Die hier zur Diskussion stehende Band aus Recklinghausen möchte scheinbar nichts dem Zufall überlassen und hat nicht nur mehrere Jahre an Zeit in das Debütalbum investiert, sondern auch zu allen 10 Songs des Albums jeweils ein Video gestaltet und veröffentlicht. Damit scheint die Band die leider vorherrschenden Zeichen der Zeit erkannt zu haben, die bedeuten, dass man als Newcomer nur noch dann Aufmerksamkeit bekommen kann, wenn man in Sachen Marketing viele Register zieht und ständig mit „News“ am Ball bleiben kann.
Da mich Videos in der Regel nicht interessieren, habe ich mir keines davon angesehen, dafür habe ich lieber Zeit in die Musik der Band investiert und das war definitiv keine falsche Entscheidung. Das Debütalbum der Band, „Planetary Movement“, kann man richtig gut hören, ich weiß das klingt nach einer typischen Floskel, aber es ist die Wahrheit.
Die Band hat hier einen gelungenen Mix aus Heavy Rock, Stoner Rock und Blues Rock am Start, man legt viel Wert auf Groove und klingt dabei mehr nach einer amerikanischen Band als nach einer deutschen Band.
Glücklicherweise hat man sich dabei dann keinen austauschbaren, seelenlosen, amerikanischen Modern Rock Sound verpasst, sondern „Planetary Movement“ klingt in Sachen Sound angenehm bodenständig. Eben nach einer ehrlichen Rockband, so dass man sicher sein kann, dass die Songs auch live prima funktionieren werden.
Von daher gibt es da für den Moment gar nicht so viel, was es bei diesem Album kritisch anzumerken gibt. Natürlich sind nicht alle zehn Songs des Albums alles überragende Hits, aber zumindest „Red Sun“, „Deep Space Traveller“ und „Forever Black“ sind Songs, die haften bleiben, selbst dann, wenn man jeden Tag ganz viel verschiedenes Zeug hört.
Mit dem Titelstück werde ich hingegen nicht so ganz warm, das ist mir dann doch zu viel ausladendes Geschrammel und zu wenig auf den Punkt komponiert.
Dafür gibt es abschließend nochmals positive Worte zum Sound von „Planetary Movement“, der mir ausgesprochen gut gefällt, da die Band es schafft, sowohl heavy als auch natürlich zu klingen. Und mit seinen etwa 40 Minuten hat das Album zudem noch genau die richtige Länge für eine Veröffentlichung in diesem Genre. (Maik)
Bewertung:
8 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 40:12 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 18.10.2022