Nahemah - A New Constellation

nahemah_-_a_new_constellation.jpgSeit dem eigens veröffentlichten Album „Edens In Communion“ aus dem Jahre 1999 werkelt die spanische Truppe NAHEMAH an ihrem Sound. Nun steht unter dem Labelpartner Lifeforce Records die insgesamt vierte Auskopplung der Band an. Der neue Silberling hört auf den Namen „A New Constellation“ und dieser soll Programm sein. Denn bei den Spaniern handelt es sich um eine Truppe die fortwährend in Entwicklung bleiben will, immer neue Elemente in ihrer Musik schaffen will und die Zuhörerschaft mit ihren Kompositionen verzaubern will. Musikalisch bewegt man sich dementsprechend auf einem riesigen Spektrum.

Und dieses Spektrum wird gleich zu Beginn deutlich, denn Abwechslung wird bei den Spaniern ganz groß geschrieben. Den Anfang macht hierfür der Song „Much us“, welcher bereits eine wahnsinnige Atmosphäre aufzubauen vermag. Mit einer Mischung aus Prog- und Darkmetal dümpelt der Song mit einem Hauch Aggressivität vor sich hin. Hindümpeln ist hierbei allerdings keineswegs negativ gemeint. Ganz im Gegenteil, man wird von den langsamen Klängen regelrecht fort getragen. Die Gitarrenwände die sich hier aufbauen werden perfekt von den Keyboards unterstützt und auch die Shouts von Frontmann Pablo Egido sind nicht von schlechten Eltern und tragen zu einer melancholischen Stimmung bei als stünde die Welt kurz vor dem Abgrund.

Mit NAHEMAH tritt wieder einmal eine Band ins Licht, welche sich einer Experimentierfreudigkeit hingeben. Sie kombinieren nicht nur sinnlos Stile und Instrumente miteinander um durch vorgegaukelte Innovation etwas zu beweisen sondern diese Herren beweisen wahre Innovation. So viele unterschiedliche Parts und Facetten der Band offenbaren sich in diesen rund 48 Minuten Laufzeit. Ob dies nun rabiatere Klänge wie in „Absynthe“ sind, welcher schneller und vor allem aggressiver daher kommt oder ob es eine stetige Abwechslung zwischen sehr langsamen clean gesungenen, melancholischen Passagen und härteren Parts wie bei „Follow Me“  ist. Auch Darkmetalelemente finden bei NAHEMAH Anklang. Um der Experimentierfreudigkeit der Spanier den letzten Schliff zu verpassen dürfen diese Soundteppiche die aufgefahren werden auch noch manchmal von einem Saxophon unterstützt werden, welches sich im Gesamtbild wirklich sehr gut macht.

Ich könnte glaube ich noch Seitenweise schreiben wie genial ich diese Platte gerade finde, wie viel Abwechslung sie bietet, aber dennoch sollte ich mich mit ein paar negativen Aspekten beschäftigen. Ein Punkt der bei mir manchmal sehr bitter aufstößt ist, dass die Passagen teilweise sehr in die Länge gezogen wurden und sich somit öfter das Gefühl breitmacht, dass es endlich weitergehen soll. Ein anderer Punkt ist, dass man diese Platte wohl lieber nicht nur nebenher hören sollte. Es gibt auf „A New Constellation“ viel zu entdecken und dafür muss man bekanntlich Zeit investieren. Der Silberling wird auch sicherlich nicht auf Anhieb zünden und für einen von dem einen zum anderen Moment die Entdeckung einer Hammerscheibe sein, aber sie entwickelt sich sehr gut. Nachdem man sich näher mit dem Material beschäftigt hat wird es von mal zu mal besser, zumindest bei mir.

Freunden von Abwechslung, Leuten mit einem weit gefächerten Musikgeschmack kann ich absolut zu diesem Album raten. Hier verbinden sich Prog-, Dark-, Gothic- und Deathmetal. Die unterschiedlichsten Emotionen kommen bei dem neuen Werk der Spanier auf. Von Hass über die pure Melancholie macht man auf dieser Platte wohl einiges mit. Fans von OPETH und KATATONIA kommen sicherlich auch hier auf ihre Kosten. Ich kann euch nur viel Spaß mit NAHEMAH wünschen und hoffe dass noch eine Platte von dem Kaliber kommt.


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 48:31 min
Label: Lifeforce Records
Veröffentlichungstermin: 26.05.2009

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