Gloomar Festival (17.11.2018, Neunkirchen)

gloomarfestival flyerDie Festivallandschaft im Saarland ist sehr überschaubar, dazu noch durch fehlende Konstanz geprägt, einzig das RoccoDelSchlacko kann sich seit langem behaupten. Während es da aber für Rockanhänger eher wenig zu holen gibt, gibt es beim im letzten Jahr zum ersten Mal stattfindenden GLOOMAR FESTIVAL deutlich mehr zu entdecken. Allerdings mehr für Kenner der Szene, denn die stilistische Ausrichtung tendiert eher in Richtung Post – Progressive und Retrorock. Für die diesjährige Ausgabe blieb man dieser Direktive treu, wobei der Headliner RIVERSIDE fast schon ein Randthema für das Event darstellt. Erneut zog es 500 Fans aus zwölf Ländern in die altehrwürdige Gebläsehalle auf dem ehemaligen Hüttenareal, das einen schönen Rahmen darstellte, wenn auch für Rockfans fast schon zu gediegen. Doch der Feinschmecker hält sich gerne in solch einem Ambiente auf, wenn man mal die Scheuklappen fallen lässt. Die alten Hochöfen im direkten Umfeld zeigen sich auch in einem sehr gut erhaltenen Zustand und führten den Weg in das Venue.

SOUP
Nachdem der Verfasser dieser Zeilen die saarländischen Lokalmatadore FLARES leider verpasst hat, konnte er nach Eintreffen mit den Nordlichtern des Billings einsteigen. Und die boten in der Tat etwas für die oben beschriebenen Feinschmecker, denn sie ließen die weiten Landschaften ihrer Heimat vor dem geistigen Auge vorbei ziehen. Aufgrund fehlender Songstrukturen was das Gebotene kaum fassbar, die Norweger spielten die ganze Zeit über mit den Stimmungen. So ließen die Fünf die Dynamik oft bis fast zur Stille abklingen, nur um sie dann wieder langsam aufzubauen. Den totalen Ausbruch verweigerten sie stets, wobei sie ja auch das andere Extrem bis zum Anschlag ausloteten und jeden Laut zelebrierten.

Orjan Langnes zupfte immer wieder fein oszillierende Töne aus seinen sechs Saiten, die den Raum erfüllten, welchen Bandkopf Erlend Vike mit seinen Keyboardflächen öffnete. Ganze Riffs suchte man eher selten, wenn kamen sie von Bassist Jan Tore Megard, der sehr präsent war und in den ansatzweise nach vorne orientierten Passagen den Ton angab. Ganz hinten stand noch Pal Ramsoy-Halle, der mit Gitarre, Mellotron oder auch mal auf Knien vor dem Effektgerät den Sound noch mehr verdichtete. Irgendwo zwischen Post – und Art Rock angesiedelt, erschufen sie ihre eigenen Welten, in denen man sich verlieren konnte, als wären ihre Landsleute von AIRBAG der floydschen Anleihen beraubt worden.

Und so gechillt, wie sich die wunderschöne Musik von Songs wie „The Boy And The Snow“ entfaltete, so wog auch das Publikum im Klangmeer hin und her. Beifallsbekundungen gab es reichlich nach jedem Song, wenn jeder kurz aus seinem angenehmen Trip erwacht war. Die Band tat es ihnen gleich, Ramsoy-Halle schien fast Angst zu haben hinter seinem Instrumentarium hervor zu treten. Hipster sollten ja in allen auftretenden Bands keine Seltenheit sein, doch dermaßen im Shoegaze war niemand sonst zuhause wie SOUP. Allerdings konnte man diese Introvertiertheit auch als Teil des Gesamtkunstwerks verstehen, in welchem die Band völlig eins mit ihren streckenweise betörenden, aber nie zwingenden Klanglandschaften war.

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DOOL
Ein völlig anderes Bild zeichnete direkt im Anschluss die Niederländer DOOL, die dem Autor ähnlich wie die Truppe zuvor öfter empfohlen wurden. Schon das Betreten der Bühne sprühte vor Kraft, mit der die Doom Rocker sofort mitrissen. Eigentlich war auch ihre Musik zu sperrig, um bei Leuten zu zünden, die jene bisher nicht kannten, doch die Niederländer legten sich unglaublich ins Zeug. Da wurden die Gitarren hochgerissen und gepost was das Zeug hielt. Natürlich hatten auch sie ihre ruhigen, ätherisch wohlklingenden Passagen, die allen Bands des Abends gemein war. Doch man spürte dann stets den Wunsch eben genau jenen Ausbruch zuzulassen, den die Norweger aussparten.

