch anschließend wird die feierhungrige Meute mit Titeln von „Jaktens
Tid" und „Nattfödd" gefüttert und die nimmt dankbar an. Hier regiert
vor allem der Spaßfaktor, was für die Security Schwerstarbeit bedeutet.
Das Gelände ist jedenfalls prächtig gefüllt, obwohl sich nicht wenige
im zweiten Stock befinden. Das der Sound zu leise ist, stört hier
niemanden.
Die Mannen auf der Bühne sind mittlerweile technisch eine ganze Ecke
gereift, spielen routiniert zusammen, auch wenn Trollhorn mal wieder
durch Abwesenheit glänzt. Leider verlassen sie sich im zweiten Teil vor
allem auf aktuelles Material, was in der Menge für etwas Abkühlung
sorgt, ohne dass jetzt die Luft etwas weniger belebt wird. Mann musste
sich mehr auf das Geschehen hinter dem Rücken als auf die Musik
konzentrieren und die Lieder sind noch nicht so in Fleisch und Blut
übergegangen. Aber das Abschlusspaket in Form von „Trollhammaren", „En
mäktig Har" und „Födosagan" sorgt dann überall für fröhliche Gesichter
und laute Gesänge. (MetalPfälzer)
VOLBEAT (Painstage)
Diese Dänen... wie kann man es nur schaffen, innerhalb so kurzer Zeit,
mit nur zwei Alben einen solchen Kultstatus zu erreichen? Von letztem
Jahr morgens vor ein paar hundert Hartgesottenen zu diesem Jahr im
Abendlicht vor mit Sicherheit weit über Tausend Menschen zu spielen,
wie schafft man das?
Nun, indem man einfach zwei gigantische Alben veröffentlicht, die
besser und anders sind als alles, was man jemals gehört hat. Der Mix
aus Rockabilly, Metal, Hardrock, viel Elvis Rock 'n Roll, purer
Genialität und Spielfreude machen VOLBEAT zu der Band der Stunde! Die
Dänen sind ständig auf Tour, somit verwundert es nicht, dass die Show
musikalisch absolut perfekt verläuft. Von Gesang bis hin zur
Instrumentenfraktion passt alles wie eine Eins und Songs wie „Radio
girl" und „The human instrument" sind eh über jeden Zweifel erhaben.
Man stelle sich nur vor, seine Herzdame im Arm zu halten und mit ihr
hei „Radio girl" zu singen und zu feiern, rein hypothetisch gesehen,
natürlich. Großartig! VOLBEAT sind die fantastischste Band, die die
Musikwelt seit langem ausgespuckt hat, allen Unkenrufen zu Trotz. Die
Gewinner des Summer Breeze 2007! Dieses Gefühl sollte man öfter
genießen könne. Fantastisch!!! (Bernie)
BOLT THROWER (Mainstage)
Es ist schon fast ein kleines Wunder, dass die doch sehr Festival - aversen BOLT THROWER für das Summer
Breeze 2007 verpflichtet werden konnten. Umso größer war auch die
Freude im Vorhinein, den britischen Panzer auf großer Bühne zu sehen.
Eins vorweg: Auf kleinerer Bühne wirken die Briten um einiges
intensiver. Bewegung ist eigentlich nur von Karl Willets auszumachen,
der immer wieder über die Bretter fegt und sichtlich Spaß an der Sache
hat. Aber so ist man es auch von ihm gewöhnt, seit er wieder in die
Band eingestiegen ist. Auch sonst gibt's nichts Neues bei BOLT THROWER
und das ist verdammt gut so. So kann jeder, der sich vor die Bühne
traut, erleben, wie es sich anfühlt, eine Stunde lang von einem fetten
britischen Panzer überrollt zu werden! BOLT THROWER sind eine Macht,
eine Macht, die Kriege veranlassen und beenden könnte. Es gibt, gab und
wird niemals eine vergleichbare Band geben, die so intensiv über die
Massen walzt.
