Officium Triste - The Death Of Gaia

officiumtriste thedeathofgaiaOFFICIUM TRISTE gehören auch zu den Bands, die es schon seit Ewigkeiten (=1994) gibt, die auch eine treue Fangemeinde haben, die darüber hinaus aber kaum wahrgenommen werden. Mir war zumindest Sänger Pim Blankenstein dank seinen Gastauftritten bei CLOUDS, mit denen ich ihn schon zweimal live erlebt habe, bekannt. Allerdings bin ich nie dazu gekommen, mir seine eigentliche Band auch mal anzuhören. Die Gelegenheit bot sich diesen Herbst auf dem Metal Gates Festival in Bucharest, wo OFFICUM TRISTE spielten. Die neuen Songs haben mir dort gut gefallen, also habe ich mir jetzt mal das ganze Album zu Gemüte geführt.

Thematisch befasst man sich dabei mit der zunehmenden Umweltzerstörung und hat dem Kind daher den passenden Namen „The Death Of Gaia“ gegeben. Das Album startet sanft und atmosphärisch mit „The End Is Nigh“ das mit seinen schönen, fast schon lieblichen Melodien und Pims Growls als Kontrast stellenweise an die guten alten GODGORY (falls die noch jemand kennt) erinnert.

Stilistisch bewegt sich die Band irgendwo zwischen Gothic und Doom und schwankt dabei je nach Song mal zur einen und mal zur anderen Seite, bietet dabei aber dennoch ein harmonisches Ganzes. Sei es nun bei dem düsteren „World In Flames“, das eher richtig Gothic tendiert oder beim ruhigen und getragenen „Shackles“, das eher Richtung Doom geht. Aber gerade „Shackles“ ist auch ein zweischneidiges Schwert. Während der Song auf der einen Seite fast schon majestätisch wirkt, ist er auf der anderen aber stellenweise auch langatmig. Hier wäre weniger vielleicht mehr gewesen. Interessant wird der Song erst wieder gegen Ende, wenn man mit Spoken Words einen interessanten Akzent setzt.

Ein schönes, kurzes Zwischenstück stellt der Song mit dem etwas ausufernden Namen „A House In A Field In The Eye Of The Storm“ dar. „The Guilt“ glänzt vor allem durch den Einsatz einer Gastsängerin, die den Song mit ihrer glasklaren Stimme veredelt und einen schönen Kontrast zu Pims Growls bietet. Leider verrät die Plattenfirma nicht, um wen es sich handelt.

Ein Highlight des Albums ist auf jeden Fall „Just Smoke And Mirrors“, das sanft mit den gesprochenen Worten eines Mädchens beginnt, ruhig und melodisch dahintreibt, aber durchaus auch über heftige Passagen verfügt. Das ist ein Song, den man am besten mit geschlossenen Augen hört. Danach trifft „Lika A Flower In A Desert“ den Hörer unerwartet heftig. Aber auch sehr gut. Die Growls kommen hier richtig gut zur Geltung und der Refrain geht sofort ins Ohr. Ein klasse Song, der es hoffentlich in die Livesetlist schafft. Einziger Wermutstropfen: gegen Ende dümpelt das Stück etwas zu sehr vor sich hin. Auch hier wäre weniger vielleicht mehr gewesen.

Das gilt auch für den letzten Song „Losing Ground“, der zwar durchaus seine Momente hat, aber auch immer wieder Längen. Das macht sich bei einer Spielzeit von mehr als 10 Minuten besonders bemerkbar. Zum Ende des Songs wird man dann Zeuge vom Tode Gaias, der Erde. Damit ist die Scheibe in Anbetracht der aktuellen Lage ein sehr pessimistisches Album. Oder ist es doch eher realistisch?

Insgesamt ist „The Death Of Gaia“ jedoch ein gutes Album, mit dem jeder, der sich mit einer Mischung aus Doom und Gothic ohne Kitsch anfreunden kann, gut bedient ist. Reinhören lohnt sich. (Anne)


Bewertung:

Anne7,0 7 / 10

Anzahl der Songs: 08
Spielzeit: 56:01 min
Label: Transcending Obscurity Records
Veröffentlichungstermin: 13.12.2019

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