Ryanne van Dorst gebärdete sich wie eine Wilde auf der Bühne und stand keinen Augenblick still, mal stand sie ganz vorne, dann wiederum wirbelte sie ihre Axt umher oder gab sich vor der Box stehend dem Feedback hin. In ihren Gesängen schien sie nur darauf zu lauern, bis es endlich losgehen, sie wieder mit weit vorgebeugtem Oberkörper ihre Matte schütteln konnte. Ihre Organ war so kraftvoll wie ihre Songs, schon mit „The Alpha“ ließ sich die Frontfrau voll aus, und war von allen Vokalisten des Abends am meisten gefragt. Wenn sie dann neben ihr Mikro trat, hatte das von der Rotzigkeit etwas von Patti Smith, wenn auch der stilistische Kontext weit schwermütiger war.

Links neben ihr stand mit Nick Polak ihr kongenialer Partner, der mit seiner Lockenpracht einen gewissen Rockstarglanz, mit seinem Spiel dazu noch Gitarrenheldenflair mitbrachte. Auch er wusste due großen Gesten stets in den Dienst der musikalischen Ausrichtung zu stellen. Um gegen die Gitarrenwände andere Acts anspielen zu können, gönnt sich die Formation mit Reinier Vermeulen noch einen dritten Axtmann. Da spiegelte sich auch die Nähe zu THE DEVIL´S BLOOD wieder, bei dem das Rhythmusgespann einst in Diensten war.
Während Vermeulen anfangs mit Bassist Job van de Zande nicht ganz so auffällig, aber stets agil die rechte Seite beackerte, so gab er gegen Ende richtig Gas. Für einen der begeisterten Zuschauer war es das größte, als er direkt auf den Knien vor ihm zockte. Definitiv hatten DOOL die meisten Hörner und geschwenkten Matten des Abends als sie sich mit „Oweynagat“ verabschiedeten. Als Headliner der Herzen sicher ein wenig zu früh in diesem Billing angesiedelt.

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TOUNDRA
Nun könnte man die darauf folgenden Spanier als eine Mixtur der beiden Formationen zuvor bezeichnen, doch ganz gerecht wird man ihnen damit nicht. Das Powerlevel der Niederländer konnte man auch mit nur zwei Sechssaitern fast mitgehen. Was allerdings fehlte war eine Frontfigur, die gibt es in der instrumentalen Welt des Quartetts nicht. Um das zu unterstreichen hatte man gar nicht erst Mikrofone auf der Bühne aufgestellt. Das machte die Kommunikation mit dem Publikum nicht gerade einfach, doch die fast schon Exoten zogen sich dabei achtbar aus der Affäre.
Es war vor allem Esteban Girón zu verdanken, dass sie die Leute trotz der Sperrigkeit auf ihre Seite ziehen konnten. Der dynamische Les Paul-Spieler hüpfte auf seiner rechten Seite unentwegt umher, überhaupt hatten Saiteninstrumente aus der Klassikerschmiede von Gibson und Fender an dem Abend Hochkonjunktur. Dabei machte der Mann es seinem Kollegen Alberto Tocados am Langholz nicht gerade einfach sich in Szene zu setzen. Jener wird froh gewesen sein, wenn er ganz vorne am Bühnenrand auf Tuchfühlung mit den Zuschauern ging.

Sein Partner David López sah fast so aus, als hätte man ihn von NEUROSIS ausgeliehen und gab den eher ruhigen Part in Songs wie „Cobra“, „Kingston Falls“ oder „Cruce Oeste“. Die Titel stammten mehrheitlich vom neuen Longplayer „Vortex“, daneben gab es noch beispielsweise „Bazinchio“ vom zweiten Album. Doch López fütterte die Riffs von Girón nicht nur mit seinen feinen Leadfills, er stolzierte analog dazu erhabener über die Bühne.
Doch wenn sie sich irgendwo trafen, um gemeinsam zu musizieren, so stieg auch er in die Springdauerschleife mit ein. Und was man vom Ausdruck an Nähe vermissen ließ, das machten TOUNDRA einfach mit schier ohrenbetäubender Lautstärke wieder wett. Selbst in den ganze sanften Passagen, do wo etwa SOUP schon aufhörten fing man erst an und steigerte sich im Verlauf der Stücke in einen regelrechten Orkan, der alles weg blies.

