interview warfield 01Die maximale Punktezahl gibt es bei uns nicht allzuoft, WARFIELD aus der Gegend um Kaiserslautern haben's geschafft. Wieso, weshalb, warum erfahrt ihr hier im Interview mit Johannes.

Ralf: Hi Johannes, alles klar im WARFIELD-Lager? Zuerst einmal möchte ich zum geilen ersten Album gratulieren. Hat bei uns glatt die Höchstnote gegrapscht! Was kannst Du mir zu den Aufnahmen berichten?

Johannes: Aufgenommen haben wir mit Heiko Axel in seinem kleinen Studio in Kaiserslautern. Wir haben bereits im Januar 2017 eingespielt, aus mehreren verschiedenen Gründen ist es dann doch April 2018 geworden. Wir haben uns die Zeit genommen, die wir für unseren gewünschten rohen, harten Sound gebraucht haben und ich denke und hoffe, es hat sich gelohnt! Die Herangehensweise ohne Klick aufzunehmen, war nicht ohne, sorgt allerdings für ein, wie wir finden, gewisses Live-Feeling, was letztendlich den Kern unserer Musik bildet. Bei allem Stress haben wir aber natürlich den Spaß nicht vergessen, das Ganze war ne super Zeit!

Ralf: Ihr wolltet das Ding ja erst selbst rausbringen, richtig? Wie kam es dann zum Deal mit MetalOnMetal?

Johannes: Oh ja, der Metal on Metal Deal! Richtig, wir hatten zunächst einen Self-Release geplant und bereits alles Nötige in die Wege bereitet, Cover, Layout, etc. schon erstellt. In der sage und schreibe letzten Nacht (!) bevor wir das Album endgültig in Auftrag geben wollten, kam dann die Mail von Metal on Metal, man wolle das Album herausbringen. Wir haben uns tierisch gefreut und den ganzen Plan nochmal komplett umgeworfen. Auf die Artworks und das Layout haben wir aber weiter bestanden.

Ralf: Ihr spielt ja live auch gerne mal Covers von EXODUS, RAZOR etc. Wer sonst hat euch beeinflusst? Und textmäßig? Die Titel hören sich auf den ersten Blick klischeehaft an sind aber realitätsnahe Texte mit Metaphern...oder?

Johannes: Klar, wir lieben es, Cover bei unseren Gigs zu spielen, immer ein guter Weg, das Publikum nochmal zusätzlich zu pushen! Die Einflüsse reichen über RAZOR und EXODUS, hin zu den restlichen Bay Area Größen (SLAYER, MEGADETH, TESTAMENT usw.), aber selbstverständlich spielen genau so die deutschen Thrash-Titanen (Sodom, Kreator, Destruction, Tankard, ihr wisst ja wie die Liste weitergeht) eine große Rolle! Zusätzlich lieben wir auch neuere Thrash Bands, wie zum Beispiel Suicidal Angels aus Griechenland. Was die Songtexte angeht hast du schon richtig gesagt, wir legen viel Wert darauf, politische und soziale Missstände offen zu legen und anzuprangern. Manchmal metaphorisch, manchmal sehr direkt.
Richtig, in den 90ern haben einige geile Bands ihre Richtung verloren, was aber nicht heißt, dass sie sie nicht wieder entdecken können. Siehe dazu zum Beispiel die neueren KREATOR Alben (Enemy of God, Hordes Of Chaos), die wieder mehr in die ursprüngliche thrashige Kerbe schlagen. Ich bin der Meinung, Thrash Bands dürfen sich natürlich weiterentwickeln - sollten jedoch nie vergessen, wer sie eigentlich sind. Unser nächstes Album wird garantiert an das Debut Album anknüpfen. Das ist unser Sound, so wollen wir spielen und die Clubs abreißen!

Ralf: Wie weit darf man sich im Thrash Metal weiterentwickeln? In den Neunzigern steckte das Genre in der Zwickmühle und viele Bands ließen zu viele Einflüsse zu und brachten Schrottalben aus oder lösten sich auf....

Johannes: Zum Thrash und zum Metalgenre generell kamen wir eigentlich über den Vater unseres Schlagzeugers, der selbst in den 80ern dabei war und die ganzen legendären Zeiten miterlebt hat. Diese Shows zelebrieren die roheste Art von Musik, ohne Verschnörkelungen oder sonst was. Beim (Thrash) Metal lebt die pure Emotion - und so soll es ein.

Ralf: Warum habt ihr keinen festen Bassist?

