Orphan Hate - Attitude & Consequences

Orphan Hate - Attitude & ConsequencesORPHAN HATE sind eine fünfköpfige Band aus Berlin, die sich vor allem durch melodisches Thrash-Material auszeichnen. Dabei mischt Sängerin Sina Niklas gerne Growls mit dem „Clean-Gesang" ihrer rockigen Stimme. 2008 veröffentlichten ORPHAN HATE ihr erstes Album „Blinded By Illusions", das bei den Fans gut ankam - einige Konzerte und Festivalauftritte folgten. Nun erscheint im Dezember nach immerhin vier Jahren das zweite Album „Attitude & Consequences". Die Platte wird von einem Keyboard-Intro gestartet, das zu dem Song „These Days" gehört. Und sofort schlägt einem feinster Melodic Thrash entgegen, bei dem Sina Niklas direkt zeigt, was sie alles mit ihrem Gesangsorgan anstellen kann. Natürlich ist auch die restliche Performance der Band nicht zu verachten.

„Bring Me Down" folgt auf „These Days" und ist ein Stück, bei dem diesmal auf Growls verzichtet wird, das aber ordentlich rockt. Wer sich das Stück schon mal anhören möchte, das Video dazu steht bereits auf diversen Seiten. Das folgende „Hidden Faces" dagegen ist schon ziemlich einfach gestrickt. Sich wiederholende - aber eingängige - Riffs begleitet von jede Menge „Hey"-Rufen. „Tired Eyes" beginnt recht langsam und besitzt schwere, rollende Melodien, die den geneigten Zuhörer mitziehen. Midtempoliebhaber werden diesen Song definitiv mögen.
Leider folgen mit „Science For A Better Life", „Uncalled For" und „Under The Sun" ein paar belanglosere Songs. Sie sind nicht schlecht, aber sie wollen einfach nicht so im Gedächtnis haften bleiben, wie die vier davor. Mit „All That I Am" und „From Glass And Stone" haben ORPHAN HATE auch noch zwei weniger schnelle Stücke auf die Platte geworfen. Aber mit ihren langsamen Riffs arbeiten sie sich doch ins Ohr. „From Glass And Stone" glänzt dabei noch durch häufigere Tempo- und Stimmwechsel, was ihm eine gewisse Einzigartigkeit verleiht.
Bei „Solitary Man" haben ORPHAN HATE doch tatsächlich bei sich selbst geklaut. Der Anfang des Stücks ist exakt der gleiche wie der von „Circus" vom ersten Album. Aber gut, bei sich selber klauen soll noch erlaubt sein, so lange es nicht in RUNNING WILD-Ausmaße ausartet. Leider ist „Solitary Man" dann auch zu einem der weniger gelungenen Songs geworden.

„Dying Alive" hätte ich auch fast in die „Belanglos"-Schublade gesteckt, würde nicht nach etwa zwei Minuten dieses geniale, mitreißende Gitarrensolo von Gitarrist Ramin Tehrahni einsetzen, bei dem dann Sinas Growls mit einstimmen und eine brutale Note geben, die das Lied eben doch noch erwähnenswert macht.
„End Of Something New" schließt das Album ab. Der Song lebt durch gegrowlte Refrains und cleane Strophen und hat die perfekte Position auf der Scheibe. Er klingt einfach richtig nach einem Abschlusssong.

Abschließend bleibt also ein ganz guter Eindruck von der zweiten Platte. Zwar muss sie ein paarmal im CD-Player rotieren bevor sie richtig wirkt, aber allein die ersten vier Songs sind ihr Geld wert. Auch wenn ein paar weniger gelungene Songs auf „Attitude & Consequences" gelandet sind – welche CD ist schon perfekt? Ich mochte ORPHAN HATE schon nach dem ersten Album und das zweite Album hat für mich bestätigt, dass da eine Band in Berlin sitzt, die jede Menge Potential besitzt und es meiner Meinung nach gerade erst beginnt zu nutzen. (Dirk)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 50:27 min
Label: Kick The Flame Musikverlag
Veröffentlichungstermin: 07.12.2012

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