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AND SO I WATCH YOU FROM AFAR
Nun war es an der Zeit für die größte Unbekannte im Feld der Bands, die Nordiren haben einen guten Ruf und so war auch der ein oder andere Anhänger vor Ort. Mit „Dying Giants“ stieg man dann auch recht passend zum Rest des Festivals in das Set ein, nur um dann mit dem ultradissonanten „Gang (Starting Never Stopping)“ die Atmosphäre komplett zu zerlegen. Das Riff war total überdreht und abgefahren, da prallten in einer modernen Ambiente PRIMUS auf WATCHTOWER, Gesang an dem man sich halten konnte existierte trotz vorhandener Mikros nicht. Dem hatten die meisten Anwesenden schwerlich zu folgen, nur die Fans konnten unbeirrt eintauchen.

Und hatte man gemäß dem Titel erst einmal damit angefangen, so konnte man gar nicht mehr damit aufhören, denn nach dem Schnittmuster entwarfen die Nordiren in der Folge alle ihre Lieder. Daher empfand ich das, was zu Beginn ungewöhnlich und nicht uninteressant klang, irgendwann als eintönig. Das versperrte jeglichen Zugang zum Material, auch wenn man ihnen zu Gute halten muss, ihren Stil gefunden zu haben. Das zeigte sich auch im Programm, welches sich nicht nur auf neues Material wie „Mulally“ beschränkte, sondern auch mit „ Wasps“ oder „Search:Party:Animal“ ältere Tracks beinhaltete.

Was dem Vierer ebenso schwer zu schaffen machte, waren die ständigen technischen Probleme von Gitarrist Rory Friers. Schon nach zwei Stücken quittierte sein Amp den Dienst, nachdem seine Mitstreiter Minuten mit Drones überbrückt hatten, ging es mit geliehenem Equipment weiter. Doch seine Mitstreiter waren in der Situation etwas überfordert, vor allem Bassist Johnny Adger stand oft irgendwie teilnahmslos herum.
Da waren die beiden Herren an den sechs Saiten schon präsenter, vor allem Friers war viel unterwegs und erinnerte mit seinem hoch gehängten Arbeitsgerät an Tom Morello, ebenso von seinem Spiel. Sein Partner, das MASTODON-Lookalike Niall Kennedy ackerte auf seinem Flügel ebenso wacker, doch es half wenig gegen meine Ratlosigkeit am Ende. Der Blick in die Menge zeigte mir, dass ich damit nicht alleine war.

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RIVERSIDE
Schon Minuten zuvor war klar, wer an dem Tag der große Besuchermagnet sein sollte, so dicht drängte es sich sonst bei weitem nicht und das neue Merch zu fairen Preisen wurde aufgetragen. Mit „Wasteland“ scheinen die Polen ihre Krise endgültig überwunden zu haben, der Schritt weiterzumachen war der richtige. Sicher war es kein normales Konzert der Formation, der Festivalcharakter war schon vorherrschend, doch ihre eigenen Anhänger stehen ihnen treu zur Seite.
Da wurde auch das Set den Begebenheiten angepasst, so dass man nach knapp einhundert Minuten zufrieden sein musste, aber auch die können sich mehr als sehen lassen. Auf der regulären Tournee gab es noch vier Lieder mehr, wenn auch eher von den kürzeren. Natürlich beherrschte das neue Album das Programm, doch an dem Abend wurde auch von diesem etwas weg gelassen, wie auch die Überraschung von der „Memories In My Head“-EP und ein weiteres vom durchaus sehr präsenten Debüt.
Das zeigte wie sehr die Herren aus ihrem Backkatalog schöpfen können, auf der „Towards The Blue Horizon“-Rundreise standen noch die beiden letzten Scheiben sowie das Meisterwerk „Second Life Syndrome“ im Vordergrund. Bei dem war es schade, dass vom titelgebenden Longtrack nur der erste Part gespielt wurde, damit entging einem das Gitarrensolo schlechthin der Band. Nummern, die unbedingt gespielt werden müssen existieren keine, die Fans fressen alles aus der Hand, die Hinwendung zur Albumkunst freut den Verfasser natürlich.

