The Italian Way - One For The Violence (EP)

theitalianway onefortheviolenceDer lange persönliche Kontakt zu einer Band hat manchmal nicht zu unterschätzende Vorteile. So verhält es sich bei mir im Falle von THE ITALIAN WAY. Weshalb ich auch die Ehre hatte, die neue EP der Karlsruher, welche auf den Namen „One For The Violence“ hört, lange vor der Veröffentlichung in ihrer Rohfassung zu hören. Damals hatten die Songs noch teilweise recht lustige Arbeitstitel wie „Bored“ oder „Slayer“. Am 21.07. erschien dann, zwei Jahre nach „Destroy Yourself“ die neue EP der Gruppe.

Jetzt kann man sich natürlich fragen, warum das Review erst jetzt kommt, wenn „One For The Violence“ doch schon seit bald 3 Monaten erhältlich ist. Nun, dies lag zum einen an diversen anderen Verpflichtungen meinerseits zum anderen an der Tatsache, dass die geplante Veröffentlichung in physischer Form aufgrund technischer Probleme mittlerweile auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Eine Besprechung der Rohfassung der EP hätte jedoch auch nicht wirklich Sinn gemacht, da diese ja nicht das Endprodukt beschrieben hätte.

Das Ganze war also ein wenig eine Zwickmühle, weil ich „One For The Violence“ auch nicht unbesprochen lassen wollte, dafür war das bisher Gehörte nämlich eindeutig zu gut. Schließlich brannte mir Sänger Lucio Davide Tabuso die EP einfach auf einen normalen CD-Rohling. Problem gelöst. Und was ich da in der finalen, von Noel Auch produzierten Version zu hören bekam, hat es wirklich in sich.

Das beginnt schon mit dem Opener „J.I.A.“, wobei es sich um das bereits erwähnte „Bored“ handelt. Hierbei handelt es sich um die von T.I.W. bereits bekannte Mischung aus Thrash Metal und Hardcore, der man als zusätzliche Zutat, jedoch eine winzige Prise Stoner – man höre sich nur einmal den Refrain an – beigefügt hat. Der aberwitzige Text, der davon handelt, dass der Sänger eigentlich einen Text schreiben will, dann aber zunächst zu Kokain greift, um schließlich auf den bekannten Pornoseiten zu landen ist dermaßen abgedreht und ironisch, dass man sich vor Lachen kaum noch halten kann. Eine wirklich gelungene Nummer.

„I’m On The List“ zeigt THE ITALIAN WAY dann von der altbekannten Seite. Wobei man durchaus merkt, dass die Band sich in den letzten zwei Jahren musikalisch gewaltig weiterentwickelt hat. Davon zeugen auch „Caught In A Picture“, das wie eine Mischung aus SLAYER und PANTERA klingt und „Colors Turned To Black And White“ bei dem man den Gedanken an ältere KREATOR nicht aus dem Kopf kriegt. Also doch alles beim Alten?

Nicht ganz. Denn mit dem vorletzten der insgesamt 6 Songs gelingt T.I.W. eine faustdicke Überraschung. Statt seinem gewohnten Gesang packt Lu bei „Let It Burn“ nämlich urplötzlich herrlich derben Death Metal – Gesang aus. Das hätte so wohl niemand erwartet. Dabei gelingt es ihm sogar überzeugender zu klingen als mancher Sänger einer Death Metal Band.

Auf „One For The Violence“ wagen THE ITALIAN WAY das eine oder andere musikalische Experiment und zeigen, dass man sie nicht nur auf Thrash Metal und Hardcore beschränken sollte.

Die hier enthaltenen sechs Nummern wecken die Lust auf mehr. Erhältlich ist die EP über Bandcamp und die üblichen Musikplattformen. (Matthias)

Bewertung:

Matthias8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 22:32 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 21.07.2020

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