Songtechnisch gibt es genau das, was man erwarten konnte, einen
Querschnitt durch die Geschichte mit dem Schwerpunkt auf dem letzten
Killeralbum „Those once loyal". Lustigerweise vertut sich Willets bei
der Ansage vom längst gespielten „The 4th crusade", das er anstatt
„...for victory" ankündigt und sich danach noch während des Songs
lachend entschuldigt. Ein Sympathiebolzen, dem die Massen aus der Hand
fressen! Beten wir alle an den Kriegsgott, dass diese Formation uns
noch lange erhalten bleibt und weiterhin für solch eine stachelige
Gänsehaut sorgen kann! Abartig geil! (Bernie)
Setlist BOLT THROWER:
At first light
Inside the wire
Forever fallen
4th crusade
World eater
Cenotaph
No guts no glory
...for victory
Mercenary
?
The Killchain
?
When cannons fade
IN EXTREMO (Mainstage)
Schiffe scheinen dieser Tage sehr in zu sein, jeder hat eins, zumindest
auf der Bühne. Das der deutschen Mittelalter-Rocker ist zwar vom
Baujahr etwas neuer, aber doch nicht mehr das jüngste, weswegen es auch
als Drumriser sein Gnadenbrot fristen muss. Auch sonst ist die
Bühneshow sehr fett, mit allerlei Instrumentarium, das bei den
traditionellen Mittelalterklängen benutzt wird. Dazu kommt eine sehr
gute Light - und Pyroshow.
Die Band selbst ist ebenfalls blendend aufgelegt, kein Wunder bei den
Massen, die vor der Bühne stehen. Viele sind zu dem Zeitpunkt wohl
nicht am Zelt. Frontmann Michael „Das letzte Einhorn" Rein hat nicht
mehr viel Arbeit, die Leute zu animieren, tut es aber trotzdem gerne.
Zeitweise kann er seinen Job als Sänger ganz sein lassen, da viele mit
einstimmten. Ebenso immer wieder erstaunlich, wie tight die Truppe
trotz der unterschiedlichen Instrumente zusammenspielt. So geht die
Party ab, es gibt Hits am laufenden Band, „Spielmannsfluch",
„Erdbeermund", „Der Wind", „Verehrt und angespien", „Mein rasend Herz"
und selbstverständlich „Küss mich" sowie „Vollmond" (MetalPfälzer)
DARK FUNERAL (Painstage)
Und wenn man sich dann wünscht, sanft in den Schlaf gesungen zu werden,
machen die Schweden alles, nur nicht das. Stattdessen bricht ein
Inferno los, fett, martialisch, ohne Gnade und mit einer
atemberaubenden Energie. Der neue Schlagzeuger Dominator hat sich gut
eingefügt und prügelt wie besessen auf seine Kessel ein. Dazu kommt ein
phänomenales Geschredder von Chaq Mol und Lord Ahriman, das den
Nachthimmel erbeben lässt. Da scheint es fast, als würde die Hölle
tatsächlich empor steigen. Lediglich Sänger Emperor Magus Caligula kann
das Niveau nicht ganz halten, sein wütendes Gekreische kommt etwas
schwach rüber. Das ändert aber nichts daran, das DARK FUNERAL mit ihrem
Hochgeschwindigkeits-Geknüppel einen Sturm entfachen, der so manchem
den Schlaf rauben dürfte. Hymnen wie „Arrival for Satan´s Empire" „Open
the gates" oder „Secrets of the Black Arts" hallen schwer in der
Magengrube nach. (MetalPfälzer)
BLACK MESSIAH (Partytent)
Musikalisch mit ähnlichem Hintergrund, aber mit einer völlig anderen
Auslegung des Black Metal warten dann die Deutschen BLACK MESSIAH im
Zelt auf. Da kommen massig Folk-Einflüsse zum Tragen, die von alten
Tagen und großen Schlachten künden. Das macht sich auch in der
Instrumentierung bemerkbar, Fronter Zagan griff desöftern zu Geige, was
wir ja eher von proggigeren Formationen kennen. Aber er zaubert aus
seiner Fidel schöne Melodien, die allesamt sofort zum Mitgehen
animieren. Vor allem bei so bierseligen Partyknallern wie „Blutsbrüder"
dampft es ordentlich in der Zirkuskuppel. Aber auch die getragenen
