Obscurity - Várar

Obscurity - VárarIn bester Amon Amarth-Tradition legen die Haudegen von OBSCURITY mit "Várar" bereits ihr viertes Album vor - und das unter dem Trollzorn-Banner und somit schon dem vierten Label der Bandgeschichte.
Weshalb die Truppe einen derartigen Plattenschmiedenverschleiss aufweist und weder bei Twilight noch bei Massacre heimisch werden konnte oder durfte, entzieht sich meiner Kenntnis, denn am Tonmaterial alleine kann die heimatlose Irrfahrt von OBSCURITY nicht gelegen haben.

Die meisten Label dürften sich nämlich die Finger lecken nach ähnlich ansprechender Tonkunst.
So ist es vorrangig die Intensität, die "Várar" gelingen lässt. Heftige Viking Black-Hymnen dröhnen aus den Boxen und laden schnell und nachdrücklich zum Mitgrölen ein - die Refrains wurden gezielt simpel und einprägsam gehalten, was die Textsicherheit auch bei erhöhtem Blutalkoholwert auf Kurs halten sollte.
Überhaupt verankert sich das Songwriting zügig im Hinterkopf, was von eingängigen Melodien und nachvollziehbarer Variation begünstigt wird.
Instrumentiert wird mit drückenden und doch flexiblen Gitarren, die mit ihrem Riffing hart am Wind liegen und ehe man es sich versieht ein musikalisches Wechselbad melancholischer, aggressiver und milder Emotionen eingelassen haben. Computergleich traktiert Drummer Arganar seine Felle - sehr geil, Daumen nach oben!
Die Vokalarbeit von Frontmann Agalaz ist es, die mir als einzige Komponente von "Várar" ein kleines bisschen Sorgen bereitet, denn die ewig gleiche Stimmlage könnte so manchen Fan auf Dauer Abstand nehmen lassen - an sich wurde die düstere Schreistimme aber gut gewählt und passt zum galoppierenden Gesamtbild.
Nicht unterschlagen werden sollte ausserdem, dass man mit Bony (Japanische Kampfhörspiele), Arkadius (Suidakra) und Manuel (Path Of Golconda) gleich drei klangvolle Gastsänger an Bord holen konnte, die Agalaz am Mikrofon ehrenwert unterstützen.
Das letzte positive Licht wirft die Produktion auf den Obscurity-Viertling, denn auch hier stimmt alles!

Das abschliessende Urteil kann nur sehr gut ausfallen, denn mir persönlich gefällt "Várar" nicht nur rundum, sondern überzeugt auch mehr als die meisten anderen Viking Black Veröffentlichungen der jüngsten Zeit.
Und auch wenn man den großen Vorbildern von Amon Amarth noch nicht das Wasser reichen kann, so wandelt man souverän auf deren Spuren.
Nicht von schlechten Eltern, das Teil - hoffen wir, dass OBSCURITY nun ihre labeltechnische Ruhe finden und ihre Energie zukünftig ausschliesslich in die Musik stecken können. (Bluttaufe)

Bewertung: 7,5 / 10


Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 41:19 min
Label: Trollzorn
Veröffentlichungstermin: 06.03.2009

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