Johannes: Unser Live-Bassist Marc Hirschbach ist zusätzlich noch mit seiner Black/Thrash Band NEKKROMANIAC beschäftigt, was auch noch Zeit frisst, das Organisatorische läuft alles über uns restlichen Drei (Dome/Drummer, Matze/Guitar & mich), bei manchen Gigs hab ich auch selbst den Bass schon übernommen, also ist das eine weitere Alternative.

Ralf: Was befindet sich momentan auf Eurem Plattenteller bzw. im CD-Player?

Johannes: Welche Platte läuft gerade in meinem Plattenspieler? Mal überlegen, hab mir letztens die ersten beiden METAL CHURCH - Alben angeschafft... ansonsten höre ich immer quer alles an (meistens) älteren Sachen durch, sei es SLAYER oder MEGADETH, an neueren Bands haben es mir DISTILLATOR aus den Niederlanden mit ihrem neuen Album angetan. Und natürlich IRON MAIDEN.

interview warfield 03

Ralf: Eure Eltern kommen wie ich ja quasi noch aus einer Zeit, in der man als Metalfan meist auch glühender Sammler war und so ziemlich alles besitzen musste, was unsere damaligen Helden so veröffentlichten. Heute schreiben wir ein komplett anderes Zeitalter und die Hörgewohnheiten haben sich vor allem aufgrund von Streaming-Portalen beim jüngeren Publikum grundlegend geändert. Wie sieht dies bei dir/euch aus? Bist du Sammler und welche Art des Konsums bevorzugst du?

Johannes: Was das Sammeln angeht habe ich vor ca. 2 Jahren angefangen als ich meinen Plattenspieler zu Weihnachten bekommen habe. Das Ganze geht natürlich ins Geld aber es ist es einfach Wert! Eine CD oder Platte in der Hand oder im Regal zu haben ist einfach nicht mit digitalen Downloads zu vergleichen. Allerdings kaufe ich mir keine sonderlimitierten Platten auf die der Sänger draufgekotzt hat obwohl die Platte dann nicht mehr läuft, also ich will die Musik dann schon auch hören! So hält es eigentlich auch der Rest der Band.

Ralf: Welche Frage würdest Du gerne einmal beantworten?

Johannes: Boah, welche Frage möchte ich gerne einmal beantworten? - Wie war die World Tour mit IRON MAIDEN?

Ralf: Welches Konzert würdest du als Konzertbesucher rückblickend als dein bisher prägendstes bezeichnen?

Johannes: Das prägendste Konzert auf dem ich bisher war, das ist auch echt schwierig, Hut ab. Wahrscheinlich jeweils die ersten Male, bei denen ich SLAYER, EXODUS und so weiter im Pit verfolgt habe, da ist man mittendrin, was es zu einem ganz anderen Erlebnis macht. Auch unglaublich war die Frankfurt Show der MAIDEN England Tour 2013, die Setlist war voll mit alten, seltenen Liedern, mein Bruder (Matze, der Gitarrist) hat das Schweißband von Steve Harris gefangen und ich das Plektrum von Adrian Smith. Das war Wahnsinn!

Ralf: Um welches Konzert, das deine Eltern oder andere nahestehende alte Säcke miterleben durften, Du aber altersbedingt versäumt hast, beneidest du sie?

Johannes: Klar, ich beneide auch einige, die damals dabei gewesen sind, zum Beispiel war der Vater des Drummers auf dem ersten METALLICA Gig in Deutschland (als METALLICA noch METALLICA waren ;)). Oder auch das Konzert in der Westfalenhalle in Dortmund 1983: OZZY OSBOURNE, JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN, SCORPIONS und noch mehr, alles an einem Abend! Das erste Konzert meines Vaters war UFO irgendwann in den 70ern, das stelle ich mir auch sehr geil vor.

Ralf: Damit wäre ich mit meinen Fragen auch am Ende. Dir noch einmal ein herzliches Dankeschön und viel Erfolg mit "Wrecking Command". Möchtest du noch etwas an unsere Leser richten?

Johannes: Alles klar, cooles Interview, hat Spaß gemacht! Wer Bock auf old schooligen Teutonic Thrash hat und hin und wieder mal gerne die eigene Bude kaputt mosht, der soll doch mal in unser Debut Album "Wrecking Command" reinhören. Rattle Your God Damn Head!

(Ralf)

interview warfield 02

Bildquelle: Band

 

Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden

Neckbreaker auf Facebook

nb recruiting 2015

nb forum 2015

nb gallery 2015