Nummern ernten viel Applaus und Hörner. Zum Abschluss nach so viel
Metal kommt die Zugabe in Form des Disco-Klassikers „Moskau". Natürlich
nicht das, was man unbedingt hören will, aber jeder kennt es und in der
Version auch sehr lustig. So verwandelt sich das Zelt in eine einzige
Hüpfburg. (MetalPfälzer)
Samstag, 18. August
HELRUNAR (Painstage)
Während die meisten Blackmetal-Formationen optisch auf martialische
Effekte mit Warpaints, viel Nieten und ähnlichem setze,n bevorzugen die
Münsteraner ganz schlichte Straßenklamotten. Dazu geht die musikalische
Ausrichtung auch eher ins Grobe, Ungehobelte. Trotz der spartanischen
Ausrichtung mit auch nur einer Gitarre, erzeugen Songs wie „Hauch wird
Sturm" oder „Dreifach Dorn" eine Menge Atmosphäre. Sänger Skald Draugir
weiß mit einem mächtigen
Organ zu überzeugen. Das Publikum findet auch Gefallen an der
Darbietung der Songs, die von vergangenen Zeiten erzählen. Auch ein
neuer Titel vom kommenden Album wird vorgestellt. (MetalPfälzer)
SECRETS OF THE MOON (Mainstage)
Vielseits als die beste Black Metal Formation Deutschlands gepriesen,
zieht es SECRETS OF THE MOON auf das Summer Breeze 2007. Doch im
Vergleich zum Auftritt auf dem Party San eine Woche zuvor, kann der
Auftritt hier nur verlieren. Ausschlaggebend ist hier allerdings nicht
die Performance der Band, sondern die Lichtverhältnisse. Atmosphäre
kreieren die Deutschen mit ihrer Musik mehr als genug, allerdings
scheint sie in hellem Sonnenlicht einfach nicht wirken zu wollen. Dazu
kommt noch das stets lethargische Auftreten des kurzhaarigen
Gitarristen, womit zumindest für diejenigen, die die Band schon im
Dunkel gesehen haben, der Zug schnell abgefahren ist. Die Qualität der
Band und ihren Songs wie "Lucifer speaks" tut das keinen wirklichen
Abbruch, nur ist es fraglich, ob solch einer Band ein solcher Auftritt
viel bringt. Da brauch es einfach mehr Atmosphäre von außen. (Bernie)
MAROON (Painstage)
MAROON sind schon ein Phänomen, die Band ist strikt geteilt zwischen
Metal und Hardcore. Sowas gibt's kein zweites Mal. Erster Gitarrist in
SODOM Shirt, zweiter Gitarrist mit typischen Hardcore Tattoos. Ein
weiterer langhaariger Bassist und ein Hardcore Sänger, der sich
freundlicherweise solidarisch mit dem Publikum zeigt und vollkommen
Schlamm - verschmiert die Bühne betritt. Eine nette Geste, die aber
zwei Tage zuvor, als die Sonne noch nicht die meisten Pfützen
getrocknet hatte, mehr wirken würde. Genau wie der geteilte Look der
Band, so klingt auch ihre Musik. Metalriff an Metalriff, Melodie,
Metalriff und sobald ein Akkord ausklingt, „BAMM" kommt der Breakdown,
auf den jeder Metalcoreler gewartet hat, denn mit Metal kann er ja eh
nichts anfangen. Und der Pogo geht los, juchuuu. So wechselt es sich
immer ab, Metal mit Hardcore...
Der Hauptkritikpunkt an MAROON von meiner Seite aus ist und bleibt die
fehlende Verschmelzung der Stile, es klingt einfach alles zu
konstruiert, abgehackt und aneinander gekleistert. Live kommt dieses
Problem genau so zum Vorschein wie auf CD, stört aber nicht so sehr wie
auf Dose. Was eher stört, ist das doch recht undifferenzierte Geshoute
von Sänger Andre. Der Mann sollte vielleicht ein wenig an seiner Stimme
arbeiten, ansonsten ist an seinen Qualitäten als Frontmann nicht viel
zu meckern. Vor dem letzten Song „Wake up in hell" fordert die Menge,
die wohl schon seit drei Tagen sehnsüchtig darauf wartet, eine Wall of
Death. Von der Bühne kommt darauf hin nur lapidar: „Was auch immer das
bedeutet, ihr wisst es am besten, ich kann euch nicht davon abhalten".
