Project:Failing Flesh - The Conjoined

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Drei Musiker, ein Projekt. Die Rede ist von PROJECT:FAILING FLESH, einem Experiment, das Jenseits von Gut und Böse sein soll. Tim Gutierrez und Kevin 131 riefen dieses Projekt ins Leben, doch fehlte eine lange Zeit die letzte Komponente zur Vervollständigung dieses Musikausflugs. Doch diese wurde schließlich mit Eric Forrest (ex-voivod / E-Force) gefunden, welcher seine Gesangskünste zur Verfügung stellt. Nach „A beautiful Sickness" steht der zweite Streich „The Conjoined" bereit und soll den Hörer mit völlig abgefahrenen Kompositionen infizieren.

Mit PROJECT:FAILING FLESH liegt mal wieder sehr harter Stoff vor. Es handelt sich um die Art von Musik, die bei den ersten Malen des Hörens absolut gar nicht ins Ohr geht aber sich auf hohem Niveau des Komponierens befindet. Es ist ein typisches Album, bei dem man bei jedem weiteren Hören immer weitere Elemente entdeckt, welche vorher völlig verborgen blieben. Ein Silberling, der definitiv viel Zeit braucht um zu zünden und sich einen erfolgreichen Weg in den Gehörgang zu bahnen.

Das Scheibchen startet mit „Final Act of Treachery" schon sehr wüst in die Materie ein. Die Gitarren schrammeln bereits zu Beginn einiges daher, was durch die zügigen blastigen Drums perfekt untermalt wird. Schon bei dem ersten Gesangspart wird klar, dass mit Eric Forrest genau der richtige Shouter für dieses Projekt gefunden wurde. Er schenkt sich nichts und schafft einen aggressiven Faktor, welcher für diese Musik wie geboren ist. Mit später eintretenden, völlig disharmonischem, Keyboard Sounds wird wieder einmal der Einzug in den Gehörkanal gehemmt und es klingt beim ersten Hören abgrundtief widerlich. Bei weiterem Mal des Hörens passt es jedoch wie die Faust aufs Auge und der Stil kann extrem überzeugen.

PROJECT:FAILING FLESH schrecken auch nicht davor zurück ein weites Spektrum an Musikinstrumenten einzusetzen. Nicht nur die typischen Soundmalereien wie Gitarre, Bass und Schlagzeug werden eingesetzt, auch Tasten-, Streich- und Blasinstrumente finden auf dem Album ihren Anklang.

So sind in dem vierten Song „The Conjoined" Parts mit Trompeten die wunderbar hinein passen. Dieser Track ist eher in dem Mid-Tempo Bereich einzuordnen und bietet später einen genialen cleanen Part, in welchem Eric Forrest auch mit normalem Gesang mehr als nur glänzen kann. Abgelöst wird dieser Part schließlich wieder von disharmonischen Trompeten, welche für das Ohr komplett uneingängig sind.

Durch das 1 ½ minütige Zwischenspiel „Unsight unseen" werden die bisher abgerissenen Wände durch eine atmosphärbeladene Musik, welche aus Klavier und den verschiedensten Streichern besteht, wieder aufgebaut um sogleich durch den nachfolgenden Track „eye of demise" gänzlich zerstört zu werden. Hier rappelt es dann gewaltig. Die Drumms legen ein gewaltiges Tempo vor, während die Gitarren mit einem Mordsgeschrammel auftrumpfen. Anschließend baut man wieder auf einen Mid-Tempo Part, welcher sich aber auch nicht zu verstecken braucht.

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei „The Conjoined" um ein Album das mit Eingängigkeit nicht wirklich viel am Hut hat. Dafür aber um eine Hammerscheibe auf der man immer wieder neue, bisher verborgene Elemente, entdecken kann. Wer auf harte Musik steht, in welche man deutlich mehr Zeit des Hörens investieren muss als bei anderen CDs, wird um diesen Silberling auf keinen Fall herum kommen. Allen Metallern, die diese Zeit nicht haben oder von vorneherein eher auf sofort eingängige Musik stehen kann ich nur raten um diesen, für mich absolut genialen Silberling, einen riesigen Bogen zu machen. Von mir gibt's definitiv einen gewaltigen Daumen nach oben.(Sebastian)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 39:52 min
Label: Burning Star Records
Veröffentlichungstermin: bereits veröffentlicht