Jane Bogaert - 5th Dimension

janebogaert_5thdimension.jpgDas Leben kann schon ungerecht sein! Da freut man sich nach langer Zeit mal wieder auf einen zünftigen Verriss, weil in der „Produktinformation“ so Namen wie David Hasselhoff, Claudia Jung, Roland Kaiser, Uwe Ochsenknecht oder (schlimmer geht’s nimmer) DJ Bobo Erwähnung finden (kein Scheiß – Ihr seid übrigens immer noch bei Neckbreaker, dem Metalzine Eures Vertrauens), und dann DAS!? „5th Dimension“, das erste Soloalbum einer gewissen in München lebenden Schweizerin namens JANE BOGAERT, die in der Vergangenheit hauptsächlich als Background-Chanteuse für die oben genannten „Acts“ in Erscheinung getreten ist, wenn sie nicht gerade damit beschäftigt war, sich als „Miss Schweiz“ zu feiern, am Eurovision Songcontest teilzunehmen oder als Dozentin zu unterrichten, ist ein astreines Gute-Laune AOR/Melodic-Pop/Rock Album, um mein Fazit gleich im zweiten Satz unterzubringen. Puh, da muss ich erst mal schlucken...und weiter geht’s.

Hört euch einfach mal die ersten fünf Songs an und jegliche Bedenken müssten von der stimmgewaltigen Dame weggeblasen (hüstel) worden sein. Statt der erwarteten halbgaren Balladen gibt’s krachende Rocksongs am Stück auf die Lauscher, von denen besonders der Opener „Fifth Dimension“, das flotte „Keep Us Strong“, sowie die beiden Duette „Still Here For Me“ (mit Jeff Scott Soto) und „Give It Up“ (mit Joe Lynn Turner) zu überzeugen wissen. Im Prinzip dauert es bis zu „Was It The Moonlight“, bis zum ersten Mal Feuerzeugatmosphäre angestimmt wird, und das ist bereits Song Nummero sieben.

Neben der singenden Protagonistin Bogaert haben auch Robert Papst und Guenther Skitschak von der deutschen Band DOMINOE, die Ende der Achtziger mit „Here I Am“ so etwas wie ein One-Hit-Wonder abgeliefert haben, einen großen Anteil am Gelingen des Albums, denn beide waren maßgeblich am Songwriting und an der Produktion beteiligt. Vor allem die Produktion ist mehr als amtlich ausgefallen, so dass die insgesamt 14 Songs richtig aus den Boxen knallen! Na ja, die drei Balladen „Was It The Moonlight“, „Crazy“ und „Open Your Heart“ mal ausgeklammert.

Neben den ersten paar bereits erwähnten Songs sind, trotz zuweilen platter Textzeilen, auch noch „I'm A Rockstar“ und „The Lady Needs An Upgrade“ (fast 8 Minuten lang!) interessant, die beide ein eher bluesrockiges Feeling besitzen, wobei der Longtrack gegen Ende hin bereits an der Grenze des Melodic Metals angekommen ist. Dass im letzten Viertel von „5th Dimension“ dann die Ideen etwas ausgehen oder anders gesagt nicht mehr ganz so zwingend umgesetzt und ausgenutzt werden, ist etwas schade, dass es mit „Locked And Tatooed“ aber gerade mal einen Song auf dem gesamten Album gibt, der nun wirklich richtig miserabel ist, überrascht schon. Selbst ohne übertriebene Polemik hätte ich da deutlich mehr erwartet.

„5th Dimnsion“ ist eine starke Scheibe, auch wenn's erst mal schwer fällt, das anzuerkennen, ich bin jedenfalls sicher, dass das Teil in naher Zukunft noch häufiger in meinem Player landen wird. Ob das Ganze auch glaubhaft ist oder JANE BOGAERT nur auf einen Zug aufspringen wollte, das wird sich in der Zukunft herausstellen, Lust auf mehr macht dieses Solodebüt auf jeden Fall. Ich hoffe zum Abschluss sei noch eine Frage an die Damen und Herren der Promoabteilung erlaubt: Wie darf man sich denn „eingebügelte Facetten und Nuancen“ vorstellen? (Maik)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 49:11 min
Label: Yesterrock
Veröffentlichungstermin: 21.05.2010  
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