Einen Tag später muss CALIBAN dies lustige Tanzspielchen von der Menge
fordern, hier fordert es die Menge von der Band. Gutes Zeichen für
MAROON. Ein guter Gig, wenn sich auch erstaunlich wenige Leute vor der
Bühne einfinden. Sind wir gespannt aufs kommende Album, von dem ein
Song gespielt wird, der irgendwie ein einziger Breakdown zu sein
scheint. Naja, abwarten. (Bernie)
BLITZKID (Painstage)
Tradition auf dem Summer Breeze ist es, jedes Jahr eine Horropunk Band spielen zu lassen. Dieses
Genre ist dem Metal insofern sehr nahe, dass im Großen und Ganzen alles
irgendwie von dem MISFITS abstammt, die auch im Metal sehr angesehen
sind (nicht zuletzt durch METALLICA und Ex-MISFITS Frontmann DANZIG),.
Im Metal als auch im Horropunk gibt es wie sonst nirgends eine bis aufs
Blut treue Fanschar, die eine Band über Jahre hinweg supporten.
Außerdem fristet speziell Horropunk immer noch ein absolutes
Underground Dasein, an dem sich voraussichtlich auch in Zukunft nicht
viel ändern wird. Leider, muss man sagen, denn die diesjährig
angereisten BLITZKID aus den USA versammeln eine ansehnliche Schar von
Fans vor der Bühne, unter denen bestimmt auch einige durch das
Auftreten der Jungs aufmerksam wurden. In Richtung Horror und vor allem
Zombiestyle geht das Outfit der Amis, die mit ihrem flotten,
dynamischen Punkrock und der typischen Stimme zwischen Elvis und Glen
Danzig ein wahres Feuerwerk entfachen. BLITZKID schaffen sich nicht
wenige neue Freunde an diesem Tag, ihre Performance ist Energie -
geladen und leidenschaftlich, die Jungs gehen voll auf in ihrer Rolle
und freuen sich sichtlich, neben ihrer Tour durch die Jugendzentren des
Landes mal wieder vor einer sehr beachtlichen Menge spielen zu können.
Mit Songs wie „Mary and the storm" oder „Terror in the haunted house"
ist das Trio für viele wohl die Überraschung des Festivals! Horropunk
sollte viel mehr Beachtung finden, hört euch diese Bands an: BLITZKID;
THE OTHER; SHADOW REICHENSTEIN, THE CRIMSON GHOSTS, THE SPOOK, REZUREX.
(Bernie)
COMMUNIC (Mainstage)
Die Frage stellt sich schon vor Beginn, was eine Combo wie die Norweger mit 35 Minuten Spielzeit anfangen soll. Am einfachsten
wäre natürlich das Beste draus zu machen. Bei der grundsätzlich
überdurchschnittlichen Songlänge ist klar, dass es nicht viele Ansagen
geben wird. Doch COMMUNIC präsentieren sich nach den Touren im letzten
Herbst doch als erstaunlich gereifte Truppe. Oddleif Stensland
kommuniziert auch öfter mit dem Publikum und bewegt sich etwas mehr als
noch vor einem Jahr. Aber da darf man auch nicht viel mehr von einem
Three-Piece erwarten, das derart komplexes Material spielt. Anfangs war
es dann auch dementsprechend mau vor der Bühne, Power Metal hat hier
sowieso Exotenstatus. Doch mit fortlaufender Spieldauer können sie
immer mehr Leute zu sich locken. Zeugnis davon, dass ihre
hervorragenden Melodien ankommen, und nicht nur bei denen, die zwei
Tage zuvor NEVERMORE abgefeiert haben. (MetalPfälzer)
