Sulphor - I

sulphor_-i.jpgAus dem Freistaate Bayern beehrt uns mit SULPHOR ein Sextett, welches seit der Gründung im Jahre 2003 nun endlich die (nach eigener Aussage)  Idealbesetzung gefunden hat, in der auch eine Keyboarderin ihre Stellung inne hat. Als Gründungsmitglieder sind immer noch Sänger Flo und Gitarrist KÜ dabei, die anderen Mitglieder stießen erst im Laufe der Zeit zu SULPHOR hinzu.
Mit "I" hat man, wie unschwer zu erkennen ist, nun das in Eigenregie aufgenommene Erstlingswerk im Kasten und will mit deutschsprachigem Metal zumindest im nationalen Raum auf sich bei Labels und Bookern aufmerksam machen. Schau mer mal, ob das gelingen kann!

Nun, eigentlich ist das Feld der "Neuen Deutschen Härte" ja schon zu genüge abgelatscht und geerntet. SCHWEISSER, WEISSGLUT/SILBER, RAMMSTEIN sowieso und von mir aus noch MEGAHERZ waren Mitte/Ende der Neunziger die Nutznießer der angesagten Welle deutschsprachiger Metal-Musik.
Was machen SULPHOR nun knapp 10 Jahre später anders?
Eigentlich nicht wirklich viel: Solider Metal gepaart mit Keyboards und deutschen Texten hört sich im ersten Moment nicht aufregend an. Aber auf den zweiten Blick können die Bajuwaren doch für das ein oder andere "Aha-Erlebnis" sorgen.
Die Dame an den Keys beispielsweise untermalt die Songs unnervig und klischeefrei; die Texte sind ohne Pathos gehalten und so manches Riff brät recht thrashig bis todesbleiern ins Gehölz.
Dabei ist eine druckvolle und klare Produktion natürlich wichtig, und diese haben SULPHOR auf ihren Debüt erhalten - Hut ab, so ganz ohne Deal. Der Gesang von Flo erinnert mich gar so manches Mal an Tom Angelripper, ist aber doch ein wenig zu eindimensional.
Trotzdem können mich Titel wie den Opener "Aura", "Liebeskrieg" und auch "Deine Augen" überzeugen - Abstriche mache ich beim abschliessenden und einzig englisch-sprachigen "Waiting for", wo man bei SLAYER´s "Seasons in the Abyss" zu offensichtlich geklaut hat und das als Hidden Track versteckte "Roswell 47"-Cover von HYPOCRISY hätte man sich ebenso sparen können.

Alles in allem liefern SULPHOR also solide Kost, noch nicht ganz ausgereift, aber die Band kann meinetwegen den eingeschlagenen Pfad weiter verfolgen - vielleicht kommt da in Zukunft noch ein wenig mehr!

(Brix)

Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 9(10)
Spielzeit: 45:30 min
Label: ohne
Veröffentlichungstermin: Juli 2008

 

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