Marco Mendoza - Live For Tomorrow

Marco Mendoza - Live For Tomorrow Marco Mendoza gehört wohl mit zu den begehrtesten Session-Musikern überhaupt. Schaut man sich die Liste der Musiker an, mit denen er bereits Alben aufgenommen hat, zeigt sich sowohl seine Vielseitigkeit als auch die hohe Klasse seines Könnens: Steve Lukather (TOTO), WHITESNAKE, OZZY OSBOURNE, THIN LIZZY, Al Jarreau – bilden nur einen kleinen Auszug.
Mit seinem aktuellen Soloalbum, auf dem er sich der Unterstützung illustrer Namen gesichert hat, zeigt Marco neben seinen Fähigkeiten am Bass erstmals sein Sangestalent.

Musikalisch kann Marco seine Einflüsse auf „Live For Tomorrow“ zu keiner Zeit verhehlen – direkt der leicht bluesige Opener „Not For Me“ zeigt deutliche Parallelen zu WHITESNAKE/David Coverdale. Zum Titeltrack gibt sich Steve Lukather persönlich die Ehre, die Gitarrenparts einzuspielen – was man umgehend bemerkt – der Mann besitzt eben seinen eigenen Stil und da kann auch ein Richie Kotzen, der ansonsten den Sechssaiter eingespielt hat, nicht ganz mithalten. Ansonsten ist „Live For Tomorrow“ deutlich „straight forward“ und gibt mehr Gas als noch der Opener – die Stilrichtung wird aber zu keiner Zeit auch nur ansatzweise verlassen.

Das Dutzend Songs bahnt sich fortan musikalisch hochwertig, weiterhin stark blueslastig und immer wieder rockig seinen Weg – so geht das groovige „Lettin´ Go“ angenehm ins Ohr, dafür rockt „Look Out For The Boys“ etwas mehr und wartet mit gelungenen Riffs auf.
„I Want You“ kann trotz der recht knackigen Grundstimmung den Durchbruch nicht so recht finden, dafür ist den Herren Mendoza & Co. Mit „Your Touch“ ein weiterer eingängiger Groover mit Ohrwurmpotential gelungen. Mit Doug Aldrich, der hier die Gitarre umgehängt hat, wird Marco von einem WHITESNAKE-Mitstreiter unterstützt.

„Let The Sun Shine“ kommt mit deutlich aufgehellter Grundstimmung daher, leicht und fröhlich – seichter Melodic Rock zum Berieseln lassen. „You Got Me“ gibt erwartungsgemäß wieder etwas mehr Gas und mit „In My Face“ drehen die Herren sogar mal überraschend heavy auf, so dass einem hier die rasanten Licks nur so um die Ohren fliegen. Auf gleichem Level bewegt sich „Broken“, so dass die nachfolgende Vollbremsung zum extrem seichten „Still In Me“ schon unerwartet kommt.
Zum Schlusstrack „Dance With Me“ zeigt Mendoza, dass er nach dieser Vollbremsung doch tatsächlich noch mehr Geschwindigkeit herausnehmen kann und liefert eine unplugged-Ballade ab, die instrumentell zwar überzeugt – aber gesanglich grenzwertig ist.
Apropos gesanglich – die als „hervorragender Mix zwischen David Coverdale, Paul Rodgers bis hin zu Eric Martin“ angekündigte Stimme von Marco entpuppt sich als durchgängi extrem näselnd und bei weitem hinter seinen Fertigkeiten am Bass zurücksteckend.

Das Fazit für „Live For Tomorrow“ fällt entsprechend zweigeteilt aus. Die zwölf Songs sind bis auf wenige Ausnahmen (um genau zu sein: die beiden zu seichten letzten Tracks) sehr gelungen und zu empfehlen – wäre da nicht die zu großen Teilen sehr gewöhnungsbedürftige Stimme. Er tönt so, wie man sich vielleicht Glenn Hughes nach dem dreiundzwanzigsten Schnaps vorstellen mag. Marco tut besser daran, bei zukünftigen Soloalben zwar weiterhin die Songs zu schreiben und den Bass zu bedienen – aber den Gesang sollte er dann besser jemandem anderem überlassen. Wegen der hochwertigen Songs gibt es aber immer noch 6,5 Punkte.  (Naglagor)

Anspieltipps: „Look Out For The Boys“, „Your Touch”, „In My Face”

 

Bewertung:   6,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 49:36 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 06.07.2007

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