Setlist COMMUNIC:
Communication Sublime
Frozen asleep in the Park
Waves of visual Decay
Fooled by the Serpent
XANDRIA (Painstage)
Die ehemaligen Chartstürmer aus Bielefeld müssen inzwischen kleinere
Brötchen backen. Spielten sie nach ihrem Sensationserfolg „Ravenheart"
noch auf der Hauptbühne, müssen sie dieses mal mit der kleineren
Vorlieb nehmen. So schnell kann es schon mal gehen, wenn ein Trend
abebbt. Doch die Gothic-Metaller lassen sich dadurch nicht
verunsichern, sondern liefern einen frischen, energiegeladenen
Auftritt. Wie schon auf ihrem letzten Dreher lassen sie die Gitarren
wieder mehr krachen, schade nur, dass die Orchestrierungen vom Band
kommen. Dafür liefert die mittlerweile schwarzhaarige Frontdame Lisa
Middelhauve eine beeindruckende Performance ab. Ständig unterwegs, den
Kontakt zum doch sehr zahlreichen Publikum suchend und mit einer toller
Stimme ausgestattet. Das ist schon starkes Entertainment und auch ihre
Mitstreiter stehen weit weniger herum als so manche Genrekollegen. Den
größten Applaus erntet natürlich der 2004er Tophit. (MetalPfälzer)
DIE APOKALYPTISCHEN REITER (Mainstage)
Ebenfalls heiß von den Fans erwartet waren die auch als Party-Truppe
bekannten REITER. Und das war von Beginn an klar, die Stimmung gleicht
sofort einem Tollhaus, die Surfer haben wieder die Lufthoheit. Das
flotte Songmaterial wird von Tausenden begeistert mitgesungen. Die
Dame, die standesgemäß auf die Bühne geholt wird, zeigt aufgrund ihrer
Fußverletzung auch gar keinen Bewegungsdrang. Stattdessen genießt sie
die Aussicht von oben, wird nur ab und an von Dr. Pest drangsaliert.
Dieser ist ansonsten mit seiner Geisel mehr hinter dem wie immer agilen
Sänger Fuchs her. Zum Ende hin wird das ganze Spektakel zu einer
Comedy-Veranstaltung, als zum Schlauchbootrennen gerufen wird. Gleich
vier große Boote sind im Einsatz, zwei davon von Australiern besetzt.
Zu aller Überraschung kommen alle wieder vorne an, wo sich die Bühne
weiter mit Zuschauern füllt, die beim Finale der Band fast keinen Platz
mehr lassen. (MetalPfälzer)
Setlist DIE APOKALYPTISCHEN REITER:
Vier Reiter stehen bereit
Riders of the Storm
Reh-Volution
Seemann
Iron Fist
Sehnsucht
We will never die
Kleiner Wicht
Reiter-Mania
Ghostrider in the Sky
TANKARD (Painstage)
Wenn TANKRAD die Bühne betreten, dann ist Party angesagt!! Der
Bierkonsum steigt, die Bäuche werden gezeigt und die Feier geht los!
Neuere Kracher „We still drink the old ways" oder „Rectifier" führen
die Thrash Metal Tradition der kleinen Legende nahtlos fort, die mit
„Empty tankard", „Space beer" oder „Freibier" begann. Eine TANKARD Show
ist immer ein Erlebnis der lustigen Sorte, wobei man aber leider zu oft
die musikalische Qualität der versoffenen Hessen vergisst. Denn abseits
von der schieren Sauferei und dem Rumblödeln fahren TANKARD nämlich mit
typische deutschen Old School Thrash der aller ersten Sorte auf. Da
kommt einfach kein Thrasher dran vorbei!
