Jonas Herde - The Perspective Of The Gardener

jonasherde theperspectiveofthegardenerSoloalben im weiteren Sinne sind heutzutage alles andere als eine Seltenheit, da leider viel zu viele Künstler der Meinung sind, sie müssten abseits ihrer eigentlichen Bands und Projekte, noch weitere Energie in Musik stecken. Jedem, das seine. Soloalben im engeren Sinne sind hingegen eine Rarität, „The Perspective Of The Gardener“ ist eine von diesen.

Schaut man ins Booklet des Albums, dann steht da „all words, music, instruments and vocals by Jonas Herde“. „The Perspective Of The Gardener“, das über mehrere Jahre entstand, ist also tatsächlich ein Album einer einzigen Person und dafür klingt das Album dann auch gar nicht so schlecht. Wenn man ganz genau sein möchte, stimmt das mit dem Soloalbum dann aber doch nicht zu 100 Prozent, denn ein gewisser Dedi Herde hat bei einem Song Bass gespielt und wer jetzt ganz gut informiert ist, der wird vielleicht wissen, dass es sich bei Dedi Herde um den Bassisten der Gießener Pop/Rock Band JULI handelt.

Das aber nur am Rande, denn mit leicht verdaulichem Pop/Rock mit melancholischer Note, wie ihn JULI vor allem in ihren ersten Bandjahren perfektioniert haben, hat dieses Album hier nun so gar nichts zu tun.
„The Perspective Of The Gardener“ ist musikalisch gar nicht so weit entfernt von dem von vielen Musikliebhabern geschätzten Projekt SOPHIA, geht also stark in eine negative, düstere Richtung und alles bleibt recht dezent instrumentiert.

Das ist sicherlich ein Punkt, der dazu beigetragen hat, dass JONAS HERDE dieses Album mehr oder weniger alleine aufnehmen konnte, die Songs werden von akustischer Gitarre und Piano getragen, weitere Instrumente werden nur recht dezent eingesetzt. Auch der Gesang von JONAS HERDE fällt nicht negativ ins Gewicht, auch ein Robin Proper-Shepard ist jetzt nicht der beste Sänger, er kann aber dennoch perfekt Emotionen in seine Worte legen.
Auch JONAS HERDE versucht das bei den acht Songs dieses Albums, das funktioniert meistens auch ganz gut, das Songwriting insgesamt geht über die gesamte Spielzeit von fast 50 Minuten dann aber leider doch zu oft in eine zu träge und bedächtige Richtung.

Da würde man sich als Hörer dann schon einmal wünschen, dass was passiert, dass ein Song mal aus sich herausbricht, dass etwas Außergewöhnliches zu Tage tritt. Durchweg melancholische Songs wie „Featherless“, „The Entering“ und „Purple Birds“ funktionieren für sich schon ganz ordentlich, dem Album fehlt es aber über seine gesamte Distanz schon deutlich an Variabilität und songschreiberischer Klasse.

Man wird als Hörer auf jeden Fall nicht gedanklich in eine andere Welt verfrachtet, wie das beispielsweise bei PINK FLOYD oder den Balladen von OPETH der Fall ist, andererseits ist „The Perspective Of The Gardener“ schon sehr ordentlich geraten, wenn man zur Kenntnis nimmt, das eine Person alles im Alleingang gemacht hat. Wie auch immer, dieses Album ist sowieso nur gedacht für Freaks und Außenseiter. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20167,0 7 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 49:00 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 13.07.2018

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