Wenn ich ganz zu Beginn ganz ehrlich sein darf, dann ist „The Big Easy“ genau das Album, das ich mir von ANDY BRINGS/DOUBLE CRUSH SYNDROME und von STEEL PANTHER in letzter Zeit gewünscht hätte. Natürlich bieten JOHN DIVA & THE ROCKETS OF LOVE hier so gar nichts neues und die Musik ist auch weder besonders anspruchsvoll noch tiefsinnig, man umschifft aber zumindest gekonnt Peinlichkeiten und Plattitüden. Und das wichtigste ist, „The Big Easy“ macht einfach richtig gute Laune.
Und genau das ist es doch, was man von einer Sleaze Rock/Glam Rock Platte erwartet. Vor allem die erste Albumhälfte hat mit dem Dreier „God Made Radio“, „Runaway Train“ und „Thunder“ drei Kracher am Start, die sicherlich im Liveset der Band landen werden. Auch „Back In The Days“ und „The Limit Is The Sky“ besitzen Hymnencharakter und untermauern, dass die Band gute Songs schreiben kann.
Als etwas schwächer empfinde ich die halbe Ballade „Hit And Run“, wobei man sagen muss, dass „The Big Easy“ zum Glück kein Balladenalbum geworden ist, und auch mit „Boys Don’t Play With Dolls“ werde ich nicht so ganz warm. Wenn man nicht so genau hinhört, klingt die Textpassage übrigens verdammt nach „Boys Don’t Play With Dogs“.
Viel mehr gibt es zu „The Big Easy“ dann auch gar nicht mehr zu sagen. Im direkten Vergleich zum Vorgänger „American Amadeus“ klingen die Songs nochmals ein Stück weit zugänglicher und besser komponiert, auch der Sound wirkt nochmals etwas professioneller.
Natürlich kommen JOHN DIVA & THE ROCKETS OF LOVE nicht ganz an die großen Bands und Alben der 80er Jahre heran, es gibt aber aktuell nicht so viele andere Kapellen, die das Sleaze Rock/Hair Metal Gefühl der damaligen Zeit so authentisch und gut in das Jahr 2023 transportieren. (Maik)
Bewertung:
8 / 10
Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 46:07 min
Label: Steamhammer/SPV
Veröffentlichungstermin: 17.03.2023