Das ist aber dann doch eher was für zu Hause, live liegt der
Schwerpunkt auf der Feier, die Zeremonienmeister Gerre mit seiner
unmenschlich schwabbelnden Plauze anführt und -feuert. Auf „Würdet ihr
für den Metal sterben", dem mit einem lauten „Joooo" von der Menge
begegnet wird, kommt die Ankündigung „Wir nicht, aber wenn, dann die
with a beer in your hand". Gerre ist ein Meister der lustigen Ansagen
und stellt dies auch wieder auf dem Summer Breeze unter Beweis. Immer
wieder eine lustige und Fan - nahe Show (man munkelt, Gerre ließe sich
sogar während des Gigs mit Lakritzkaubonbons füttern), wie man sie von
TANKARD gewöhnt ist. Ein großer Spaß! (Bernie)
DARK TRANQULLITY (Mainstage)
Die Schweden erwischen heute einen hervorragenden Tag, auch wenn der
Sound nicht so ganz der Bringer ist. Doch die eingespielte Truppe macht
das mit Einsatz wieder wett. Die Jungs zeigen sich spiel- und
bewegungsfreudig, suchen ständig den Kontakt zum Publikum. Vor allem
Martin Henriksson ist immer vorne an der Rampe zu finden. Und als wenn
das schon nicht reichen würde, hat man ja noch Mikael Stanne. Ein
begnadeter Frontmann, der den Wechsel zwischen Empfinden der Songs und
Animieren des Publikums perfekt beherrscht. Mit seinen typischen Posen
war er ständig unterwegs, zelebrierte Hymnen wie „Focus Shift", „Fatal
Resistance" oder „Blind at Heart". Die Menge war begeistert, bis hinter
den Turm gingen die Hörner nach oben, die Lautstärke war schon
gewaltig. Als ein Zeichen der Verbundenheit sprang Stanne rückwärts ins
Publikum und sang auf dessen Händen liegend tadellos weiter. Ganz große
Geste! (MetalPfälzer)
MOONSORROW (PainStage)
Danach haben es die finnischen Paganmetaler schwer, das Stimmungsniveau
zu halten, zumal ihre epischen, komplexen Kompositionen eher zum
Schwelgen einladen. Dennoch kommen viele herüber und das vordere
Drittel ist ein Meer von wehenden Haaren. Und die fliegen auch auf der
Bühne, selten eine agilere und spielfreudigere Band gesehen. Die
Berserker, die in ihren Texten auftauchen, nimmt man MOONSORROW in der
Form zweifelsohne ab, es gilt wohl die schwächere Wacken-Show vergessen
zu machen.
So bangt die Truppe unentwegt, poste was die Hörner hergeben und knallt
ihre massiven Schlachthymnen derbe ins Publikum. Die Saitenfraktion ist
ständig in Bewegung, spielt aber trotz dem schon erwähnten Fernbleiben
Trollhorns sehr kompakt zusammen. Dieser Ersatzmann sucht auch ständig
den Kontakt zu den Fans, während Mitja Harvilahti seine Axt
Windmühlen-artig wie weiland Pete Townsend bearbeitet.
Der Sound kommt dazu differenziert aus den Boxen, wenngleich die
Gesänge am Anfang etwas zu sehr im Hintergrund waren. Doch die Horden
vor der Bühne übernahmen die mächtigen Wikingerchöre nur allzu gerne.
Eine unglaubliche Band, ganz großes Kino, für mich der Höhepunkt des
Festivals (MetalPfälzer)
Setlist MOONSORROW:
Kylän Pääsä
Haaska
Kivenkantaja
Unohduksen Lapsi
Sankaritarina
CALIBAN (Painstage)
Um kurz vor 22 Uhr am Samstagabend kommt die Truppe von CALIBAN auf die
Bühne um der eingefleischten Metalgemeinde 45 Minuten Core um die Ohren
zu hauen. Im
Gegensatz zu MAROON, die rund 8h zuvor mit dem gleichen Vorhaben die
Pain Stage betraten, müssen sich CALIBAN den Einsatz der
Zuschauerschaft jedoch deutlicher einfordern. Während am frühen
Nachmittag bei MAROON noch die Fangemeinde zur Wall of Death aufgerufen
hatte, fordert CALIBAN-Frontmann Andy Dörner in gewohnter Manier diese
