Mono. - Monorchy

mono_monorchySich als Band MONO. zu nennen, ist jetzt nicht gerade die beste Idee, die man haben kann. Immerhin gibt es ja schon die japanischen Postrocker MONO, die Londoner MONO, die schon wieder Geschichte sind, dann gab es mal noch die MONO BAND von CRANBERRIES-Gitarrist Noel Hogan und nicht zu vergessen die Hamburger Rocker MONO INC. - und das sind jetzt nur die MONOs, die mir spontan einfallen. Egal, mit MONO. aus Köln reiht sich eine weitere Band in den Monoreigen ein und diese MONO. hier machen Punk.

Und wie der Punk nunmal so ist, so ist auch die zweite EP der Kölner kurz und knackig (wär' ich jetzt ein Macho, würde ich noch hinzufügen: genau wie Sängerin Sina, aber ich bin ja keiner...hehe). Gerade mal etwas länger als eine Viertelstunde ist die zweite EP des Fünfers und ganze 8 Stücke haben darauf Platz gefunden. Wobei MONO. Den geneigten Hörer erstmal foppen, denn im Booklet stehen nur 6 Songs. Ich hab' den ersten dann mal frech „Intro“ und den letzten „Raise Your Fist“ getauft (letzteren find' ich übrigens besser als den gleichnamigen Song von DORO).

Damit man so viele Songs in so wenig Zeit bekommt, braucht es kurze Songs. Das fängt schon beim 15-Sekunden-Intro an und hört mit dem von mir „Raise Your Fist“ getauften  als  49-Sekunden-Song auf. Der längste Song schaffte gerade so die 3-Minuten-Grenze. Aber genug über Längen und Grenzen geschwafelt, auf die Qualität der Songs kommt es ja letztendlich an.

Die sind, wie schon gesagt, allesamt kurz und knackig, insgesamt wirkt „Monorchy“ roher, rockiger und auch punkiger als die erste EP „Destroy“. Allerdings fand ich „Destroy“ vom Sound her besser, der war kerniger. Auf „Monorchy“ wirkt er doch etwas dumpf. Aber da die Platte ja in Eigenregie aufgenommen und eingespielt wurde, soll darauf nicht das Hauptaugenmerk liegen.

Das liegt eher auf den Songs selber, von denen viele in punktypischer Manier schon im Titel Wortspiele enthalten. Einen schlechten Song kann ich auf der EP nicht entdecken, im Gegenteil, die Kölner haben so einige Ohrwürmer geschaffen. Anspieltips: das extrem tanzbare (darf man das im Punk sagen?) „Prayvelation“ und das unglaublich groovige und doch irgendwie auch softe „Your Beer“. Aber es gibt auch Songs, die man eher als „typisch Punk“ empfindet, z.B. „Deto-Nation“ oder „Bunga Bunga“.

Ich kann nur sagen: Ich mag das, was MONO. hier abliefern. Das einzige, was mich etwas stört, ist, wenn Sängerin Sina zu sehr ins Brüllen und Schreien abdriftet. Ihr reiner roher Gesang gefällt mir besser, aber das ist ja eigentlich meine persönliche Vorliebe.  Und wer die Gelegenheit hat, diese Band live zu sehen, der sollte diese nutzen, denn live sind MONO. nochmal besser als auf CD. Ansonsten warten wir jetzt mal drauf, wann die Band mit einem kompletten Album um die Ecke kommt, und ob dieses länger als 30 Minuten wird. Denn selbst mit der ersten EP zusammen hätte man das jetzt nicht geschafft. Aber gut, das ist eben Punk. Und das ist auch gut so. (Anne)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 16:26 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 23.09.2012
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