Ja, ja...wie das manchmal so geht. Da treffen sich Freud'sche Verleser und zeitliche Übereinstimmungen grade zur rechten Zeit. Denn die Luxemburger Deather DESDEMONIA haben ein neues Album am Start und als ein solches bei uns reinflattert bin ich natürlich gleich dabei. Die Ernüchterung folgt auf dem Fuß, den DESDEMONIA haben nicht nur ihren Stil radikal verändert, sondern auch den Sänger durch 'ne Sängerin ersetzt. Ich sitze vor meinem CD-Player und denke einfach nur: „Häääää?“ Doch ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn das Licht angeht...
Das Endprodukt klingt dann wie DEPECHE MODE meets RAMMSTEIN meets something mad. Bei einigen Songs, wie z.B. „Jealous Sky“ frage ich mich, was das hier noch mit Metal zu tun haben soll. Das ist einfach nur Techno der etwas härteren Gangart, zu dem man auch ganz sicher prima abhotten und abdancen kann. Denn einen gewissen Reiz kann ich der Musik des Fünfers nicht absprechen. Dafür steh' ich dann doch zu sehr auf den ganzen Elektroscheiß.
Allerdings bleibe ich da dann doch lieber bei PAIN und Konsorten, denn Gitarren und Drums vermisse ich doch oft sehr. Und daß hier eine Frau singt, macht es auch leichter, sich an irgendwelchen Trancekram erinnert zu fühlen. Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob das hier Metal ist, oder ob die Band lieber versuchen sollte, in der Techno-und Trance-Szene einen Fuß in die Tür zu bekommen.
Ich bin ja offen für vieles und finde „Endorphins“ gar nicht so verkehrt. Kann ich mir auch durchaus anhören. Es geht einem zumindest nicht auf den Geist. Jedenfalls nicht schon beim ersten Hören. Und einige Songs, wie „Devil's Game“ oder „In Flames“ schlagen ja doch deutlich in die harte Kerbe. Aber ich bleibe dann doch lieber bei PAIN. Und DEPECHE MODE. (Anne)
Bewertung: 6 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 47:10 min
Label: Danse Macabre Records
Veröffentlichungstermin: 28.05.2012