vom Publikum. Dabei teilt er die Zuhörer in Spartaner und Perser auf,
die er dann unter lautem Geschrei aufeinander los lässt. Songtechnisch
wird der Gemeinde sowohl Stücke vom brandneuen Album als auch ältere
geboten, wobei natürlich der bekannteste Song „The Beloved and the
Hatred" nicht fehlen darf. Als musikalisches Manko ist anzumerken, dass
der Cleangesang mal wieder zu wünschen übrig lässt, da Gitarrist Denis
Schmidt gerade bei den hohen Tönen den Abstand zum Mikro partout falsch
einschätzt. So langsam sollte er doch wissen, wies geht's, tsts. Alles
in allem ist der CALIBAN-Auftritt so wie die inzwischen zahlreichen
anderen, die ich von ihnen im letzen und in diesem Jahr
gesehen habe: nicht schlecht, aber einfach zu viel affiges Gehabe auf
der Bühne. CALIBAN ist und bleibt für mich eine Band, die ich mir
lieber auf CD anhöre! (Vrena)
SOULFLY (Mainstage)
„JUMP DA FUCK UUUUUUUP", ein Satz, der so manchen traditionellen
Metaller in den Wahnsinn treibt, vor allem, weil er danach von Bands
wie IN FLAMES und EKTOMORF zigfach kopiert wurde. Diejenige, die diese
Aufforderung aber mehr als legitim benutzen darf, ist SOULFLY! Die Band
um Ex - SEPULTURA Kopf Max Cavalera, die schon nach kurzer Zeit
erfolgreicher war als seine ehemalige, steht wie keine andere für eine
Art von Metal, der immer auf der Klinge wandelt. Zwischen Nu Metal,
Percussionsounds und ein wenig Tradition bewegt sich der Sound der
Brasilianer und weiß seit dem Entstehen abertausende von Menschen zu
begeistern. Somit war es auch absolut legitim, diese Band als Headliner
des letzten Summer Breeze Tages zu verpflichten.
Wo SOULFLY im Laufe des Tages noch Unmut unter den Fotografen säten und
nur einen kleinen Teil auserwählten, die Bilder machen dürfen (Wer ist
für diesen Schwachsinn verantwortlich?), überzeugen die Profis mit
einer ca. eineinhalbstündigen Headliner Show, bei denen die Bandhits
wie „Back to the primitive" neben alten SEPULTURA Klassikern wie
„Refuse/Resist", „Roots bloody roots" oder „Attitude" glänzen.
Irgendwie kommt Cavalera trotz seines großen Erfolges mit der Band nie
von seiner Vergangenheit weg und spielt immer wieder die auch stark
geforderten SEPULTURA Songs. Etwas langatmige Instrumentalpassagen
werden später durch ein Covermedley aufgewertet, das unter anderem
MOTÖRHEAD's „Orgasmatron" enthält. Es wird gegroovt und geröchelt, was
das Zeug hält und jeder Fan sollte, auch trotz des mäßigen Sounds an
vielen Stellen, absolut zufrieden gestellt sein. SOULFLY bleibt
weiterhin extreme Geschmacksache zwischen Tradition und Moderne, aber
der sehr gut gefüllte Platz vor der Bühne gibt der der Band schließlich
Recht. Ein würdiger Abschluss. (Bernie)
PAIN (Painstage)
Nicht zum ersten Mal bittet Peter Tägtgren mit seinem
Elektronik-Projekt zum Schlussakkord des Summer Breeze. Dabei ist die
Mannschaft schon wieder eine ganz andere als noch vor vier Wochen beim
Metalcamp. Doch auch ohne die großen Namen auf der Bühne bilden die
Vier eine kompakte Einheit, wie immer von vielen Samples unterstützt.
Die Mischung kommt an, der Meister selbst erweist sich hier als noch
besserer Fronter als bei seiner Stammformation. Auch die Lightshow weiß
hier zu gefallen und der Sound war echt gut. Die Menge gibt noch mal
ihr letztes, als Stampfer wie „On and On", „Shut your Mouth oder „Same
old Song" zum Besten gegeben wurden. (MetalPfälzer)
PAIN sind eine absolut geniale Band, die mal wieder beweist, wie
kreativ und abwechslungsreich Großmeister Peter Tägtgren sein kann.
