Totgesagte leben länger! Das passt auf SCEPTOR geradezu perfekt. Nachdem man nach dem letzten Album „Rise To The Light“ nichts mehr gehört hat von den Mannen und der Tatsache, dass Sänger Bob Mitchell gesundheitsbedingt das Handtuch warf und ihr Label Pure Steel auch die Schotten dicht gemacht hat, könnte man nachvollziehen, dass man einfach keinen Bock mehr hatte. Nun, 2025 mit neuem Line-Up versuchen es SCEPTOR noch einmal und erwecken mit ihrem dritten Album „Den Zorn der Götter“.
Der neue Sänger Florian Reimann (ex-DESTILLERY, GOBLINS BLADE) passt hervorragend zu SCEPTOR. Stilistisch ist im Prinzip alles beim Alten geblieben, eben US-Metal meets britische Schule oder ganz klar „Metal wie in den Achtzigern“. Das ist für manche Band da draußen eine Abwertung, hier ist es eindeutig als Kompliment aufzufassen. 8 Songs plus ein kleines Intro bei einer Spielzeit von 39 Minuten ist genau richtig. Die ganze Palette von Stampfern über Speedsongs bis etwas epischerem Material, es ist alles vorhanden, was dem Papa die Schlüpper feucht macht. Mit geilem, mittelhohen Gesang und wunderbar ausgefeilten Gitarrenpassagen. Da steckt ordentlich Leidenschaft und Feuer drin, das Rad kann und will auch niemand neu erfinden, aber so lange es Bands wie SCEPTOR gibt, die die Flagge des völlig trendfreien, ehrlichen Metals in dieser Weise hochhalten, ist noch Hoffnung für den wahren Metal. Den hier stimmt auch die Qualität. Können und Hingabe zählt mehr als Image oder Anbiederungen an angesagte Strömungen.
Gatekeeper, alte Käuze und Defenders Of The faith werden mich verstehen. Leute, holt euch dieses Hammer-Album – eine Bereicherung Eurer Sammlung! (Ralf)
Bewertung:
9 / 10
Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 39:04 min
Label: Metalizer Records
Veröffentlichungstermin: 03.10.2025
