Heavysaurus - Rock´n´Rarrr Music

heavysaurus rocknrarrrmusicDas Problem kennen viele Musikliebhaber: Wie schaffe ich es den eigenen Nachwuchs dazu zu bringen in meine Fußstapfen zu treten und die Plattensammlung von Mama und Papa weiterzuführen? Das dachte sich auch Mirka Rantanen, der ehemalige Drummer von THUNDERSTONE und rief HEVISAURUS ins Leben, mit denen er Hard´n´Heavy-Mucke kindgerecht aufbereitet. Da die Finnen nun mal etwas verrückt sind, wurde die Truppe dort zum Riesenerfolg, auch wenn die Konzerte stets nachmittags stattfanden. Da man mit den Klängen tatsächlich die lieben Kleinen an härtere Musik heranführen kann, durfte der wichtigste Markt für solche Klänge nicht hinten anstehen. Also machte sich ein deutscher Ableger der Formation auf, dieses Rezept zu adaptieren, inklusive des Dinosaurier-Images. Mit eingedeutschten Titeln der Originale kommen HEAVYSAURUS nun auch bei uns mit dem Debüt „Rock´n´Rarrr Music“ um die Ecke.

Das hört sich erstmal sehr schräg an, wenn man dann die fiktive Bandgeschichte des Promoschreibens gelesen hat, kommt einem das noch viel komischer vor. Zum Beginn der Scheibe wird die Geschichte noch einmal in dem lustigen Hörspiel „Heavysaurus Im Studio“ erläutert. Dabei ist das allerdings wie die finnische Ausgabe kein Nonsensprodukt, stattdessen stehen gestandene Musiker dahinter. Für den Gesang zeichnet sich der sehr bekannte Musiker und Produzent Michael Voss verantwortlich, während Christoph Leim von THE NEW BLACK die sechs Saiten bedient. Für die Shows müssen sie sich natürlich alle in die Kostüme zwängen, und im Booklet sind auch nur die Pseudonyme Mr. Heavysaurus und Riffi Raffi vermerkt.

Wen die Maskerade und die Pseudonyme an LORDI erinnern, liegt musikalisch nicht so weit weg. Trotz des Bandnamens wird eher Hard Rock geboten, der härtetechnisch nicht unbedingt zu den Schwergewichten zählt, auch die dezente Anspielung an AC/DC kommt nicht von ungefähr. Im richtigen Opener „Yeah Heavysaurus“ stand dann eher der Stampfrhythmus aus „Heaven´s On Fire“ von KISS mit seinen wuchtigen Drums Pate. Im Gegensatz zu den Schminkerockern sind hier die Keyboards deutlich präsenter, sicherlich möchte man die Sounds für die Kids etwas weichspülen, um diese nicht gleich zu verschrecken. Sehr eingängige Refrains dienen da ebenfalls dazu, schließlich lieben es Kinder, ihre Hits mitzusingen.

Die Hair Metal-lastige Schiene wird auch in einigen anderen Stücken gefahren, angefangen bei „Dino Metalheads“, das in der Strophe etwas kantiger ist, dafür fällt der Refrain noch cheesiger aus. Noch tiefer in den Kitschtopf wird bei „Schatzsuche“ und Rupulina“ gegriffen, die mit der BON JOVI-Frühphase kokettieren und sogar in den Melodic Rock abdriften,  „AhAh“-Chöre inbegriffen.  Etwas zeitgemäßer, speziell in Sachen Keyboards kommt dann am Ende „Raumschiff Juranoid“ daher.
Diese Ansätze verarbeitet „Rarrr“ noch weiter und neigt mit seinen einleitenden Harmonien sowie der getragenen Melodieführung in Richtung Symphonic Metal. Doch auch dieser Chorus ist trotz dezent düsterem Anstrich  sehr hymnisch gestaltet, bevor dann ein an RAMMSTEIN gemahnendes Riff reinfegt. Ähnliches kann man ebenfalls in „Kaugummi Ist Mega“ entdecken, wobei der Rest des Titels eher als typisch finnischer Power Metal durchgeht.

Sicherlich kommen dem gestandenen Hard´n´Heavy-Veteran in der Vaterrolle einige Passagen sehr bekannt vor, teilweise wurde schon dreist abgekupfert. Dies kann allerdings zum Konzept dazu gehören, um einfach den Wiedererkunngswert für den Nachwuchs zu erhöhen. So geht der „Heavy Metal Twister“ mit seiner Mischung aus JUDAS PRIEST-Riffs und klassischem Rock´n´Roll fast als Hommage an deren „Johnny B. Goode“-Version durch. Um der Zielgruppe den Zugang weiter zu erleichtern wurden mit dem „Dinolied: Heavysaurus Tag“ und „“Dinos Spielen…“ die Kinderliedklassiker „Heut Ist So Ein Schöner Tag“ und „Drei Chinesen Mit dem Kontrabass“ um ein paar AC/DC-Riffs und neue Texte erweitert.

Von den Lyrics her spielt sich ohnehin alles im Land der Dinos ab und versucht ernsthaft das etwas alberne Image aufrecht zu erhalten. Doch auch sonstige Kinderthemen wie Freunde, diverse Spiele, Klamotten oder Kaugummiblasen halten Einzug auf „Rock´n´Rarrr Music“. Das Ganze ist musikalisch auch sehr passabel umgesetzt, vor allem in einigen Soli kann Leim glänzen. Mich stört allerdings das wohl ebenso kindgerechte komprimierte Mastering, denn in einem gewissen Alter können Kinder Tiefe in der Musik ohnehin nicht antizipieren. Mit einer knackigeren Umsetzung könnten diese Kompositionen auch ältere Semester richtig aus der Reserve locken, als Heranführung an die Materie eignen sich HEAVYSAURUS aber auf alle Fälle. (Pfälzer)


Bewertung:

Pfaelzer6,0 6 / 10

Ich finde das Album so super, das hört sich wirklich an wie Papas Musik, jetzt können wor gemeinsam rocken, vielleicht höre ich bald noch mehr von ihm ausser QUEEN und BRUCE SPRINGSTEEN. Endlich verstehen uns die Erwachsenen mal! Das ist so gut für jede Kinderparty, ich glaube ich schenke das auf jedem Kindergeburtstag, damit es abgehen kann, juchu! Meine Lieblingssongs sind klar "Kaugummi Ist Mega" und "Rupulina"! (Matilda)


Bewertung:

Matilda9,0 9 / 10


Anzahl der Songs:11
Spielzeit: 43:47 min
Label: Europa/Sony
Veröffentlichungstermin: 18.05.2018

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