Interview mit Mike Puleo und John Gallo (Orodruin)

interviews 20200124 orodruin2ORODRUIN ist eine der wenigen Doomacts, welche ähnlich wie seinerzeit BLACK SABBATH auch andere Zielgruppen ansprechen, als die Die Hard-Doomfraktion. Ihre Mixtur aus Rock, Doom und traditionellen Heavy Metal klingt dank melodiösen Leadgesang und eingängigem Songwriting einfach zeitlos und vor allem mitreissend. Ihr letztes Album ist bereits 16 Jahre her...

Ralf: Hi Mike / John, schön, dass ihr wieder da seid. Was habt ihr den die ganze Zeit getrieben seit „Epicurean Mass“?

Mike: Es ist großartig, wieder da zu sein. Ich bin froh, dass wir nicht vergessen wurden. Seitdem hatte John einige Soloarbeiten aufgenommen und ich bin weggezogen, um klassische Gitarre zu studieren. ORODRUIN spielten weiterhin einige Doom Metal-Festivals in den USA, aber nach einer Weile ließ das auch nach. Wir hatten unsere letzte Tour im Jahr 2014, als Plattenlabels Interesse an der Veröffentlichung unseres nächsten Albums zeigten. John und ich wollten unbedingt neue Musik schreiben und ein paar Jahre später war „Ruins Of Eternity“ geboren.

John: Genau, wie Mike bereits sagte, auf unserer Reise waren wir getrennt, doch letztlich schafften es wir es zusammen ins Herz von Mordor und blicken wieder auf die Feuer von ORODRUIN, den Berg des Todes.

Ralf: Es gibt ja eine Menge unveröffentlichter Songs und Demos von Euch. Gab es nie Pläne, diese als Compilation mal herauszubringen?

Mike: Wie die meisten Bands versuchen wir, uns als Musiker und Songwriter weiter zu entwickeln. Und die Songs, die wir vor zehn Jahren geschrieben haben, spiegeln nicht wirklich wider, wer wir jetzt sind. Ich denke, die Demos zeigen einen natürlichen Fortschritt in Richtung unseres aktuellen Sounds, aber ich habe nicht vor, Songs aus der Vergangenheit noch einmal zu veröffentlichen.

Ralf: „Ruins Of Eternity“ heisst Euer neues Album…

Mike: Es hat ein paar Jahre gedauert, um die Songs zu schreiben. Tatsächlich wurde ein Teil des Albums nur wenige Tage vor dem Betreten des Studios geschrieben. Wir sind total zufrieden damit. Viele Leute haben lange auf unser zweites Album gewartet und ich denke, wir haben die Erwartungen erfüllt. Wir hatten viel Spaß im Studio und hatten das Glück, mit Joe Chudyk als unseren Toningenieur zusammengearbeitet zu haben. Er verstand unsere Vorstellungen wirklich und teilte unsere Vision einer organischen, leistungsbasierten Aufnahme.

Ralf: Was sind Eure Einflüse?

Mike: Viele unserer musikalischen Einflüsse kommen in unserem Songwriting zum Ausdruck. Natürlich ist unser Haupteinfluss BLACK SABBATH, aber abgesehen davon sind wir alle große Fans von Heavy Metal, Siebziger-Hard Rock und progressiver Musik.

interviews 20200124 orodruin1Ralf: ORODRUIN ist ja ein dunkler Berg in Mordor, nicht wahr? Seid ihr große Tolkien-Fans und habt ihr schon mal was von der Black Metal Band ORODRUIN aus Oregon gehört?

John: “All that is gold does not glitter, Not all those who
wander are lost; The old that is strong does not wither, Deep roots are not reached by the frost….”

Ja, wir werden Tolkien immer lieben! Ich habe erst 2001/2002 von den amerikanischen ORODRUIN gehört. 1999 gab es eine Ein-Mann-Black Metal-Band aus Holland, die ORODRUIN hieß, Aber dies war nachdem ich unsere Band so genannt hatte. Ich habe mich an ihn gewandt und erwähnt, dass ich überlegt habe, für unseren Bandnamen einen anderen Tolkien-Charakter zu verwenden, aber am Ende habe ich mich dagegen entschieden, da wir aus verschiedenen Ländern und Genres stammen.

Ralf: The Coverartwork ist sehr geschmackvoll, von wem stammt es?

John: Es ist eine Photoshop-Manipulation von "Stormy Sea With Lighthouse" von Carl Blechen und "Expulsion From The Garden Of Eden" von Thomas Cole sowie einigen anderen Bildern, die ineinandergreifen. Ich war bereits ein Fan des Werkes von Thomas Cole, weil wir die gleiche Bilderserie verwendet haben, als ich das Cover des ersten Albums für "Epicurean Mass" gemacht habe. Es fühlte sich für uns natürlich an, mit diesem Thema fortzufahren.

Ralf: Neues Album – neues Label. Wie kam es zum Deal mit Cruz del Sur und was denkst Du über Psychedoomelic, eurem alten Label?

Mike: Unser Freund Tom Phillips hatte mit uns Kontakt aufgenommen, und uns mit dem Deal bei Cruz Del Sur unterstützt. Sie schienen gut zu unserer nächsten Platte zu passen. Enrico vertraute darauf, dass wir das Album machen, das wir machen wollten. Alles hat bisher großartig geklappt. Psychedoomelic Records wird immer einen Platz in unseren Herzen halten. Damals gab es so wenige Bands und Plattenlabels, die sich auf Doom Metal konzentrierten, ich bin dankbar, dass ich ein Teil davon gewesen bin.

Ralf: Ihr habt ja bereits 2004 in Europa mit PENANCE gespielt und auch auf dem legendären Doom Shall Rise festival. Wie waren Eure Eindrücke?

John: Unglaublich, eine der besten Erfahrungen in Europa mit unserem Label / Tourmanager Mark Hegedus zu reisen und den Bus mit unseren Freunden von PENANCE zu teilen! Auch mit besonderen Leuten wie Poller Csaba, der für Psychedoomelic schrieb, und Frank von WELL OF SOULS, der uns bei der Ausrüstung half! Doom Shall Rise war unglaublich und wir haben zum ersten Mal die Auswirkungen eines All-Doom-Metal-Festivals gespürt… und das in einer alten Kirche!!! Mehr Doom geht nicht.

Ralf: Ihr werdet nach Deutschland zum kommenden Doom Shall Rise-Festival zurückkehren…

Mike: Wir freuen uns sehr. Es wird episch!
John: Ja, es ist überwältigend, ein Teil von so etwas Besonderem zu sein! Wir können es kaum erwarten, so viel DOOM zu hören und zu spielen!

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