Einige Jährchen haben die Jungs von TREPONEM PAL nun schon auf dem Buckel. Selbst die letzte veröffentlichte LP ist schon ganze 11 Jahre her. Doch die Wartezeit ist nun vorbei und die Urväter des Industrial-Metals steigen mit ihrem Reunion Werk „Weird Machine" wieder empor und beweisen, dass sie längst nicht zum alten Eisen gehören. Bleibt nur noch die Frage offen, ob das neue Album sich eher an den Anfängen oder an den späteren Veröffentlichungen orientiert.
Im Endeffekt lässt sich durchaus sagen, dass sich an beidem orientiert wird. Alte, wie auch neuere Elemente finden ihren Anklang auf dieser Scheibe. Eine große Portion Hardrock darf natürlich auch nicht fehlen um „Weird Machine" zu komplettieren.
Während der erste Song „Dirty Dance" einen sehr schleppenden und untypischen, schon fast tangoartigen Rhythmus vorgibt, geht es bei „Planet Crash" etwas flotter und eingängiger zu. Das unverwechselbare Organ von Marco Neves leistet seinen Beitrag und rundet die ganze Sache wunderbar ab. Es klingt alles genau so wie es sein sollte. Dreckiger Rock´n´Roll schallt aus den Lautsprechern, bei dem aber auch die typischen TREPONEM PAL Industrial Elemente nicht fehlen dürfen.
Besonders hervorzuheben ist der Song „The Mad Box", in welchem wohl am ehesten die neueren Einflüsse der Band zu Trage kommen. Hierbei wird stark auf funkige Rythmen gesetzt, welche die harten Gitarrenwände unterstützen und begleiten. Es entsteht eine sehr interessante Kombination verschiedener Musikstile, die durch die bekannte Innovation von TREPONEM PAL zu überzeugen weiß.
Alles in Allem handelt es sich bei „Weird Machine" um ein durchaus gutes Album. Songs die mehr „back to the roots" gehen wie auch Tracks, die ihrer Experimentierfreudigkeit nach wie vor freien Lauf lassen sind vorhanden. So wird ein innovativer Mix aus Industrial, Metal, Rock und durchaus auch Funk geschaffen, der wieder einmal zeigt, dass TREPENOM PAL tatsächlich als Urväter bezeichnet werden können, die ihren Reiz noch immer nicht verloren haben. Für meinen Geschmack muss ich jedoch anmerken, dass mir die Scheibe nach einer gewissen Zeit zu monoton erscheint, in dem die langsamen, geradezu schleppenden Rhythmen überhand nehmen. Ich hätte mir ein bisschen mehr von dem dreckigen „Rock´n´Roll" gewünscht, wie er in „Planet Crash" zu finden ist.
Fans von TREPONEM PAL, die schon seit Ewigkeiten auf eine Reunion gewartet haben, werden sicherlich nicht enttäuscht und sollten hierbei sofort zugreifen. Jeder der auf Bands steht, die eine Kombination aus MINISTRY, PRONG und vielleicht sogar in gewissem Maße NINE INCH NAILS repräsentiert kann sich diese Scheibe ebenfalls bedenkenlos zulegen. (Sebastian)
Bewertung: 7,5/10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 48:14
Label: Listenable Records
Veröffentlichungstermin: 11.04.2008
