Manchmal braucht man einfach Musik, die die Hölle so richtig heiß werden lässt. Genau das lässt sich auf dem neusten Album der CUTTHROAT BROTHERS wiederfinden. Musik, die den Hörer durch Grunge, Bluespunk und Psychedelic Rock in Trance versetzt und ungeheuere Sumpflandschaften im Kopf entstehen lässt. Genau das verspricht das Album.
Der Bandname THE CUTTHROAT BROTHERS hätte auch aus den 60er Jahre stammen können. Unter diesem Namen ist die Truppe 2018 zusammengekommen und veröffentlichte ein Album. Dabei sollte es nicht bleiben, denn sie trafen keinen geringeren als Mike Watt von MINUTEMEN oder THE STOOGES, der nun am Bass für die Brüder steht. Zusammen veröffentlichen sie nun das Album „Devil In Berlin“. Ob der Teufel die Hölle auch so richtig heiß macht in Berlin, das erfahrt ihr nun.
Gefallen an der Band hatte ich gefunden, nachdem ich „Like A Zombie“ gehört habe. Eine Mischung aus Grunge, Psychedelic Rock und einer Prise Gefährlichkeit liegt in den Noten, die auf einen sofort übergehen. Ich ging also mit Vorfreude an das Album, da die Musik den Hörer in andere Welten brachte und vor allem einheizte.
Gitarrist Jason wird mit seiner Slide-Gitarre den Sound dominieren und vorgeben. Donny Paycheck donnert und hämmert auf seine Drums ein. Zusammengeschweißt wird das Paket vom Kleber namens Mike Watts. So spielen sie bei „Love, Drugs, Etc.“ einen relativen schnellen Rock ‚N‘ Roller, der einen in die brütend heiße Wüste sendet.
„Magic Tricks“, als auch der Nachfolger „Out Of Our Cage“ setzen dabei mehr auf den rostigen, schrägen Grungerock. Ein paar Jahrzehnte zurückgeworfen, befinden wir uns in einer stürmigen Nacht in Seattle. Gerade auf dem Weg zum Club wird man von dem kräftigen Beat der Drums abgeholt. Durch die Unterstützung der tiefen Stimmen klingt die Gitarre noch rauer und kratziger.
Einzig und allein „Devil In Berlin“ sticht noch aus dem Album heraus. Durch die schneidende Gitarre und das Schnipsen, welches den Beat angibt, gelingt es der Truppe sofort den Hörer zu fangen und eventuell sogar einen Ohrwurm zu verpassen. Wie der Teufel in Berlin aussieht, das müssen wir wohl selbst herausfinden.
Als ich das Album zum ersten Mal in ganzer Länge gehört habe, war meine Vorfreude schnell verflogen – enttäuscht ist wohl eher das passende Wort. Leider änderte sich die Tonart, als auch die Gesangsstimme kaum, sodass fast jeder Song ähnlich klingt. Durch die geringe Varietät ist es schwierig eine Besonderheit auf dem Album zu finden.
So verlor ich an Aufmerksamkeit, sodass die Musik schnell im Hintergrund landete. Zugegeben, dies muss nicht unbedingt ein negativer Faktor sein. Doch wenn man die Freude daran verliert, ist etwas falsch gelaufen. Wäre es eine EP geworden, wäre es sicherlich ein besseres Ergebnis. Für ein Album mit 11 Liedern ist es leider nicht zufriedenstellend. (Sarah-Jane)
Bewertung:
6 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: -
Label: Hound Gawd! Records / Rough Trade
Veröffentlichungstermin: 10.12.2021