Maxxess - Ultra

maxxess_-_ultra.jpgDie Solokarriere von Max Schiefele, alias MAXXESS, geht ja gut voran. Mit „Ultra“ veröffentlichte er gerade sein mittlerweile sechstes Studioalbum. Um ehrlich zu sein ist mir der Multiinstrumentalist bisher gänzlich unbekannt geblieben und ich gehe fast davon aus, dass es den meisten von euch ganz genauso ergeht. Schiefele legt sich mit seinen Soloalben ganz schön ins Zeug. Im Jahr 2001 brachte er sein Debütalbum auf den Markt und kann nun neun Jahre später mit seinem sechsten Streich aufwarten. Geboten wird wieder einmal ein komplett instrumentales Scheibchen, das sich irgendwo im Bereich von Progressivität, Rock, Hard & Heavy und Elektronik befindet. So wirklich etwas vorstellen kann ich mir unter der Beschreibung zwar noch nichts aber sowohl neue Instrumentalformationen wie LONG DISTANCE CALLING oder die alteingesessenen Hasen des Elektronikbereichs von TANGERINE DREAM stellen unter Beweis, dass ein Gesang nicht unbedingt von Nöten ist und die Instrumente ausreichen um absolut fesseln zu können.

Im zarten Alter von 12 Jahren kam Max Schiefele auf den Geschmack der Gitarre und kurz darauf gab es für den Jungen Knaben fast nichts anderes mehr. Nach ein paar Monaten klassischem Gitarrenunterricht hatte er aber recht schnell die Schnauze voll davon und brachte sich von nun an alles selbst bei. Früher oder später kam schließlich noch das akute Interesse an elektronischer Musik dazu und so kaufte er sich seinen ersten Synthesizer und widmete sich ganz im Stile seiner Vorbilder KRAFTWERK, TANGERINE DREAM und KLAUS SCHULTZE ab den 80er Jahren der elektronischen Musik. Im Jahr 2000 schuf er dann schließlich sein eigenes Label „Klangdesign“ und kombinierte mit seinem Soloprojekt MAXXESS seine beiden musikalischen Vorlieben.

Gute vier Jahre nach seinem letzten Output „Offroad“ steht nun „Ultra“ in den Läden, in welchem Schiefele wieder mehr auf dominante Gitarrenriffs setzen wollte. Selbstverständlich hat er auch bei diesem Album wieder alles komplett in Eigenregie eingespielt (Gitarren, Bass, Drums, Keyboard) und produziert. Um es einmal vorweg zu nehmen, das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen.

Den Start gibt es mit dem Stück „Secret Agent“, welches gleich zu Beginn ordentlich Feuer hat. Nach kurzem Synthesizer Intro meldet sich gleich die Gitarre zu Wort und präsentiert ein knackiges Heavy Riff um sogleich in einen ruhigen entspannten Part überzugehen. Die Melodie trägt einem die Sinne in die Ferne und weiß schnell zu überzeugen und mitzureißen. Der Synthesizerteil steht tatsächlich ziemlich im Hintergrund und die Gitarre dominiert eindeutig den Track. Gegen Ende des Songs geht Schiefele einmal richtig aus sich raus und beweist aus welchem Holz er geschnitzt ist. Pfiffige, schnellere Riffs bahnen sich ihren Weg in den Gehörgang und schaffen dort eine wahrhaft euphorische Stimmung. Ein absoluter „must hear“-Track wird mit „Secret Agent“ geboten.

Bei dem Rest des Albums habe ich leider ein wenig das Gefühl, dass von dem Feuer des ersten Streichs von „Ultra“ ein Teil erloschen zu sein scheint, ausgenommen dem fünften Track „Up Hill“. Nicht in Bezug der Qualität, denn diese ist bei nahezu jedem Track auf hohem Niveau, viel mehr was den pfiffigen und schnelleren Part von „Secret Agent“ angeht. Der Rest des Silberlings überzeugt eher durch ruhige und eindringliche Passagen, in welche auch der Synthesizeranteil etwas mehr zum tragen kommt.

„Ultra“ ist ein Album das durchweg überzeugen kann und einfach zu wirklich jeglicher Lebenssituation gehört werden kann. Sei es durch wirklich intensives zuhören um immer wieder etwas Neues entdecken zu können und sich absolut mitreißen zu lassen, wie es bei fabelhaften Songs wie „Shape Your Mind“ oder „The Unknown“ passieren kann, oder auch nur für das Album neben einer anderen Tätigkeit zu hören. Egal in welcher Situation, das Album brennt sich definitiv in die Sinne ein!

Die obige Beschreibung trifft es also wirklich sehr gut. Die Musik wird ganz klar von den Gitarren dominiert. Angenehme rockige Riffs treffen auf leichten Synthesizeranteil. Ruhiger und entspannender progressiver Rock trifft auf Hard&Heavy und wird mit ein wenig Elektroanteil versüßt. (Sebastian)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 52:19 min
Label: Klangdesign Records
Veröffentlichungstermin: 04.02.2010

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