Frontiers Music veröffentlicht ja neben den unter Vertrag stehenden namhaften Künstlern, permanent neue Bandprojekte, die Kollaborationen von meist gediegenen Vertretern des melodischen Rocks, oft auch kombiniert mit den hauseigenen Studiomusikern des italienischen Musiklabels, hervorbringen. Die Projekte der sogenannten „All Star Bands“, in der Kritik manchmal negativ als „Old Star Bands“ bezeichnet, sind oft nur auf die Aufnahme eines Albums vorprogrammiert aber des Öfteren finden auch sehr gute Musiker zusammen, bei denen die Chemie stimmt und als echte Band fortbestehen.
Im Falle von BLACK SWAN stimmt offensichtlich das Bandgefüge, denn „Generation Mind“ ist bereits der zweite Longplayer der Band um das Urgestein des härteren Rocks, Robin McAuley. BLACK SWAN liegt dem Iren sehr am Herzen und das sehr positiv aufgenommene Debut wurde 2019 veröffentlicht. Daneben brachte Robin McAuley letztes Jahr noch ein Soloalbum für Frontiers Music heraus, betonte aber immer, unbedingt mit BLACK SWAN so bald als möglich touren zu wollen.
So existiert heute BLACK SWAN noch in der „Urbesetzung“ mit den namhaften und herausragenden Musikern Reb Beach (WINGER, WHITESNAKE), Jeff Pilson (FOREIGNER, THE END MACHINE, DOKKEN) von Schlagzeuger Matt Starr (ACE FREHLEY, MR. BIG).
Robin McAuley ist auch mit 69 Jahren topfit und immer noch ein absoluter Poser, ein Paradebeispiel für den Hardrock der achtziger Jahre. Sowohl ihm als auch Reb Beach wurde mehrfach vorgeworfen, nicht hart genug und zu melodiös zu klingen. Auch sei er zu sehr auf das amerikanische AOR-Publikum fixiert. Aber dennoch gibt ihm der Erfolg Recht und er ist nach so langer Zeit an der Spitze des Rockbusiness über derartige Kritik erhaben. Bei ihm steht immer die Musik an erster Stelle und bei all seinen Projekten perfektioniert er immer noch den Hardrock längst vergangener Dekaden, in moderner Frische, ohne die geringsten Anzeichen eines Ablaufdatums.
Jetzt erscheint am 08. April das Album „Generation Mind“ und es enthält 12 kraftvolle Rocksongs im Stil der „alten Schule“, die im heimischen Aufnahmestudio von Jeff Pilson in Los Angeles entstanden sind.
Mit dem kurzen instrumentalen Opener „Before The Light“ leitet Reb Beach über zu „She Hides Behind“. Gewohnt schnelle, harte Riffs, erwartungsgemäß sehr melodisch und ein guter, einprägsamer Refrain. Reminiszenzen an RAINBOW in der Joe Lynn Turner Ära sind obligatorisch. Auch der Titeltrack hat eine lockere und radiotaugliche Melodie und die überaus kraftvolle Stimme McAuleys wird immer wieder von tollen Riffs und kurzen Soli, latent im Blues verankert, des fantastischen Reb Beach begleitet. Er gehört zu Recht in die Riege der besten Gitarristen des Hardrocks. „See You Cry“ ist auch so eine Nummer, die durch den Refrain einfach nicht mehr aus dem Kopf geht. „Killer On The Loose“ etabliert sich als schneller, eingängiger Rocksong, auch wenn die Riffbegleitung sehr an „Bad Boys Running Wild“ der SCORPIONS erinnert.
Alle Songs des Longplayers sind sehr hörenswert. Klar, BLACK SWAN starten keine musikalische Revolution und gewinnen keinen Innovations-Award. Auch ohne großen Abwechslungsreichtum macht das Album richtig Spaß und verdrängt die Tatsache, dass der Rock`N Roll seine existenzielle Bedeutung verloren hat. Aber er lebt noch dank hervorragender Sänger wie McAuley und Bands wie BLACK SWAN. Die 12 Songs rocken durch die Bank, die Melodien und der Chorgesang sind ausgewogen und bei mehrfachem Hören wird das Album immer besser.
BLACK SWAN ist eine echte Band, hat einen eigenen Charakter und man kann ihr den kollektiven Spaß anhören. McAuley`s Authentizität als Rock-Ikone steht außer Frage. Er scheint niemals zu altern und alles, was er anfasst und in welcher Band er gerade spielt, muss man als Segen für Fans des Hardrocks der Achtziger sehen. (Ebi)
Bewertung:
8 / 10
Label: Frontiers
Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 53:32 min
Veröffentlichungstermin: 08.04.2022