Es war ohnehin egal, was gespielt wurde, beeindruckend war die Art und Weise, wie RIVERSIDE ihre Kompositionen zelebrierten. Völlig versunken, frei von Zeit und Raum lebten sie ihre dunklen Emotionen auf der Bühne aus. Mariusz Duda stolzierte erhaben mit seinem Bass herum, wenn er nicht gerade mit dem Vortrag seiner Lyrics beschäftigt war. Passend zu dem Abend hatte er eher weniger Gelegenheit dazu, vielleicht hätte man ein Instrumental weglassen sollen. Doch es war zu sehen, wie er seine Melodien mit jeder Faser seines Körpers spürte. Sein Oberteil hingegen war dieses Mal heil, vielleicht auch ein Zeichen, dass die Wunden langsam heilen.

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Sein wichtigster Bezugspunkt bei dem Gig war wie gewohnt Keyboarder Michal Lapaj, zu dem es den Frontmann immer wieder hinzog. Der stand auf seiner rechten Seite fast weiter vorne als sein Sänger und konnte so mit dem Publikum kommunizieren. So konnte das ihm auch sehr gut zusehen, wie er die Klänge aus seinen Tasten zaubert, immer wieder auf der Suche nach dem perfekten Ton. Dahinter agierte Pjotr Kodzieradski ebenso konzentriert und legte auf seinem transparenten Kit den idealen Beat unter die Stücke.
Macej Meller versuchte noch in dem Trio anzukommen, ob das jemals gelingt, muss man abwarten. Ab und an trat der gute Mariusz zu ihm rüber, um mit ihm auf Augenhöhe zu musizieren, einmal überließ er ihm sogar das Rampenlicht. Doch dieses blinde Verständnis wie mit seinem Vorgänger stellte sich auch bei dem Konzert nicht ein, auch wenn Meller alles andere als ein Fremdkörper ist. Er ist anders, spielt rockiger und bluesiger und auch die Anhänger müssen sich erst noch an ihn gewöhnen.

Doch wenn sie all ihre Talente zusammen warfen, das Ganze größer als die Summe der Einzelteile war, dann erschufen sie Großes. Denn in ihren dichten Soundgebilden harmonierten die Musiker auf den Punkt genau und mit viel Gefühl für die Parts der Kollegen, die immer wieder aufgenommen wurden. Wie selbstverständlich wechselten sie von getragenen sehnsuchtsvollen Passagen zu proggigen Jams, um auch mal das ein oder andere heavy Riff sprechen zu lassen oder mit Siebzigerschlagseite zu rocken. Dabei waren es die weiten Synthesizerflächen von Lapaj die alle Parts abholten und sie zu einer wunderschönen Mischung verschmolzen.

Und so wie sich die Formation darin verlor, so ging auch die Menge mit, mal schwelgte sie im warmen Klangmeer, dann wurden auch die Leiber heftig durchgeschüttelt. Gerade bei den flehenden Refrains streckten sich immer wieder massenweise Hände in Richtung Bühne. Dazu gab es in diesen bezaubernden Chören immer wieder die Gelegenheit mitzusingen, was ausreichend getan wurde. Diese Reaktionen verdeutlichten den Status der Band, nicht nur an dem Abend, sondern auch in der Zuneigung ihrer Fans.
Das mussten auch diejenigen anerkennen, die nicht so vertraut mit den Polen sind, dem magischen Sog konnte sich keiner entziehen. Um dieser perfekten Intonierung noch zusätzlich Reiz zu verleihen, wurde auch bei der Lightshow erneut aufgebessert, die drehenden Spotwalzen zauberten viel optische Bilder zum vorhandenen Kopfkino und unterstützten die tiefe Atmosphäre zusätzlich. Es tat gut zu sehen, wie eine der stärksten Truppen der letzten Jahre sich neu erfinden konnte nach dem schweren Schicksalsschlag und weiter ihren Weg geht.

