Coalest - Stiltwalkers

coalest-stiltwalkers.jpgAus Dresden flatterten mir kürzlich COALEST mit ihrem Debüt "Stiltwalkers" in den Player. Das 2006 gegründete, aber erst 2007 mit stabilem Line-Up gesegnete Quartett hat niemand geringeres als Alan Douches von WEST SIDE MUSIC (u.a. für HATEBREED, SEPULTURA, CANNIBAL CORPSE und SICK OF IT ALL an den Reglern!) gemastered - für eine Band ohne Deal sicherlich kein billiges Unterfangen.

Ihre Einflüsse bestehen nach eigenen Angaben aus Bands wie FEAR FACTORY, HATEBREED und SLIPKNOT und man riecht den Braten sofort: Moderner Metal amerikanischer Prägung bestimmt das Gesamtbild!

Nach dem Demo "Prototype" entstand bereits letztes Jahr also "Stiltwalkers" und als Fan o.g. Bands war ich gespannt: Sind COALEST nur ein weiterer Abklatsch oder doch eine ernstzunehmende Alternative?

Jedenfalls haben vor allem die Maskenmänner aus Iowa unmissverständlich ihre Spuren im Sound von COALEST hinterlassen: Gerade der Gesang (egal ob Shouts oder clean) von Eric Berger erinnert ziemlich an Corey Taylor - aber als pures Plagiat möchte ich ihn dann doch nicht bezeichnen.
Musikalisch fühle ich mich teilweise an die MATE.FEED.KILL.REPEAT.-Zeiten SLIPKNOTS erinnert, was wohl vor allem durch den oft eingesetzten Slap-Bass zu begründen ist.

Wie also können sich COALEST nun von den Vorbildern abgrenzen? Zu einhundert Prozent gelingt dies (natürlich) nicht, aber es haben sich auf "Stiltwalkers" einige hörenswerte Tracks zusammengeschart: "Subsurface", "Edinayc" (alte DEFTONES lassen hier enorm grüßen), "Not Dead" und vor allem die Cello-untermalte Ballade "Dead Or Alive" sind gelungen und vermögen mitzureissen.

Dennoch hat die Scheibe leider einige Mankos aufzuweisen: Manche Songs plätschern zu sehr und zu ähnlich vor sich hin, die Spielzeit von knapp 35 Minuten (inklusive Intro/Interlude/Outro) ist ein wenig zu gering geraten und die Produktion hätte noch einen Tacken mehr Wumms vertragen können.

Fans "alter" Nu Metal-Heroen sollten COALEST eine Chance geben, Potential nach oben haben die Burschen sicherlich.(Brix)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 34:55 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: Dezember 2009