The True Symphonic Rockestra - Concerto In True Minor

tsr_concerto.jpgEin Projekt, dass dem Produzenten Thomas Ulrich schon lange im Kopf herumschwirrte war das TRUE SYMPHONIC ROCKESTRA, bei dem sich die Welt der Klassik mit der des Rock verbinden sollen. Basierend auf dem Konzept der 3 TENÖRE verpflichtete er mit den Opernsängern Thomas Dewald und Vladimir Grishko sowie DREAM THEATER – Frontmann James LaBrie die drei Rocktenöre. Dazu arrangierte er bekannte Stücke aus dem Repertoire der Originale in Rock – und Metalfassungen um. Am Ende stand das Album „Concerto in true Minor“.

Im Hinblick auf die Songauswahl schöpften die Macher aus den Vollen und nahmen sich gleich 21 Titel vor, die aber alle nur angespielt wurden. Stilistisch gibt es die komplette Bandbreite zu bewundern, vom eröffnenden Klassiker „Nessum Dorma", MANOWAR über weiter italienische Opern-Lieder bevorzugt von Verdi den Bogen zu Musicals von Leonard Bernstein bis Andrew Lloyd Webber spannend, bis hin zu Evergreens wie Frank Sinatras „My Way" oder „Singing in the Rain".
Das alles wurde dann am Stück ohne Pausen auf den Silberling gebannt, was dem Zuhörer kaum zeit zum Verschnaufen bietet. Die braucht er allerdings, wenn er sich das „Concerto in true Minor" zu Gemüte führt.

Zum einen ist das Spiel der klassischen Instrumentalisten nicht so wirklich das gelbe vom Ei. Vieles wirkt überhastet eingespielt, das richtige Timing und Feeling fehlt fast vollständig. D muss aus den Arrangements einfach mehr kommen, es gelingt zu selten die Stimmung zu transportieren oder eine gewisse Wucht zu erzeugen.
Gut, ich bin kein Opernfan, aber die beiden Stimmen von Dewald und Grishko sind schon gewöhnungsbedürftig. Da gefällt mir das Organ von La Brie doch besser, vor allem wenn sich das Rockinstrumentarium gegenüber dem klassischen durchsetzt. Und hier klingt es ebenfalls nicht ausgefeilt genug, hatte man da zu wenig Zeit?

So richtig unausgereift ist allerdings die Verquickung der beiden musikalischen Gegenpole. Die Rockanteile fügen sich nur selten in die ursprünglichen Melodielinien ein, die Hamonie fehlt völlig. Es ist auch nicht wirklich von Rock - oder gar Metaleinflüssen zu reden. Klar, harte Gitarren lassen sich des öfteren blicken, aber erinnern wenig an typische Riff-Struturen. Bei „Nessum Dorma" wäre es besser gewesen wie bei MANOWAR ganz auf die Unterstützung zu verzichten.
Die Rhythm-Section findet auch sehr außerhalb der Songs statt, bringt kaum Drive herein und kann keinerlei Akzente setzen. Spannungsbogen sucht man eh vergeblich und in manchen Passagen spielt eine Punkformation variabler.

Erschwerend kommt hinzu, dass viele der Melodien in der Verballhornung als Schlager oder Werbejingles bekannt sind. Das erzeugt zusätzlich einen Hauch von Kitsch was die Frage aufwirft wer das kaufen soll. Für den Opernfan ist das Machwerk zu schwach von der Musik her, Prog-Freaks fehlt jede Dynamik und Anhänger der härteren Klänge finden kaum Momente um ihre Schädel im Takt zu wippen.
Es kann sein, dass das TRUE SYMPHONIC ROCKESTRA einigen Leuten Spaß macht, vor allem wenn man zu russischen Traditionals schunkeln kann. „Concerto in true Minor" also als Party-Attraktion für gewisse Level? Das kann und darf ja wohl nicht der Anspruch sein! (MetalPfälzer)

 

Bewertung: 3,0 /10

Anzahl der Songs: 21
Spielzeit: 46:33 min
Label: Fastball Music
Veröffentlichungstermin: 28.03.2008

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