Kiss - Destroyer (45th Anniversary)

kiss destroyerWenn eine Band auf dieser Welt weiß, wie sie die goldene Milchkuh melkt, dann gewiss KISS.Somit ist es zu keinem Zeitpunkt verwunderlich, dass “Destroyer” zum 45. Jubiläum einen Re-Release erhält.

KISS mögen zwar die Milchkuh melken, doch angesichts der Qualität des Albums stört das kein bisschen. Letzten Endes bleibt immer noch die Möglichkeit von vornherein zu entscheiden, die Veröffentlichung zu überspringen. Ob sich der Kauf lohnt, muss jeder selbst entscheiden. Musikalisch in jedem Fall, denn “Destroyer” ist auch 2022 für mich DAS KISS-Album. Hier reiht sich für mich bis auf “Love Is Alright” wirklich ein extraklasse Song an den nächsten. Möglicherweise strahlt “Destroyer” für mich aber auch heller als andere Alben, da dies mein erster richtiger Kontakt mit KISS war (“Alive 2” folgte erst später). Und so hab ich noch immer sehr viel Spaß beim Hören dieser hochkarätigen Platte.

Allerdings habe auch ich bereits einige Versionen des Albums im Regal stehen, und ob dieser Re-Release nun so viel mehr bietet als die vorherigen, ist fraglich. Zur Bemusterung liegt uns die Doppel-CD vor, welche neben den neun Songs des Originals noch Demostücke, Rarities und Live-Aufnahmen beinhaltet. Wie immer ist es interessant, Demo-Aufnahmen zu hören, diesmal von Paul Stanley und Gene Simmons. Doch Demo-Songs sind natürlich nicht für jedermann gleichermaßen interessant. Bei den Rarities punktet natürlich “Beth” im Akustik-Mix-Gewand. Die als “Mono Single Edit” betitelte Version von “Shout It Out Loud” ist schon wieder etwas fragwürdig, wobei der Song natürlich noch immer ein absoluter Überflieger ist. Wer schon immer wissen wollte, wie “King Of The Night Time World” im Proberaum klang, kann hier einen Eindruck gewinnen. Was ein Song wie “Detroit Rock City” als Instrumental-Version bringen soll, will sich mir allerdings nicht wirklich erschließen. Da ist die “early Version” von “Flaming Youth” wieder interessanter, ebenso der alternative Mix von “Shout It Out Loud”.

Die vier abschließenden Tracks stammen von einem Konzert in Paris vom 22. Mai 1976. Die Soundqualität hiervon ist jedoch nicht besonders gut und entspricht für mich maximal Bootleg-Qualität. Natürlich sind mir Live-Tracks stets lieber als Demostücke oder alternative Fassungen, aber da habe ich schon deutlich bessere Aufnahmen aus jenen Jahren gehört.

Würde ich “Destroyer” empfehlen? Ganz klares “Ja”, und zwar jedem, aber wirklich jedem. Über das Bonusmaterial lässt sich hingegen streiten. Ich selbst sehe darin keinen wirklich großen Mehrwert, allerdings hat man diesen Effekt in unserer Zeit leider häufiger. Mir persönlich bringt es zumeist mehr, wenn als Bonus-CD einfach eine gute alte Live-Aufnahme dazu gepackt wird, als vermeintliche Schätze auf Demo-Tapes zu suchen. DEF LEPPARD haben es vorgemacht mit ihrer “Pyromania” Deluxe-Edition und ich werde nicht müde, es immer wieder zu erwähnen. Bis dahin bleibt nur weiterhin dem “God Of Thunder” zu huldigen. Denn auch wenn er und seine Mannen natürlich sehr auf unsere Scheinchen aus sind, haben sie mit “Destroyer” einen Klassiker erschaffen, der so nicht jedem gelingt. (Pascal)

 

Bewertung Album:

Pascal9,5 9,5 / 10

Bewertung Re-Release:

Pascal7,0 7 / 10


Anzahl der Songs: 10 (CD 1) / 16 (CD 2)
Spielzeit: 34:16 min (CD 1) / 52:26 min (CD 2)
Label: Universal
Veröffentlichungstermin: 10.12.2021

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