...And You Will Know Us By The Trail Of Dead - Lost Songs

And_You_Will_Know_Us_By_The_Trail_of_Dead__Lost_SongsNa, da haben mich die Texaner ...AND YOU WILL KNOW  US BY THE TRAIL OF DEAD (in der Folge: AYWKUBTTOD oder ...TRAIL OF DEAD) aber mal gewaltig auf dem falschen Fuß erwischt! Ehrlich gesagt: So richtig verfolgt hatte ich die Band bisher ohnehin nicht und ich war bisher der Annahme, daß die Band um Conrad Keely bombatisch-progressiven Alternative spielen, wie es Maik noch vor anderthalb Jahren festgestellt hat (hier).
Dies mag vielleicht der Fall gewesen sein, aber auf "Lost Songs" liegen die Karten ohne Frage anders: Es brettert mir ein deutlich roherer und spontanerer Sound um die Lauscher, der im ersten Augenblick so gar nicht nach "vertonten Monumenten" oder "Kopfkino-Mucke" klingt - aber dies halt auch nur auf den ersten Blick...

...denn hinter der scheinbar schrammel-punkigen Fassade tummeln sich natürlich auch Songs mit Köpfchen, das scheint einfach das Trademark des kongenialen Duos Keely/Reece zu sein. So startet Album Nummer Acht in der AYWKUBTTOD-Historie mit "Open Doors" nach gut einer Minute Intro mit einem wahren Smash-Inferno und wird mit "Pinhole Cameras" und "Up To Infinity" nicht minder lärmig-intensiv gefolgt. Die erste Viertelstunde ist ein wahrer Durchrüttler vor dem Herren, Junge Junge!
Auch "Catatonia" und "Bright Young Things" halten den Schrammel-Faktor ebenso am oberen Level, Riff folgt auf Riff, von Bombast und Überladung keine Spur.

Erst bei "Opera Obscura", wo man sich augenscheinlich an QUEENS OF THE STONE AGE orientiert, wird es ein wenig gemächlicher, aber das Adjektiv "eingängig" möchte ich noch nicht gebrauchen; dies ist erst beim Titeltrack der Fall. Dieser wird zwar von hektischen Tom-Wirbeln im Überfluss begleitet , aber legt eine schöne Gesangsmelodie darüber - man sollte es nicht denken, aber das passt!
Genauso passend wie die AT THE DRIVE-IN-Huldigung "A Place To Rest" oder das mehrfache Crescendo in "Flower Card Games" mit besinnlichem Ende oder dem verträumten "Awestruck", wo plötzlich Einflüsse von Bands wie SNOW PATROL oder EDITORS Einzug halten. Quasi die Antithese zum Lärm rundrum, aber warum nicht?! Der coole und fast schon swingend-wavige Ausklang mit "Time And Again" muss den Jungs auch erst mal einer nachmachen.

Was sich im obigen Text stilistisch vielleicht ein wenig wirr und arg zusammenstückelt liest, ist aber dennoch alles in allem in der Gesamtheit von "Lost Songs" eine stimmige Angelegenheit. Auch wenn der Punk-Faktor für meinen Geschmack ein wenig ZU dick aufgetragen wurde und mir eher die sachtereren Songs im Ohr hängen geblieben sind, hat mich die Scheibe definitiv neugierig auf "mehr" Material von ...AND YOU WILL KNOW  US BY THE TRAIL OF DEAD gemacht! (Brix)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 45:43 min
Label: Richter Scale / Superball Music
Veröffentlichungstermin: 22.10.2012

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