Honey Creek (25.10.2019, Saarbrücken)

Honey Creek Rattlesnake Cover 1400x1400pxEs gibt sie noch immer - Konzerte, die man mit der Empfehlung besucht “Die sind live richtig genial!”, und vor Ort ist man bereits nach dem ersten Stück von jener Aussage überzeugt. So geschehen bei der CD-Release Party von HONEY CREEK am 25.10.2019.

 

 

 

 

 

HONEY CREEK

Die Vorzeichen standen bereits gut, als ich das Album vorab zum Hören bekam und mir bereits bei den ersten Songs bewusst wurde, was für eine Perle die Band da veröffentlicht hat. Sänger James Boyle bemerkte während des Sets an, dass er hoffe, die Songs seien für die Fans nicht zu hart, aber die Band hätte ja stets den Blues mit an Board. James, bitte mehr davon, die Mischung auf “Rattlesnake And The Junkyard Dog” ist perfekt getroffen, und gleiches gilt für die CD-Release Party im Kunstwerk Saarbrücken.

 

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Schön klein und stilvoll ist die Location gehalten, genau passend für eine derartige Veranstaltung. Die Fans sind entspannt, und bereits vor Beginn des Konzerts lerne ich einen Fan aus Aschaffenburg kennen, der wegen den Lorbeeren hier ist, welche die Band verdientermaßen geerntet hat. Auch er wird an diesem Abend nicht enttäuscht und steht später noch lange mit einem breiten Grinsen im Gesicht im Raum. Um Punkt 21 Uhr kämpft sich Sänger James Boyle seinen Weg durch den prall gefüllten Raum und reißt das Mikro an sich. Was folgt, sind zwei Stunden Vollgas, mit einer derart geilen Live-Performance, dass ich noch eine Woche mit Freude all meinen Bekannten davon berichten werde. Dabei hat die Band an diesem Abend eigentlich wenig Platz auf der Bühne, um große Sprünge hinzulegen. Doch das ist auch gar nicht notwendig, denn James hat das Publikum durchgehend mit seinen lässigen und total entspannten Ansagen im Griff.

Die Setlist selbst bietet neben Songs vom neuen Album auch ältere Stücke, die mir noch einmal mehr als bewusst machen, dass ich Material nachzuholen habe. Als großer Fan von THE BREW sind HONEY CREEK eigentlich die perfekte Band für mich. Noch immer bin ich erschüttert darüber, dass ich erst jetzt darauf aufmerksam wurde. Die Songs zünden alle sofort, und die Coverversion von ZZ TOPs “Waiting For The Bus / Jesus Just Left Chicago” könnte glatt von HONEY CREEK selbst sein. Welch großer Fan der Texaner James selbst zu sein scheint, lässt sich an seinem sehr breiten Grinsen beim Spielen des Songs erkennen. Im Zugaben-Teil ist es bereits fast eine Kunst im “Kunstwerk” noch Luft zu bekommen. Die Temperaturen sind derart hoch, dass der Schweiß die Wände runterläuft. So etwas hatte ich bisher nur selten, und selbst Sänger James macht sich darüber lustig mit Ansagen wie “Noch ein klein wenig, dann haben wir es geschafft und können vor der Tür zusammen eine rauchen und Luft holen”.

Die Band ist extrem gut aufeinander eingespielt, und Neuzugang Sebastian Mitzel am Bass wirkt, als sei er schon ewig dabei. Das Bild ist perfekt. Gitarrist Michael Reufsteck spielt das geniale Solo von “Sailor For Your Love” haargenau wie auf Platte, und der Gitarrensound ist absolut umwerfend. Die Kombination aus Fender-Strat, Hughes & Kettner Amp und Orange-Box gibt einen magischen Sound, der mich durchweg nur staunen lässt. Dabei baut Michael immer wieder Kontakt zum Publikum auf und lächelt durchgehend. Als er gegen Ende bei den Zugaben sogar den Geigenbogen hervorzaubert, ist es ganz um mich geschehen. Schlagzeuger Martin Donner, der zwischendurch Durst hat, aber leider erst bei der zweiten Bitte Wasser bekommt, legt zusammen mit Sebastian den perfekten Rhythmusteppich. Wer den Grund für den extrem coolen Groove von HONEY CREEK sucht, wird sie bei diesen beiden Herren finden. Die Band strotzt nur so vor positiver Energie und hat sehr viel Spaß auf der Bühne. Immer wieder unterhält James auf gekonnte Art und Weise das Publikum und zeigt sich dadurch sehr fannah und locker. Es ist einfach sympathisch, wenn bei einem Frontmann mehr als deutlich wird, dass er den Fans nichts vorspielt, und bei James ist das der Fall.

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Der Sound ist messerscharf und weder zu laut noch zu leise. Ich lobe zwar eher selten das Licht, aber an diesem Abend war das durchgehend derart passend, dass es einfach erwähnt werden muss. So konnte bereits bei den ersten Stücken eine wahnsinnig dichte Atmosphäre aufgebaut werden, die auch bis zum Ende der heißen Show anhielt. Ein durch und durch großartiges Konzert, das gewiss jeden der anwesenden Fans zufriedenstellt. Auch die Kombination aus Ticket und CD halte ich für sehr gelungen.

HONEY CREEK sind ohne Zweifel derzeit der heißeste Blues-Act in Süddeutschland und stellt Blues- über Classic- bis Hard-Rock Fans gleichermaßen zufrieden. Ein großartiger Groove, gepaart mit wahnsinniger Spielfreude und einer ursympathischen Art und Weise macht HONEY CREEK zu dem, was sie sind. Diese Band sollte sich niemand entgehen lassen, weder auf Platte noch live. Die nächsten Konzerte sind bereits geplant, also vormerken und besuchen. (Pascal)

 

(Fotos. Pascal) 

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