Dazu kommt noch die unnachahmliche Ausstrahlung und Souveränität auf
der Bühne, die diesen Mann einzigartig und zu einer Art Metal Ikone
haben werden lassen. Selbst für einen richtig deftigen Lacher ist der
Mann gut und kommentiert die Lösung der technischen Probleme innerhalb
des Gigs mit einem in astreinem Deutsch-Englisch gesprochenem „Se
probläm is fickst", was nicht wenige in die pure Lach - Ekstase wirft.
Der perfekte Abschluss eines großartigen Festivals, das kaum zu
wünschen übrig ließ. (Bernie)
Fazit:
Die zehnte Auflage des Summer Breeze war eine der besten bisher. Mit
einem enormen Plus an Zuspruch hat diese Veranstaltung ihren Ruf weiter
gefestigt. Die gute stilistische Mischung zumeist düsterer Bands kam
auch in diesem Jahr wieder sehr gut an. Die Stimmung war teilweise
gigantisch, vor allem als der Platz gut gefüllt war.
Auch die Probleme mit der Technik konnten zum Teil behoben werden, was
der Klangqualität zu Gute kam. Überhaupt wurde auch daran nicht
gespart, wie einige riesige Bühnenaufbauten zeigten.
Das Wetter hatte auch wieder mal ein Einsehen mit uns und bescherte
lediglich am Donnerstagmorgen einen kräftigen Regenguss, während im
Laufe der Tage so mancher schwarzer Himmel an uns vorbeizog.
Trotzdem führte der eine Niederschlag zu langen Verzögerungen bei der
Anfahrt. Für mich schien es, als wäre die Security nicht auf diesen
Ansturm vorbereitet gewesen. Auch bei den Einlasskontrollen in das
Festivalgelände gab es immer wieder Staus. Wenn man schon
Geschlechtertrennung bei der Leibesvisitation betreibt, dann muss auch
für beide genügend Personal vor Ort sein. Auch der Umgangston der Damen
und Herren war nicht immer angepasst. Das war aber das einzige größere
Manko auf der ansonsten gelungenen. (MetalPfälzer)
Was noch Anlass zu einer sehr scharfen Kritik gibt, ist die Tatsache,
dass männliche Security auf der Suche nach Glasbehältern im Auto teils
die Unterwäsche der Damen, während diese zur Kasse geschickt wurden,
durchwühlten. Solche ein Eingriff in die tiefste Privatsphäre einer
Frau darf einfach nicht vorkommen und es muss darauf geachtet werden,
dass so etwas nie wieder passiert. Es bleibt zu hoffen, dass dies ein
schändlicher Einzelfall war!!
Die Veranstalter sind dafür natürlich nicht an den Pranger zu stellen, sondern der einzelne „Sicherheits"mann selbst.
Zur Organisation generell lassen sich fast nur gute Worte finden, es
gab genug Dixis, gute Duschen, die Campingplatzaufteilung war OK und
auf dem Festivalgelände gab es auch nicht zu meckern. Das Essen war gut
und preislich zu händeln und der Sound der Bands war meistens absolut
in Ordnung!
Kritikpunkte ließen sich wieder an den Soundchecks der Bands, die
jeweils zur gleichen Zeit wie die Auftritte auf der Nebenbühne
stattfanden, finden, aber das ist wohl nicht anders zu regeln. Außerdem
müsste man im nächsten Jahr darauf achten, dass der Einlass an den
Toren noch ein flotter von Statten geht!!!
Alles
in Allem ein großartiges Festival, dass 2008 in die elfte Runde geht
und ich denke, mehrere Tausend Metal Freunde freuen sich jetzt schon
darauf.
Nur eine Bitte bleibt bestehen: Bitte, bitte fallt nicht der
Megalomanie zum Opfer wie andere Festivals und schraubt die
Besucherzahlen ohne Unterlass nach oben, bis das Summer Breeze seinen
wunderschönen Charme eines tollen, mittelgroßen Festivals verliert,
bitte!!
Wenn's klappt, nächstes Jahr wieder, danke für dieses fantastische Wochenende!! (Bernie)
Bilder von allen Festival-Tagen findet Ihr wie gewohnt in unserer Galerie. Alle Bilder von Bernie.