Setlist RIVERSIDE:
Acid Rain
Vale Of Tears
Reality Dream I
Lament
Out Of Myself
Second Life Syndrome
Left Out
Lost (Why Should I Be Frightened By A Hat?)
The Struggle For Survival
Wasteland
Panic Room
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River Down Below

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HARAKIRI FROM THE SKY
Nach längerer Umbaupause war es zu nachtschlafender Stunde angerichtet, die Black Night-Show konnte steigen. Viele hatte es nach dem Hauptact nicht mehr in der Halle gehalten, so dass die Reihen schon ziemlich dünn waren. Doch welch Wunder, da tauchten ein paar Unentwegte auf, die ich schon seit DOOL nicht mehr gesehen hatte, der Metaller stirbt also nicht aus. Und die hatten reichlich Gelegenheit, ihre Matten zu schütteln oder auch mal kreisen zu lassen. Ein paar Proggies waren ja von der Ankündigung eines Black Metalacts ein bisschen erschüttert, doch auch die Österreicher hatten genügend melodische Gitarren und Sphärenklänge am Start.

Ohnehin hielten sie sich wenig mit Klischees auf, auch wenn der wirkliche Postfaktor fehlte. Das war eher an die finnische Melodienschule angelehnt, wie INSOMNIUM in schwarz. Bestes Beispiel das hemdsärmelige Auftreten von Sänger J.J., der im schwarz-weißen Longsleeve umher wütete. Die Art wie er sich gebärdete, sich in die Soundwogen seiner Mitstreiter warf, war schon durchaus typisch, doch das Schlurfen dazwischen zu entspannt. Dazu fiel auch sein Gesang nur heiser aus, so ein paar mehr Keifer hätten es sein dürfen, die rohe Wut von Nummern wie „Heroin Waltz“ oder „Funeral Dreams“ konnte er nicht ganz transportieren.

Stattdessen übten sich HARAKIRI FOR THE SKY eher in rockigen Flächen, zu denen man ebenso gut abfahren konnte. Die Mixtur aus eben diesen Zutaten ließ jedenfalls auch müde Ohren noch aufhorchen. Auf der rechten Flanke legten sich die Livemusiker denn auch ordentlich ins Zeug und waren viel unterwegs. Mastermind Matthias Sollack ging mehr in seinen Kompositionen auf und stand bei seinen Leadbeigaben mit geschlossenen Augen da, wobei er aber ebenso wusste, dass der Kopf zum Bangen da ist. Ein guter Abschluss eines sehr interessanten Abends, bei dem es viel zu entdecken gab.

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Fazit:

Das GLOOMAR FESTIVAL ist durchaus eine lohnenswerte Sache, selbst wenn man mit der Sparte Musik nicht ganz so viel anzufangen weiß. Für einen recht schmalen Eintritt von 35 € im Vorverkauf bietet das Event einen ganzen Abend anspruchsvolle Unterhaltung. Hier machte es auch die Mischung, sowohl musikalisch als auch von den Fanschichten her, die vom Altrocker, über Metalhead hin zu Hipster reichte. Das Ambiente der Gebläsehalle ist auch sehr angenehm, wenn auch längeres Bestaunen des alten Industrieparks wegen der kalten Witterung ausbleiben musste. Die Toilettenanlagen sind ebenfalls sehr sauber und ausreichend, so dass es nie Schlangen gab.

Technisch wurde auch einiges aufgefahren, die Lichtanlage in der Halle weiß schon etwas her zu machen. Auch beim Sound musste man nicht viele Abstriche machen, der kam meist sehr transparent aus den Boxen und wusste die zahlreichen Details der jeweiligen Acts gut heraus zu arbeiten. Nur sollte man die PA an den Seiten aufhängen und nicht auf der Bühne platzieren, denn für die vorderen Reihen ging es schon mal bis an die Schmerzgrenze.
Ausbaufähig ist auf jeden Fall das Catering, denn bis auf Brezeln gab es in der Halle nichts Essbares zu erwerben. Zwar parkte vor der Tür ein Food Truck, dessen Angebot aus Burgern und Pommes auch angenommen wurde, und das im Vorbeigehen auch gut aussah. Nur leider war der vor Ende des Headliners verschwunden, die kurzen Umbaupausen genügten vielen Interessierten nicht. Dafür verfügt man über eine umfangreiche Bierauswahl mit belgischen Sorten oder Astra, die von den Saarländern gegenüber Bitburger vorgezogen wurden. (Pfälzer)

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